Starke Projektpartnerschaft: Feierliche Übergabe der Universalstopfmaschine Unimat 08-4x4/4S an das britische Unternehmen Balfour Beatty (v.l. Shaun Mycock, Delivery Director, Balfour Beatty und Johannes Max-Theurer, CEO Plasser & Theurer). Fotocredit: Plasser & Theurer

Plasser & Theurer: iaf 2025 – Für die Zukunft der Bahnen, aus erster Hand

Mehr als 15.000 Besucher:innen aus 88 Nationen an drei Messetagen, etwa 200 Aussteller, zahlreiche Fahrzeugpräsentationen und Fachvorträge – das war die 29. Internationale Ausstellung Fahrwegtechnik (iaf) in Münster. Am traditionsreichen Veranstaltungsort versammelten sich erneut Fachleute des Bahnbaus zum weltweit führenden Branchentreff. Auch der Stand von Plasser & Theurer erfreute sich an diesen drei Tagen großen Zuspruchs.

Der Messeauftritt von Plasser & Theurer stand unter dem Leitspruch „We believe in railways“. Diese Botschaft richtet den Blick nach vorne und fügt sich in das Messemotto „Track to the Future“ ein – denn ohne leistungsfähige Bahnsysteme ist zukunftsfähige Mobilität nicht denkbar. Gefragt sind zuverlässige, leistungsstarke Technologien für Bau und Instandhaltung der Infrastruktur – zunehmend auch digitale Lösungen, intelligente Auswertelogiken sowie elektronische und virtuelle Anwendungen. Plasser & Theurer präsentierte gemeinsam mit seinen Partnerunternehmen ein breites Spektrum an Innovationen aus den Bereichen Machine-Fleet-Infrastructure. Auf dem Freigelände wurden 13 Maschinen für verschiedenste Einsatzzwecke gezeigt – modern, praxisnah und zukunftsweisend. Technik für die Bahn der Zukunft – direkt aus erster Hand.

E³-Highlight: Großmaschine für Norwegen
Seit Plasser & Theurer im Jahr 2015 das E³-Konzept erstmals präsentierte, ist die Maschinenpalette stark gewachsen. Aktuell herausragend und nicht nur wegen seiner Dimensionen auffallend ist der Unimat 09-2X 4×4/4S E³ für das norwegische Unternehmen Baneservice. Diese Maschine vereint leistungsstarke Streckenstopfung mit hoher Flexibilität im Weichenbereich sowie integrierte Gleisstabilisierung – und das unter Nutzung aller ökonomischen, ökologischen und ergonomischen Vorteile eines elektrischen Antriebssystems. Daniel Hatcher, Division Director Machines bei Baneservice, zeigte sich im Rahmen der Übergabe erfreut darüber, dass Plasser & Theurer vermehrt „grüne Maschinen“ auf den Markt bringt.

Volle Leistungsbreite auch auf schmaler Spur
Etwas anders als von europäischen Märkten gewohnt, sehen Maschinen für Einsätze in Japan aus. Zum einen sind es erhöhte Schallschutzmaßnahmen, zum anderen eine leicht veränderte Optik, wie bei der präsentierten 09-16/CST Dynamic mit hochgesetzten Leuchteinheiten und geschlossenem Erscheinungsbild. Die zweiteilige, kontinuierlich arbeitende Stopfmaschine mit integrierter dynamischer Gleisstabilisierung, Schotterkehranlage und Nachmessung arbeitet auf 1.067-Millimeter Schmalspur und mit nur 13 Tonnen maximaler Radsatzlast. Dank dem ObstacleController zur automatischen Hinderniserkennung lässt sich die Maschine von nur einer Person bedienen.

Mit nur einer Person auf die Metrostrecke
Ebenfalls für Bedienung durch nur eine Person ist die neue Plasser CompactFlex 2×4 der Metro Busan in Südkorea vorgerüstet. Ausgestattet mit Rundum-Nachtsichtkameras und zusätzlichen Bedienelementen in der Stopfkabine, erfüllt sie höchste Anforderungen an Effizienz und Sicherheit. Die 2024 präsentierte CompactFlex-Serie – ein intelligenter Allrounder mit vielfältigen Ausstattungsoptionen – wurde gemäß Kundenwunsch weiterentwickelt. So ist die verladbare Maschine für Transporte per LKW flacher gebaut – trotz „Tropendach“ und batteriegespeister Klimaanlage. 

Vier Maschinen für ein Traditionsunternehmen
Dem britischen Unternehmen Balfour Beatty wurde auf der iaf die erste von vier bestellten Universalstopfmaschinen Unimat 08-4×4/4S übergeben. Mit ihnen beginnt die Umstellung auf vollelektrische Stopftechnik, obwohl es sich nicht um eine E³-Maschine handelt. Die elektrischen Stopfaggregate bieten die Möglichkeit zur Einbindung der jüngsten Version der Plasser TampingControl für vereinfachte Bedienung und schnelle Beurteilung des Stopfergebnisses hinsichtlich Qualität von Verfüllung und Verdichtung. Bei der Übernahme hob Shaun Mycock, Delivery Director von Balfour Beatty, die gute Zusammenarbeit mit Plasser & Theurer hervor. Die erreichte Innovation sei das Ergebnis einer starken Projektpartnerschaft, so Mycock.

Mit Retrofit zu neuem Maschinenleben
Eine der ausgestellten Maschinen stammt aus dem Jahr 1985 und hat somit bereits vier Jahrzehnte im Einsatz hinter sich. Der Unimat 08-275 wurde in Linz einer umfassenden Modernisierung unterzogen. Durch das Retrofit erhielt das estnische Unternehmen Go Track eine Universalstopfmaschine mit aktueller technischer Ausstattung, rundum „wie neu“.

Multitalent MultiCrafter
In den vergangenen Jahren wurde jeweils eine Baureihe der neuen multifunktionalen Arbeitsfahrzeuge für die ÖBB präsentiert, in Münster war mit dem MultiCrafter 15.4 E³ ein weiteres Modell dieser Serie zu sehen. Anders als beim CatenaryCrafter 15.4 E³, der speziell für Bau und Instandhaltung von Oberleitungsanlagen konzipiert ist, verfügt der MultiCrafter über zwei angetriebene Drehgestelle. Diese Ausstattung verleiht dem universellen Instandhaltungsfahrzeug unter anderem die Fähigkeit, im Winter auch anspruchsvolle Schneeräumarbeiten mit Pflug, Kehrbürste oder Schneeschleuder zu übernehmen.

Weitere Exponate, ganz international
Die in Österreich gefertigte Bettungsreinigungsmaschine RM 80-750 mit neuer Räumkettentechnik wird in Südkorea eingesetzt. Die Material-Förder- und Siloeinheit MFS 120 SR zeigte die Vorteile des einziehbaren Übergabeförderbandes sowie die Produktionsqualität bei Plasser India gemäß europäischen Normen. Der InfraSpector Truck, ein zweiwegefahrbares Messlabor, ist ein Beispiel für die bei Plasser Italiana gesammelte Expertise. Zudem war der StabilizingTrailer zur Optimierung der Gleislage nach Stopfarbeiten zu besichtigen.

Live dabei und nah dran
Neben der Vorführung des batterieelektrischen Abbrennstumpfschweißens mit dem FlashTruck und den in mobilen Containern untergebrachten UnimatSimulatoren, die unterschiedliche Maschinentypen und deren Bedienelemente darstellen, war die Live-Demonstration des autonomen Stopfens mit einem entsprechend ausgerüsteten Unimat 09-4×4/4S E³ mit Einmannbedienung ein weiteres Messe-Highlight.

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