Birgit Meyer, BDO © Vanessa Hartmann-Gnong

BDO: Onboarding und Integration in die Unternehmenskultur – Wie gelingt das Matching zwischen Person und Organisation?

Ein erfolgreicher Onboardingprozess ist weit mehr als die bloße Übermittlung von Informationen über die neue Position. Er legt den Grundstein für die langfristige Bindung neuer Mitarbeitender an das Unternehmen und deren Integration in die Unternehmenskultur. Doch wie kann sichergestellt werden, dass ein Person-Organisation-Matching gelingt? Dieser Beitrag beleuchtet wesentliche Faktoren, wie dies durch effektives Onboarding und eine Integration in die Unternehmenskultur erreicht werden kann.

Warum ist das Person-Organisation-Matching entscheidend?
Diese Übereinstimmung beschreibt das Zusammenspiel zwischen den Werten, Zielen und Verhaltensweisen eines Unternehmens und den Persönlichkeitsmerkmalen, Werten und Erwartungen neuer Mitarbeitender. Eine hohe Passung fördert nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheit, sondern steigert auch die Leistungsfähigkeit und reduziert die Fluktuation. Andernfalls kann es rasch zu Missverständnissen, Unzufriedenheit und einem frühen Verlassen des Unternehmens kommen. Daher ist gerade die kulturelle Integration in die Organisation essenziell.

Die Unternehmenskultur bildet den Rahmen, innerhalb dessen Erwartungen, Kommunikationsnormen und Verhaltensweisen klar definiert sind. Sie gibt somit Orientierung darüber, welche Verhaltensweisen als angemessen erachtet werden. Neue Mitarbeitende, die sich von Anfang an mit dieser identifizieren können, erleben schneller ein Gefühl der Kongruenz, also der Stimmigkeit und auch der Zugehörigkeit. Sie sind somit motivierter, sich aktiv in ihre neue Rolle einzubringen. Eine transparente, wertebasierte Unternehmenskultur fördert also diesen Prozess des Ankommens.

Erfolgsfaktoren für ein gelungenes Person-Organisation-Matching

  1. Transparenz während des Recruitingprozesses sowie frühzeitige Planung und Vorbereitung
    Bereits in der Rekrutierungsphase sollte das Unternehmen klar kommunizieren, welche Werte, Visionen und Erwartungen es hat. Ein realistisches Bild von der Unternehmenskultur hilft potenziellen Mitarbeitenden, zu entscheiden, ob sie sich mit der Organisation identifizieren können. Daneben ist ein gut strukturierter Onboardingprozess der Schlüssel zur erfolgreichen Integration neuer Mitarbeitender, da er nicht nur fachliche Kompetenzen vermittelt, sondern auch die Eingliederung in die soziale und kulturelle Struktur des Unternehmens unterstützt. Ein erfolgreicher Onboardingprozess beginnt bereits vor dem ersten Arbeitstag des neuen Mitarbeitenden. Organisationen sollten sicherstellen, dass alle notwendigen Ressourcen und Informationen vorhanden sind, um die neue Person willkommen zu heißen. Dazu gehört die Bereitstellung von Arbeitsmaterialien, Zugangsdaten sowie ein Einarbeitungsplan. Diese frühzeitige Planung signalisiert Wertschätzung.

  1. Strukturierter Onboardingprozess
    Ein strukturierter und gut organisierter Onboardingplan gibt neuen Mitarbeitenden Sicherheit und Orientierung. Hierzu gehören:
  • eine Checkliste für administrative Schritte
  • ein klarer Zeitplan inklusive Aufgaben für die Einarbeitung
  • regelmäßige Feedbackgespräche mit Vorgesetzten und/oder Mentoren
  • die Zuweisung eines Buddys

  1. Frühzeitige Einbindung in die Unternehmenskultur
  • Bereitstellung von Vorabinformationen: Bereits vor dem ersten Arbeitstag können Videos, Willkommensbriefe oder kulturelle Leitfäden einen ersten Eindruck der Unternehmenskultur vermitteln. Außerdem ist es wichtig, vor Eintritt der neuen Person Kontakt zu halten (am besten die direkte Führungskraft), um zu vermeiden, dass sie ein anderes Angebot annimmt.
  • Der erste Arbeitstag: Rituale wie ein gemeinsames Begrüßungsfrühstück sowie ein „Buddy-Programm“ helfen neuen Mitarbeitenden, sich willkommen zu fühlen. Mentoring- und Buddy-Programme sind effektive Mittel, um den Einstieg zu erleichtern.
  • Das Buddy-Programm: Hier fungiert ein erfahrener Kollege als Ansprechperson, um Fragen zu beantworten, Unterstützung zu bieten sowie die neue Person in die informellen Netzwerke des Unternehmens einzuführen. Dies fördert nicht nur die fachliche Einarbeitung, sondern auch die soziale und kulturelle Integration.

  1. Schaffung von sozialen Verbindungen: Beziehungen zu Kollegen sind essenziell für das Wohlbefinden und die Integration neuer Mitarbeitender. Teamsitzungen, informelle Treffen, gemeinsame Projekte oder Teambuildingaktivitäten tragen dazu bei, Kontakte zu knüpfen und die soziale Dynamik des Unternehmens zu verstehen.

  1. Regelmäßiges Feedback und offene Kommunikation: Neue Mitarbeitende sollten regelmäßig Feedback zu ihrer Leistung und ihrem Fortschritt erhalten. Dies hilft ihnen nicht nur ihre Stärken und Schwächen zu erkennen, sondern auch sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Gleichzeitig bietet das Feedback neuer Mitarbeitender eine wertvolle Chance für die Organisation bzw. Optimierungen, da sie die Kultur und den Prozess mit frischem Blick wahrnehmen. Feedback in beide Richtungen stärkt das Vertrauen und die Transparenz im Unternehmen und fördert ein passgenaues Matching.

  1. Langfristige Unterstützung und Entwicklung: Onboarding endet nicht nach den ersten Wochen oder Monaten. Weiterführende Unterstützung und kontinuierliche Entwicklungsmöglichkeiten sind essenziell, um Mitarbeitende langfristig an die Organisation zu binden und um ihre Fähigkeiten regelmäßig anzupassen.

Fazit
Ein erfolgreicher Onboarding-Prozess und die Integration in die Unternehmenskultur sind entscheidend für das Person-Organisation-Matching. Durch die frühzeitige Planung, Einführung in die Unternehmenskultur, Buddy-Programme, regelmäßiges Feedback, Teamintegration und langfristige Unterstützung können Unternehmen sicherstellen, dass neue Mitarbeitende schnell produktiv werden und sich im Unternehmen wohlfühlen. Dies fördert nicht nur die Zufriedenheit und das Engagement der Mitarbeitenden, sondern stellt auch die Weichen für den gemeinsamen Erfolg.

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