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Wiener Linien: U2-Station als Paketstation für DPD

Nach Busgarage und Straßenbahnremise: Dritter Testlauf von „RemiHub“ für zwei Wochen bei der U-Bahn in der Donaustadt – Lieferung mit dem Lastenrad

Fakt ist: Viele Paket-Logistikzentren liegen außerhalb der Stadt, die Distanzen für Lastenräder sind oft zu groß und daher wird mit dem LKW ausgeliefert. Fakt ist auch: Die Garagen und Remisen von Bussen und Bims stehen untertags leer – alle Fahrzeuge sind auf den Straßen Wiens unterwegs. Aber auch unter U-Bahn-Trassen gibt es innerstädtischen Platz, der von Paketzustellern mit Lastenrädern untertags genützt werden kann. In einem mehrjährigen Pilotprojekt, begleitet von tbw research und der TU Wien, wird nun getestet, wie die umweltfreundliche Paketzustellung der Zukunft aussehen könnte.

„Für Wiens Weg zur Klima-Musterstadt sind die Öffis natürlich der zentrale Player, aber wir müssen auch beim Zustellverkehr ansetzen und LKW-Fahrten reduzieren. Wir wollen in unserer Stadt eine klimafreundliche Paketzustellung forcieren, und dabei ist die Nutzung von Öffi-Flächen, die tagsüber nicht verwendet werden, ein guter Ansatz“, so Umwelt- und Öffi-Stadträtin Ulli Sima. Der Vorteil dieses Pilotprojektes liegt klar auf der Hand: Die Zustellung mit Lastenfahrrädern spart klimaschädliches CO2 ein und reduziert zudem innerstädtischen LKW-Verkehr.

Nach Bus & Bim wird nun U-Bahn als Paket-Umschlagstation getestet
Zwei erfolgreiche Testläufe gab es bereits: einen mit einem Catering-Unternehmen bei einer Straßenbahnremise (Herbst 2019) und einen bei einer Busgarage mit dem Paketzustell-Dienstleister DPD (Frühjahr 2020). Ab heute, 5. Oktober startet der Dritte. Wieder mit DPD und Lastenrädern, doch dieses Mal unter der U-Bahn-Trasse bei der U2-Station Stadlau. „Zu Beginn des Projektes waren eigentlich nur zwei Testläufe geplant. Alle Projektpartner sind jedoch so begeistert von den bisherigen Ergebnissen, dass wir beschlossen haben eine dritte Variante zu testen“, freut sich Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien über den Projektverlauf.

So funktioniert klimafreundliche Paketzustellung
Paketzusteller nutzen Bus- und Bim-Garagen sowie ungenutzte Flächen bei U-Bahn-Stationen als Umschlagplatz für Pakete („Hub“). Die Pakete werden früh morgens vom Paketzusteller zur U-Bahn-Station Stadlau am Hans-Mayr-Platz geliefert. Für diesen Testlauf wurde erstmals extra ein Container aufgestellt. Ein Fahrer der Firma Heavy Pedals sortiert sie entsprechend der geplanten Route in den Radcontainer und liefert sie mit einem Lastenrad an die EmpfängerInnen in der Umgebung aus. „Der Vorteil dieses Pilotprojektes liegt klar auf der Hand: Lastenfahrräder sparen jede Menge klimaschädliches CO2 ein und reduzieren zudem innerstädtischen LKW-Verkehr. Für solche zukunftsweisenden Projekte stellen wir sehr gerne unsere freien Flächen zur Verfügung. Denn die Klimakrise können wir nur bewältigen, wenn wir alle an einem Strang ziehen“, so Steinbauer.

Florian Weber, Geschäftsführer von Heavy Pedals:
„Unsere Lastenräder haben viele Vorteile: Sie machen keinen Lärm, stoßen kein klimaschädliches CO2 aus und brauchen im Stadtverkehr wenig Platz. Die ersten zwei Testläufe auf dem Gelände der Wiener Linien haben super funktioniert. Wir hoffen, dass in Zukunft viele Mikro-Hubs in Wien Realität werden.“

Daniel Neumann, Geschäftsführung DPD:
„Als größter privater Paketdienstleister Österreichs sind wir laufend auf der Suche nach innovativen Zustell-Konzepten. Es freut uns, am Ausbau von weiteren Lösungen für die urbane Logistikstruktur mitwirken zu können und sind mit den bisherigen Testläufen sehr zufrieden“, so Daniel Neumann, Geschäftsführer von Gebrüder Weiss Paketdienst GmbH, dem größten Gesellschafter von DPD Austria.

Über das Forschungsprojekt RemiHub
RemiHub ist ein Forschungsprojekt der tbw research und der TU Wien gemeinsam mit den Wiener Linien und Heavy Pedals. Es untersucht, wie zentrale Öffi-Flächen künftig für die städtische Paketzustellung genutzt werden können. Im ersten Testlauf im November 2019 wurde ausgehend von der Straßenbahn-Remise Kagran Essen an Kindergärten und Schulen geliefert. Im zweiten Testlauf wurden gemeinsam mit DPD Pakete von der Busgarage Ottakring aus verteilt.

Die gewonnenen Daten werden nun von der TU Wien gemeinsam mit dem Projektinitiator tbw research ausgewertet, um daraus weitere Maßnahmen abzuleiten. Das Projekt wird gefördert bzw. finanziert im Rahmen des FTI-Programms Mobilität der Zukunft durch das Bundesministerium für Klimaschutz und von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft abgewickelt.

 

www.wienerlinien.at

 

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