Nachhaltig digitalisiert: Leitbetriebe punkten mit innovativen Strategien zu Energie- und Ressourcenschonung

Immer mehr Unternehmensstandorte werden dank eigener Stromproduktion energetisch autark

Vermeidung von Umweltbelastungen, Reduktion des CO2-Ausstoßes und Limitierung des Klimawandels beherrschen nicht nur die aktuelle öffentliche Debatte, sie beschäftigen auch schon seit langem die österreichischen Leitbetriebe. Viele von ihnen haben bereits exzellente Antworten auf die drängenden, globalen Fragen zu Ökologie und Ressourcenschonung gefunden. Bei einer Fachveranstaltung der Exzellenzplattform Leitbetriebe Austria zum Thema „Nachhaltigkeit und Digitalisierung“ wurden eindrucksvolle Best-Practice-Beispiele zur radikalen Reduktion des Energiebedarfs vorgestellt – allen voran das des Gastgebers METRO, dessen Großmarkt in St. Pölten überhaupt keine extern produzierte Energie mehr benötigt.

„Die Vorreiterrolle von Leitbetrieben ist im Bereich Umwelt- und Klimaschutz besonders wichtig“, erklärt Leitbetriebe Austria-Geschäftsführerin Monica Rintersbacher. „Die Antworten auf die drängendsten Fragen unserer Zeit sind nicht Flugscham, Verzicht und ein Zurück in die Vergangenheit, sondern technische Innovation, Kreativität und der Mut, konsequent neue Wege zu gehen. Damit erreichen die österreichischen Leitbetriebe nicht bloß kleine Verbesserungen, sondern sie leiten radikale Änderungen ein, mit denen sie Maßstäbe für die heimische Wirtschaft insgesamt setzen.

Die wichtigsten Beiträge zu einer umfassenden ökologischen Verbesserung liefern dabei die Digitalisierung betrieblicher Abläufe und nachhaltige Energieproduktion. „Am Standort St. Pölten haben wir eine ganze Reihe von Maßnahmen so gebündelt, dass wir den Nettobedarf an extern produzierter Energie für einen Großmarkt mit 8.800 m² Verkaufsfläche auf Null reduzieren konnten“, erklärten die Gastgeber, METRO-Österreich-CEO Xavier Plotitza und Standortleiter Walter Hörndler. „METRO St. Pölten ist damit der umweltfreundlichste Großmarkt Europas.“

Voraussetzung, um in St. Pölten ein „Plusenergie-Gebäude“ (höhere Energieproduktion als Verbrauch) zu schaffen, war die Errichtung eines Holzbaus statt einer üblichen Hallenkonstruktion. Damit wird eine weitaus bessere Dämmung erreicht, die im Winter den Heiz- und im Sommer den Kühlbedarf von vornherein stark reduziert. Angenehme Nebeneffekte sind die ansprechende optische Gestaltung und eine hohe Lärmabsorption.

Die Digitalisierung kam im nächsten Schritt zum Tragen: eine große Zahl von Elementen eines umlaufenden Fensterbands werden über ein ausgefeiltes Steuerungssystem, das sich an Temperaturunterschieden inner- und außerhalb des Objekts orientiert, vollautomatisch geöffnet und geschlossen. Das ermöglicht eine außergewöhnlich effiziente Querlüftung und hat in den ersten beiden Sommersaisonen jegliche weitere Kühlung unnötig gemacht. „Für ein Objekt dieser Größe und mit hoher Kundenfrequenz war das in diesen beiden heißen Sommern wirklich ein sensationeller Erfolg“, freut sich Standortleiter Walter Hörndler. „Damit sind wir nicht nur ökologisch vorbildlich, sondern erreichen auch maximale Kosteneffizienz.“

Das zweite Standbein des Ökokonzepts ist die eigene Energieproduktion. Auf dem Dach produziert eine von der ENGIE Energie GmbH, einem weiteren österreichischen Leitbetrieb, konzipierte und betriebene 9.000 m² große Photovoltaikanlage jährlich rund 1.000.000 kWh Solarstrom. Das übertrifft den gesamten Stromverbrauch am Standort inkl. Heizung, Kühlung, Beleuchtung, Kühlregale, IT, etc. „Aus der Digitalisierung resultierende Möglichkeiten tragen auch hier wesentlich zur Wirtschaftlichkeit der Anlage bei“, erläutert ENGIE-Geschäftsführer Peter Stieger. „Temporäre Überschüsse können so direkt anderen Metromärkten zugerechnet werden. Die Kosteneinsparung ist dort weitaus höher als es die Erlöse wären, wenn die Stromüberschüsse einfach ins Netz eingespeist und an Dritte verkauft werden würden.“

Doch nicht nur Innovation und Hightech werden zur Verbesserung der Ökobilanz genutzt. Binnen weniger Jahre wurde der Anteil der regionalen Produkte im Sortiment auf 1.000 Artikel vervielfacht. Damit wird auch der Energieverbrauch beim Transport der angelieferten Waren erheblich gesenkt.

Für METRO-CEO Plotitza ist der Großmarktmarkt St. Pölten auch ein wichtiges Pilotprojekt: „Das Konzept ist voll aufgegangen, die Kundenakzeptanz ist enorm und am Ende sind wir nicht nur ökologisch vorbildlich, sondern auch außergewöhnlich kosteneffizient. Wir nützen die, auch hier gewonnene, Erfahrungen konsequent an allen Standorten und statten unter anderem noch bis Jahresende drei weitere österreichische Märkte mit großen Photovoltaikanlagen ausstatten. Da auch unsere Kunden in Gastronomie und Hotellerie immer mehr darauf achten, nachhaltig einzukaufen, ist konsequenter Umweltschutz kein Luxus, den wir uns leisten, sondern die Basis für nachhaltiges Wachstum.“

Über METRO Cash & Carry
METRO Cash & Carry betreibt in Österreich 12 Großmärkte auf einer Gesamtverkaufsfläche von rund 140.000 m² und beschäftigt ca. 2.100 Vollzeitarbeitskräfte, davon mehr als 100 Lehrlinge. Eine große Auswahl ist für METRO ein wichtiger Aspekt, ca. 48.000 Artikel aus dem Food- und Nonfood-Bereich sind gelistet. Mehr als 500.000 Kunden vertrauen seit über 45 Jahren auf das Sortiment und die Leistungen des Unternehmens. Sitz der Österreich-Zentrale und der Geschäftsführung ist in Wien-Vösendorf, wo 1971 nicht nur der erste METRO Großmarkt Österreichs, sondern auch der erste außerhalb von Deutschland eröffnet wurde. www.metro.at

Titelfoto: v.l.n.r.: Christoph Schwarz (Magistrat St. Pölten, Stabsabteilung Zukunftsentwicklung, Wirtschaft und Marketing), Monica Rintersbacher (GF Leitbetriebe Austria), Xavier Plotitza (CEO METRO Cash & Carry Austria, Walter Hörndler (Geschäftsleiter & Storemanager METRO St. Pölten)
Copyright Fotos: Christian Mikes

 

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