Höchste Kundenzufriedenheit seit 35 Jahren als oberstes Ziel. Langjährige, engagierte Mitarbeiter, die hinter dieser Idee stehen. Ein Unternehmen, das die Region stärkt. Genböck Haus etablierte sich seit der Gründung 1987 als Fertighausunternehmen, Nachhaltigkeitspionier und Wegbereiter für kommende Generationen.
Wie war das in den Anfangsjahren von Genböck Haus?
Es war ein guter Start einer 35 Jahre andauernden Erfolgsgeschichte, erinnern sich die Geschwister Martin und Franz Genböck sowie Ingrid Möseneder und ihr Ehemann Helmut. Sie entwickelten die Idee ihres Vaters und Schwiegervaters weiter und gründeten das Produktionsunternehmen für Fertigteilhäuser aus Holz. Eine unternehmerische Entscheidung mit Weitblick, wie sich heute zeigt.
Wie kam es dazu, dass Sie die Idee Ihres Vaters zusammen weiterverfolgt haben?
Franz Genböck: Erfahrung für Generalunternehmerprojekte habe ich in meiner langjährigen Tätigkeit als Bauleiter gesammelt. Das war der Grundstein für die neue Firma. Es hat zu diesem Zeitpunkt nur eine Wiener Fertighausfirma gegeben, die so individuell wie wir geplant hat, welche aber nicht selber produzierte und mit der positiven Gesamtabwicklung der Objekte mit uns nicht mithalten konnte.
Martin Genböck sen.: Wir haben erkannt, dass es eine starke Nachfrage nach Fertighäusern mit individueller Planung gab. Außerdem wollten wir unsere Ideen unabhängig umsetzen. Das Know-how dafür hatten wir.
Ingrid Möseneder: Solange ich zurückdenken kann, war unser Leben geprägt vom Thema „Häuser bauen“, insbesondere vorgefertigte Häuser mit einem hohen Anteil Holz. Unser Vater war Tischlermeister. Er hatte Berufserfahrung in der Schweiz gesammelt und war ein echter Fan vom Naturmaterial Holz, auch als Baustoff. Dieser Funke der Begeisterung ist wohl auf uns übergesprungen. Dazu kam bei uns vier Firmengründern das Streben nach selbstständigem Arbeiten und mehr Verantwortung.
Wie verliefen die Anfangsjahre?
Martin Genböck sen.: Geht nicht, gibt‘s nicht! Wir waren jung, hoch motiviert, Probleme waren nur ein Ansporn für mehr Anstrengung. Es war eine schöne Zeit voll positivem Stress.
Franz Genböck: Die ersten Aufträge kamen im Mai 1987. Diese führten wir mit 15 Mitarbeitern bereits im Herbst 1987 aus. Um Kosten zu sparen, war die Geschäftsleitung über den ersten Winter nur halbtags angestellt. Gefertigt wurde in einer relativ kleinen Halle auf selbstgebauten Richttischen ohne computergesteuerten Anlagen.
Ingrid Möseneder: Wir waren relativ jung und fest überzeugt, dass wir es schaffen, aus Genböck Haus eine hochwertige, begehrte Marke zu machen. Von Anfang an haben sehr gute Mitarbeiter mit uns an einem Strang gezogen. Unsere Kunden der ersten Jahre schätzten die kompetente und vertrauensvolle Begleitung beim Hausbau durch meine Brüder. Damals wurde der wichtige Grundstein für die Kundenweiterempfehlungen gelegt.
Sie haben als Gründer die Geschicke des Familienunternehmens maßgeblich bestimmt. Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?
Birgit Möseneder: Bei mir musste diese Entscheidung eindeutig „wachsen“. Nach meiner Matura schlug ich den Weg in Richtung Volksschullehramt ein. Nach dem Abschluss ging es im zweiten Weg in Richtung Wirtschaft und Wirtschaftspsychologie. Aber eines war für mich schon immer klar: Ich möchte mit Menschen arbeiten und gemeinsam etwas schaffen. Über Umwege bin ich nun doch „zu Hause“ gelandet, aber nicht, weil ich dazu gedrängt wurde, sondern weil es tatsächlich so passt. Man wächst ohnehin mit seinen Aufgaben und Verantwortungsbereichen.
Das Team der Geschäftsführung bei Genböck Haus besteht aktuell aus Helmut Möseneder als Teil der ersten Generation und der neuen Generation mit Martin Genböck und Birgit Möseneder.
Wie hat sich die gemeinsame Führung im Unternehmen verändert?
Helmut Möseneder: Der Umstellungsprozess hat bereits vor ein paar Jahren begonnen. Momentan ist es sehr herausfordernd, da viele äußere Einflüsse und Krisen das Führen eines Produktionsunternehmens nicht gerade erleichtern. Ich sehe es nun als meine Aufgabe, meinen Kollegen Martin und Birgit durch Gespräche, Infos und Schulungen unsere Erfahrungen und Strategien zu vermitteln und sie so zu unterstützen, dass sie in absehbarer Zeit die Firmenleitung komplett selbstständig übernehmen können. Insgesamt hat sich die Führung aber nicht wesentlich verändert, da wir unsere Ziele und Werte genauso weiterleben wie bisher.
Haben Sie etwas von der neuen Generation lernen dürfen – etwa was das Thema Führung betrifft? Wie sehen Sie das?
Helmut Möseneder: Junge Menschen können mit Kollegen manchmal leichter und unkomplizierter kommunizieren. Durch die sehr guten Ausbildungen haben beide in verschiedenen Bereichen Vorteile, wie bei den neuen technischen Fachkenntnissen, neuen Medien oder auch
IT-Tools oder durch die Wirtschaftspsychologie. Hier kann ich einiges lernen. Über die Jahrzehnte hat sich Führung immer weiterentwickelt, hin zu zumeist teamorientierten Unternehmen. So auch bei uns. Neu ist auch die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten. Damit ist auch ein anderer Führungsstil verbunden, da dazu noch mehr Vertrauen und Selbstständigkeit notwendig sind.
Wo sehen Sie Genböck Haus in den nächsten Jahren?
Helmut Möseneder: Wir werden unseren bisherigen, erfolgreichen Weg weiterverfolgen und die Prämissen Nachhaltigkeit, Individualität und Sicherheit als Grundlage dafür einsetzen. Durch die fortschreitende Digitalisierung wird sich noch vieles verändern. Momentan ist es schwierig, in die Zukunft zu blicken, zu ungewiss sind einige Parameter. Wir haben aber ganz konkrete Pläne, die unsere Marktposition weiter stärken werden. Ganz wichtig sind dabei unsere erstklassigen Mitarbeiter und unsere verlässlichen Partner.
Birgit Möseneder: Die Reise soll so weitergehen wie bisher – geprägt von Innovation, Dynamik und dem Blick nach vorne. Mein persönliches Ziel für die Zukunft ist, dass wir alle als Unternehmen weiterhin ein erfolgreiches und gesundes Familienunternehmen sind, mit viel Menschlichkeit und persönlicher Nähe zu unseren Mitarbeitern und unseren Kunden.
Martin Genböck: Mit Sicherheit werden die aktuellen Herausforderungen wie Inflation, Rohstoffteuerungen und Co. nicht einfacher, aber sie werden uns zu noch mehr Höchstleistungen antreiben. Wir sehen uns hinsichtlich der Bauweise und dem ressourcenschonenden Baustoff Holz auf dem richtigen Weg. Es gibt noch Potenzial in den Bereichen Austausch, Aufstockungen und Zubau. Wir werden das Konzept „Einfamilienhaus“ unter Berücksichtigung von Leistbarkeit, Energieverbrauch, Bodenversiegelung und Ressourcenverbrauch weiterentwickeln. Und ich sehe punkto Vorfertigung und nachhaltigeren Alternativen wie flexiblere Modulhäuser und Fundamentierungssysteme noch Potenzial.