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VERBUND: Kärnten wird Reallabor für Photovoltaik-Forschungsprojekt

Spatenstich mit Landeshauptmann Peter Kaiser und Landesrätin Sara Schaar: In Kärnten entsteht die innovativste Photovoltaik-Großanlage Österreichs. Die Pilotanlage wird von VERBUND gemeinsam mit Technologie- und Forschungspartnern direkt beim Draukraftwerk Feistritz-Ludmannsdorf errichtet. Im Forschungsbetrieb wird die Früherkennung von Fehlern und schleichender Degradation entwickelt.

In zehn Jahren soll die Stromerzeugung in Österreich zu hundert Prozent aus erneuerbaren Quellen stammen. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, wird Österreichs größter Stromerzeuger VERBUND neben der Wasserkraft auch in den Ausbau von innovativen Photovoltaik-Großanlagen investieren. Mit der Kompetenz-Bündelung in der neugegründeten VERBUND Green Power GmbH wurde das sonnenreiche Bundesland Kärnten als Standort für ein besonderes Sonnenstrom-Pilotprojekt ausgewählt: Direkt am Gelände des Draukraftwerks Feistritz-Ludmannsdorf wird VERBUND gemeinsam mit Forschungs- und Technologiepartnern eine großflächige Photovoltaik-Forschungsanlage errichten und betreiben. 

Baustellenbesuch von Landeshauptmann Peter Kaiser und Landesrätin Sara Schaar

Die neuartige Pilotanlage ist Teil eines von der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft aus Mitteln des Klima- und Energiefonds geförderten Forschungsprojekts zur präventiven Instandhaltung von PV-Anlagen („OptPV4.0“). Das Projekt wird von VERBUND Green Power in Kooperation mit führenden Unternehmen aus der Photovoltaikbranche umgesetzt.
Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser betonte im Rahmen eines Baustellenbesuchs die Stärkung der Photovoltaik-Kompetenzen im Bundesland insbesondere durch die Projektbeteiligung der international tätigen Kärntner Unternehmen ENcome Energy Performance GmbH und Silicon Austria Labs GmbH: „Mit der Errichtung dieser innovativen Photovoltaik-Anlage in Kärnten schicken wir auch ein weithin sichtbares Signal über unsere Landesgrenzen hinaus: Kärnten geht seinen Weg der nachhaltigen, sauberen Energiegewinnung auch im Interesse unserer Kinder und Enkelkinder konsequent weiter“, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser beim symbolischen Spatenstich für die Pilotanlage, die „ein weiterer wichtiger Mosaikstein ist, um Kärnten als Forschungs-, Arbeits- und Lebensstandort noch weiter zu attraktivieren.“

„PV-Technologie aus Kärnten für den Weltmarkt“
Energie- und Umweltlandesrätin Sara Schaar zeigte sich bei ihrem Besuch erfreut, dass die gesamte Großanlage ressourcenschonend direkt auf dem Gelände des Draukraftwerks errichtet werden kann: „Dieses Projekt ist ein Musterbeispiel dafür, dass Photovoltaik-Anlagen nicht wahllos in der freien Landschaft errichtet werden müssen, sondern auch im Umfeld von bestehender Infrastruktur umgesetzt werden können. Ich freue mich, dass der Verbund in eine so innovative Photovoltaik-Anlage investiert und damit ein weiterer Schritt zur Forcierung von Alternativenergie in Kärnten gesetzt wird, denn Kärnten ist ein Sonnenland“, so Landesrätin Sara Schaar.
Die Errichtung der Anlagenteile und der Module erfolgt durch das Klagenfurter Unternehmen KPV Solar, derzeit laufen die Vorarbeiten für die Unterkonstruktion. Die Forschungsanlage wird ohne Bodenversiegelung auf einer Fläche von etwa 2,5 Hektar errichtet.
Theresia Vogel, Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds: „Das Projekt zeigt, wie Photovoltaik künftig beschaffen sein muss, um fit für das Energiesystem 2030 zu sein. Und es wird zeigen, wie sich innovative PV-Technologie aus Österreich am Weltmarkt positionieren kann. Gute Gründe für unsere Förderung, die Technologie aus Österreich rasch in den Markt bringen soll.“

Erste VERBUND-Photovoltaik-Großanlage am Gelände eines Wasserkraftwerks

„Photovoltaik ist ein bedeutender Zukunftsenergieträger in Österreich. VERBUND hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 seine Wasserkraft-Erzeugung zu etwa 25 Prozent mit Photovoltaik- und Windstromerzeugung zu ergänzen. Damit wollen wir einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der österreichischen und europäischen Klima- und Energieziele leisten“, sagte Stephan Sharma, Sprecher der Geschäftsführer der VERBUND Green Power GmbH im Rahmen der Baustellenbesichtigung.
Kernziel des Projekts ist die Früherkennung von Fehlern und schleichender Degradation durch die Erforschung von systemumfassenden Datenanalyse- und Modellierungskonzepten. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen in weiterer Folge zur Erhöhung und Sicherstellung des Ertrags und der Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen beitragen. 

Effizienzvorteil: Sonnenstrom wird direkt ins Übertragungsnetz eingespeist

VERBUND betreibt in Kärnten 21 Wasserkraftwerke mit einer Jahreserzeugung von mehr als 3,7 Milliarden Kilowattstunden, das entspricht etwa 85 Prozent des gesamten Jahresstrombedarfs in Kärnten: „Die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur für die Errichtung von PV-Großanlagen im Umfeld unserer Wasserkraftwerke bietet die Chance, diese Erzeugungstechnologie besonders effizient einzusetzen“, sagte Karl Heinz Gruber, Geschäftsführer der VERBUND Hydro Power GmbH, beim Besuch von Landeshauptmann Peter Kaiser und Landesrätin Sara Schaar und erläuterte einen besonderen Vorteil der Kombination von Wasserkraft und Flächen-PV-Anlage: „Hier im Kraftwerk Feistritz-Ludmannsdorf ist eine direkte Einspeisung der erzeugten Sonnenenergie in das Höchstspannungsnetz möglich, was eine Minimierung von Übertragungsverlusten bedeutet.“

 
 
Titelfoto: Gruppenbild mit in die Tiefe gestaffelter Aufstellung und „Corona-Abstand“: Landeshauptmann Peter Kaiser (2.v.re) und Landesrätin Sara Schaar mit den VERBUND-Geschäftsführern Karl Heinz Gruber (Hydro Power, 3.v.re), Dietmar Reiner (Green Power, 4.v.re) und Stephan Sharma (Green Power, links hinter Landesrätin Schaar) mit Unternehmern der Kärntner Photovoltaik-Branche am Gelände der Großflächen-Forschungsanlage, die direkt in das Höchstspannungsnetz (220-Kilovolt-Tragmast im Hintergrund) einspeisen wird.
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