v.l.n.r.: M. Kaindl GmbH Geschäftsführer Konrad Grünwald, Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn, Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Salzburg AG CEO Leonhard Schitter / © Salzburg AG

KAINDL und SALZBURG AG: Gemeinsamer Kurs bei Dekarbonisierung

Um die Energieunabhängigkeit weiter zu stärken, plant die Firma M. Kaindl GmbH die Errichtung eines Biomasse-Heizkraftwerks am Standort Wals-Siezenheim bis 2025. Die Salzburg AG wird daraufhin das neue Heizkraftwerk an ihr Fernwärmenetz anbinden und kann somit den Anteil sauberer Fernwärme massiv steigern.

„Die Firma Kaindl und die Salzburg AG sind in unserem Bundesland Vorzeigeunternehmen. Sie sind für den Wirtschaftsstandort wichtige Leitbetriebe in Sachen Arbeitsplätze und Infrastruk-tur und Wegweiser innovativer Lösungen“, hebt Landeshauptmann Wilfried Haslauer die bei-den Unternehmen positiv hervor. „Dass sie jetzt auch in Sachen Dekarbonisierung gemeinsa-me Wege gehen, zeigt, dass sie für unser Bundesland eine hohe Verantwortung übernehmen.“ Auf dem Weg Richtung Klimaneutralität werde das neue Biomasse-Heizkraftwerk und dessen Anbindung an die Salzburger Fernwärme auch ein wichtiger Schritt in Richtung Energieauto-nomie sein, so der Landeshauptmann weiter. Mit der Nutzung der industriellen Abwärme der Firma Kaindl ab 2025 schafft es die Salzburg AG den fossilen Anteil in der Fernwärme auf ein Drittel zu reduzieren; zwei Drittel stammen dann aus biogenen Quellen. Ziel der Salzburg AG ist es weiterhin die Fernwärme bis 2040 völlig zu dekarbonisieren.

Übergeordnetes Ziel: Nachhaltige, regionale Energieerzeugung
„Gemeinsam mit der Salzburg AG, dem Land Salzburg und der Stadt Salzburg sind wir gerade dabei unsere Fernwärmestrategie weiter zu schärfen. Der Ausbau der Fernwärme ist essentiell für eine rasche und nachhaltige Wärmewende im Zentralraum Salzburg. Die Nutzung der Ab-wärme von Kaindl wird uns einen bedeutenden Schritt in Richtung CO2-freie Wärmeerzeugung bringen“, freut sich Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn. „Die Salzburg AG hat sich mit der neuen Strategie vor zwei Jahren darauf festgelegt, das Unternehmen zu moderni-sieren und so zu einer Green Tech Company umzufunktionieren. Mit dem Bau des Biomasse-Heizkraftwerks Siezenheim II, der Erneuerung des Kraftwerks Rotgülden oder der vermehrten Nutzung industrieller Abwärme, zeigen wir als Salzburg AG, dass wir dem Ziel, 2040 klima-neutral zu sein, immer näher kommen“, erklärt Salzburg AG CEO Leonhard Schitter. „Mit die-sem Projekt machen wir unsere Wärmeerzeugung unabhängiger vom internationalen Ener-giemarkt beziehungsweise von ausländischen Gasimporten. Die aktuelle geopolitische Lage hat uns einmal mehr gezeigt, dass der Ausbau von unabhängigen, erneuerbaren Energiequel-len jetzt nicht schnell genug gehen kann.“

Heizkraftwerk und Fernwärmeleitung
Mit dem Biomasse-Heizkraftwerk wird die Energieversorgung der Firma Kaindl auf völlig neue Beine gestellt. Die Anlage wird auf dem Werksgelände in Wals-Siezenheim errichtet und pro-duziert sowohl Strom für die Eigenproduktion als auch Wärme. Mit Kosten von 175 Millionen Euro ist dies die größte Einzelinvestition der M. Kaindl GmbH in ihrer 125-jährigen Geschichte. Das Kraftwerk ist auf rund 145 MW ausgelegt. Damit werden 32 MW Strom erzeugt und 45 MW als industrielle Abwärme in das Netz der Salzburg AG eingespeist. Die restliche Wärme dient ebenfalls der Eigenversorgung. Damit wird Kaindl zum größten Lieferanten für das Fern-wärmenetz in Salzburg, über das sie schon heute 3.000 Haushalte versorgt. „Das neue Projekt wurde bereits vor der aktuellen Energiekrise konzipiert. Jetzt zeigt sich noch deutlicher, wie notwendig dieses Kraftwerk ist. Nur mit einer unabhängigen Energieversorgung wird es uns zukünftig gelingen, die regionale Wertschöpfung und die Arbeitsplätze zu erhalten“, erklärt Kaindl-Geschäftsführer Konrad Grünwald.

Zur Energiegewinnung wird ausschließlich Altholz eingesetzt, wie Grünwald betont. Mehr als 100.000 Tonnen jährlich fallen im eigenen Werk an, 230.000 Tonnen kommen aus Altholzre-cycling in einem Umkreis von 150 Kilometern. Eine Verbrennung von Frischholz lehnt M. Kaindl GmbH als Ressourcenverschwendung entschieden ab. Für die Produktion wird der Brennstoff vom Lager in einem geschlossenen Transportband zum Kraftwerk transportiert. Hier wird die Energie in einem sehr effizienten Verfahren mit mehr als 90 Prozent Wirkungsgrad gewonnen.

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