Markus Kleindienst © Christian Jungwirth

KAMPER: Steiermark Schau 2025 – Ein Meisterwerk aus Architektur, Innovation und Kultur

Ein außergewöhnliches Projekt, das wir als Generalunternehmer in Zusammenarbeit mit dem Universalmuseum Joanneum und basierend auf dem architektonischen Konzept von WG3 realisieren durften: die STEIERMARK SCHAU 2025. Dieses Vorhaben verbindet Architektur, Innovation und Kultur auf einzigartige Weise und ist ein beeindruckendes Beispiel für visionäres Bauen unter herausfordernden Bedingungen.

Von der Vision zur Umsetzung
Der Auftrag wurde im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung vergeben – und wir haben den Zuschlag erhalten. Warum? Weil wir anspruchsvolle Projekte lieben und Herausforderungen mit unserem hochmotivierten Team gerne meistern. Kurze Bauzeiten sind für uns keine Hürde, sondern ein Ansporn.
Das Projekt: Drei mobile Pavillons mit je 150 m² Fläche, errichtet in nur sechs Tagen. Mit einem engagierten Team haben wir am Wiener Heldenplatz in kürzester Zeit drei architektonisch herausragende, mobile Strukturen geschaffen – nachhaltig, flexibel und technisch hochkomplex. Ein Bauplatz von historischer Bedeutung, mitten im Herzen Wiens. Ein Ort, der uns besonders beeindruckt hat und an dem wir mit Stolz unser Know-how unter Beweis stellen konnten.

Jeder Pavillon eine besondere Handschrift:

  • Alpe Adria – ein Raum für kulturelle Vielfalt, Kunst und Verbindungen
  • Steiermark – die steirische Landschaft als architektonisches Kunstwerk
  • Musik – eine Bühne für Klang, Bewegung und Kunst

Präzision unter Zeitdruck
Ein enger Zeitplan erforderte Höchstleistung: Von November 2024 bis Mitte März 2025 wurden die Pavillons technisch geplant und umgesetzt. Besonders die Gebirgslandschaft im Innenraum des Steiermark-Pavillons stellte eine Herausforderung dar, da diese von Künstler Herbert Brandl mit einem großflächigen Kunstwerk eingekleidet wurde.

Die technische Raffinesse:

  • Tragstruktur aus Leimbindern
  • Verbindung durch 260 individuelle Knotenbleche
  • Dreischichtige Holzverkleidungen, gefertigt mit Lasertechnologie

Jedes Polygon der Holzverkleidung wurde millimetergenau angepasst und mit unserem Laser geschnitten – eine Maßarbeit, die Präzision verlangte. Die großflächigen Platten wurden von Herbert Brandl direkt in einer unserer Hallen in Tillmitsch bemalt und fügen sich zu einem beeindruckenden Kunstwerk zusammen, das die Steiermark von den Bergen bis in den Süden widerspiegelt.

Der Musikpavillon besticht durch seine Signalfarbe Rot, die offene Gestaltung und die künstlerische Veredelung durch Hubert Schmalix. Herausfordernd war auch die Umsetzung des Farbkonzepts mit NSC-Sonderfarben, die generell für alle drei Pavillons verwendet wurden und schwer zu beschaffen waren.

Der Alpe Adria Pavillon, unterteilt in drei Räume, wird durch ein Outdoor-Vorhangsystem strukturiert, das auch am Boden verankert ist. Diese Konstruktion bietet den Kunstwerken Schutz, verleiht dem Pavillon aber gleichzeitig eine luftige und leichte Anmutung.

Mobilität als Schlüsselkonzept
Die Pavillons sind mehrfach montier- und demontierbar – ein essenzielles Kriterium für ihre Reise durch mehrere Standorte:

  • Wien (Heldenplatz)
  • Schloss Eggenberg (Graz)
  • Mariazell
  • Leoben
  • Ljubljana

Der Musikpavillon wird in den Schlossgärten von Eggenberg platziert, während der Alpe Adria Pavillon nach Ljubljana wandert. Der Steiermark-Pavillon tritt seine Reise nach Mariazell und Leoben an.

Kunst trifft Architektur
Die drei Pavillons sind nicht nur Ausstellungsräume, sondern ein Begegnungsort für Kunst und Architektur. Unter dem Titel „History Repeating?“ werden Werke von renommierten Künstlern wie Herbert Brandl, Milica Tomić, Constantin Luser und Erwin Wurm präsentiert.

Hard Facts & Technische Details

  • Tragwerk: Holzbau mit ergänzenden Stahlelementen
  • Fundamente: Transportable Betonfertigteile, rückstandslos rückbaubar
  • Dachhaut: Membran direkt auf den Sparren
  • Modulares Konzept: Montage/Demontage, Transport und Aufbewahrung sind unkompliziert
  • Transport: Alle Komponenten sind kürzer als 10 Meter und passen in Standard-LKWs
  • Boden: Sägerauer, lasierter Schiffsfußboden
  • Eröffnung: 12. März 2025, Heldenplatz Wien
  • Beteiligte Berufsgruppen: Bauleitung, Projektleitung (Bau), Zimmerer, Elektro, Tischler, Schlosser, Dachmembran-Spezialisten, Bühnentechniker
  • Baustellenteam: 20 hochqualifizierte Fachkräfte
  • Projektlaufzeit: Planung & Umsetzung in nur vier Monaten

PAVILLON Steiermark:
Technisch betrachtet wird der Steiermark Pavillon auf einem, in Segmenten geteilten, Stahlbetonfundament als Holz-Leichtbaukonstruktion (Stützen / Pfeiler / Sparren) aus Leimbindern aufgebaut. Über dieses Primär-Tragwerk wird als Dach- und Wandfläche eine, in einem Stück, gefertigte Membran gestülpt. Dabei folgt der untere Abschluss der Membran-Wandflächen der Verschneidung des stilisierten Gebirges mit der Außenwand. Es entstehen unterschiedlich schräge Ansichtslinien, wobei die Außenecken gerundet sind. Im Inneren bilden Polygone aus Holzbauplatten das stilisierte Gebirge, in das eine Durchwegung für die Besucher eingeschrieben ist. Zusätzlich kommen zwischen den Stützen Senkrecht-Markisen als räumlicher Abschluss zum Einsatz. Der Boden besteht aus sägerauem, lasiertem Schiffsfußboden und verleiht dem Pavillon einen naturbelassenen Charme.

PAVILLON Alpen-Adria:
Die Konstruktion des Alpen-Adria Pavillons ist in drei Segmente unterteilt, zwischen denen sich ein Durchgang befindet. Auch dieser Pavillon wird auf ein segmentiertes Stahlbetonfundament gestellt. Darauf erfolgt eine Misch-Konstruktion aus Stahl-Stützen und Holz-Wandscheiben. Die Dächer der Segmente werden von Leimbinderkonstruktionen (Pfeiler / Sparren) gebildet, über die drei Membranen gespannt werden. Der Abschluss der Dachmembranen erfolgt horizontal unterhalb der umlaufenden Leimbinder-Pfeiler, mit gerundeten Außenecken. Der Innenraum wird durch bewegliche, transluzente Vorhänge strukturiert, die die Lichtverhältnisse in den Ausstellungsbereichen variieren. Der Boden besteht aus sägerauem, lasiertem Schiffsfußboden, und zwischen den Segmenten führt ein Boden aus Stahl-Gitterrosten durch den Pavillon.

PAVILLON Musik:
Auch der Musik Pavillon wird auf einem segmentierten Stahlbetonfundament errichtet, mit einer Mischkonstruktion aus Stahl-Stützen und Holz-Wandscheiben. Zwei Wandscheiben-Konstruktionen werden als Ecken ausgebildet, die durch Holzplatten zum Innenbereich hin geschlossen werden. Im Zwickelbereich werden E-Verteiler, Lautsprecher und Verkabelungen untergebracht. Die Dachkonstruktion aus Leimbindern (Pfeiler / Sparren) trägt eine Membran, die in einem Stück gefertigt und aufgespannt wird. Der Abschluss der Membran erfolgt horizontal entlang eines umlaufenden Trauerrists mit gerundeten Außenecken. Der Boden besteht aus sägerauem, lasiertem Schiffsfußboden, und der Innenraum wird durch bewegliche Vorhänge strukturiert, die in den Eckbereichen geparkt werden können.

Stimmen aus dem Projekt
Nina Poschauko, Projektleiterin:
„Dieses Projekt war für uns als Generalunternehmer ein spannender Exkurs in die Kunstszene. Der straffe Zeitplan stellte alle Abteilungen vor große Herausforderungen, doch unser Team meisterte jede davon mit Bravour.“

Markus Kleindienst, Geschäftsführung KAMPER Handwerk + Bau GmbH:
„Wir haben uns gefreut, dieses regionale Projekt in einer so prominenten Umgebung wie dem Wiener Heldenplatz umzusetzen. Es war eine spannende und herausfordernde Zusammenarbeit. Der Austausch mit der Kunstszene war bereichernd – wir würden uns über weitere Kooperationen freuen.“

Fazit: Architektur, Innovation und Präzision vereint
Die STEIERMARK SCHAU 2025 ist ein Symbol für wegweisendes Bauen, in dem technisches Know-how, künstlerische Vision und innovative Bauweise verschmelzen. Es war uns eine Ehre, dieses herausragende Projekt mit unserem Team zu realisieren und einen Beitrag zur Verbindung von Architektur und Kunst zu leisten.

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