APA wuchs 2022 um 4,9 Prozent – Umsatz von 74,35 Mio. Euro machte APA zur umsatzstärksten, national tätigen Nachrichtenagentur-Gruppe Europas – 2023 steht im Zeichen von Trusted AI – Short-Report
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine oder der Energiekrise machten 2022 zu einem anspruchsvollen und fordernden Jahr. Trotz schwieriger Markt- und Rahmenbedingungen gelang es der APA-Gruppe im Geschäftsjahr 2022 ein deutliches Umsatzwachstum vorzulegen. Der Konzernumsatz 2022 betrug 74,35 Mio. Euro und konnte gegenüber 2021 (70,86 Mio.) um 3,49 Mio. Euro oder 4,9 Prozent gesteigert werden. Die APA avancierte damit zur größten nationalen Nachrichtenagentur-Gruppe Europas; als global oder international tätige europäische Agenturen gelten die französische AFP, die deutsche DPA, die spanische EFE und die britische PA.
Maßgeblich zum Wachstum beigetragen haben alle Bereiche des Unternehmens: die Geschäftsfelder Nachrichtenagentur mit der APA-Redaktion, Informationsmanagement mit APA-OTS und APA-DeFacto und PictureDesk, Informationstechnologie mit APA-IT und Gentics. Der Gesamterfolg bestätigt die strategische Ausrichtung der APA-Gruppe als neutrale und digitale NewsTech-Plattform.
Das operative Ergebnis (EBIT) der APA-Gruppe lag 2022 bei 4,50 Mio. nach 3,82 Mio. Euro 2021, das Jahresergebnis (EGT) betrug 2,97 Mio. Euro nach 3,43 Mio. Euro 2021. Der Personalstand des Konzerns nach dem Beschäftigungsausmaß (Vollzeitäquivalent) erhöhte sich auf 505 nach 500 in 2021. Clemens Pig, geschäftsführender Vorstand der APA – Austria Presse Agentur und Präsident der EANA – European Alliance of News Agencies, gab im Zuge der Gremiensitzungen am Mittwochvormittag neben der Präsentation des wirtschaftlichen Jahresberichts in seiner Keynote „The State of Play“ einen Strategieausblick der APA-Gruppe im europäischen Umfeld der digitalen Transformation und skizzierte „die Weiterentwicklung der APA vom nationalen Nachrichten-Lieferanten zur internationalen NewsTech-Plattform“.
APA-Vorstandsvorsitzender Hermann Petz (Tiroler Tageszeitung) und Aufsichtsratsvorsitzender Roland Weißmann (ORF) dankten allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der APA-Gruppe für ihren Einsatz für den Unternehmenserfolg. „Die APA gilt als zukunftsweisende und zuverlässige Content- und Technologieplattform für die Medien- und Kommunikationsbranche – mit einem außergewöhnlich hohen Maß an Innovationskraft. Damit ist es der APA gelungen, die Kraft und Stärke des genossenschaftlichen Grundmodells in die Zukunft zu führen und das Unternehmen wirtschaftlich an Europas Spitze der unabhängigen, nationalen Nachrichtenagenturen zu bringen.“
2022: Fokus auf Plattform-Strategie – APA-NewsDesk und PR-Desk
Im Geschäftsjahr 2022 wurde neben den Strategiefeldern Digital Workplace und Digital Business auch die digitale Plattform-Strategie der APA intensiv vorangetrieben. Der zentrale News- und Daten-Hub APA-NewsDesk wurde 2022 um die Module News, Daten und Agenda erweitert und soll 2024 den APA-OnlineManager (AOM) als Real-time-Informations- und Rechercheplattform ablösen. In Entwicklung befand sich zudem das Bildredaktionssystem PIX, das auf APA-eigene KI-Services im Bereich Gesichtserkennung setzt und die Grundlage für die Neuentwicklung einer eigenen Bildredaktionssystem-Lösung für Medien bildet. Der für den Kommunikationsmarkt entwickelte PR-Desk erhielt neue Features wie etwa eine KI-gestützte Schreibassistenz für einfache Sprache.
Weiterer Schritt in internationale Märkte
Die Internationalisierung von Technologielösungen im D-A-CH-Raum konnte zu Beginn des Geschäftsjahres 2022 mit der Gründung zweier IT-Gesellschaften in der Schweiz vorangetrieben werden: „Swiss Digital Media Services AG“ und „Gentics Software AG“ konnten in Zusammenarbeit mit KEYSTONE-SDA und weiteren Kooperationspartnerschaften im Geschäftsjahr 2022 bereits erste Umsätze kapitalisieren.
Trusted AI – Qualitäts- und Sicherheitsstandards für die KI-Revolution
Der Schwerpunkt der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der APA lag im Jahr 2022 – wie auch in den Jahren zuvor – im Bereich der Daten- und KI-Technologien. Der Release von ChatGPT Ende des vergangenen Jahres verlieh dem Thema erneute Schubkraft und stellte Nachrichtenagenturen und Medien insgesamt vor neue Herausforderungen. Basierend auf der zuverlässigen und qualitätsjournalistischen APA-Wertebasis im Bereich „Trusted Content“ führt APA-Vorstand Clemens Pig „Trusted AI“ als logische Folge an. Zentral in diesem Kontext war die Erstellung einer AI-Governance-Richtlinie im April 2022, die den verantwortungsvollen Einsatz von AI-Technologien APA-weit sicherstellt. Um zu verhindern, dass „generative Künstliche Intelligenz zum Superspreader von Fake News“ werde, sei das „Bekenntnis zu Transparenz und faktenbasierter Information unausweichlich“. Das sichere Umfeld des zuverlässigen genossenschaftlichen Ökosystems sieht Pig daher als „sicheres Betriebs- und Geschäftsmodell“. Eine Anfang 2023 eingerichtete AI-Taskforce koordiniert die KI-Aktivitäten der Nachrichtenagentur-Gruppe und verortet diese in den passenden Strategiefeldern.
Mandatsverlängerungen und Personalia in Gremien der APA
In der Generalversammlung wurden die Vorstandsmandate von Herbert Achleitner (OÖN), Martin Hagenstein (Salzburger Nachrichten) und Hubert Patterer (Kleine Zeitung) für weitere drei Jahre bestätigt. Für den Aufsichtsrat wurden Thomas Kralinger (Kurier), Wolfgang Eder (Oberösterreichisches Volksblatt) und Wolfgang Zekert (Österreich) für eine weitere Funktionsperiode von drei Jahren wiedergewählt. Thomas Kralinger wurde erneut zum stv. Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt.
In den APA-Gremien gibt es zudem folgende personelle Änderungen: Wolfgang Fellner (Österreich) übergab sein Vorstandsmandat an Nikolaus Fellner; im Aufsichtsrat folgt Herwig Langanger (Die Presse) auf Rainer Nowak.
Das Präsidium des Vorstands bilden damit weiterhin Hermann Petz (Tiroler Tageszeitung) als Vorsitzender sowie Eugen A. Russ (Vorarlberger Nachrichten) und Ingrid Thurnher (ORF) als stellvertretende Vorsitzende und Clemens Pig (APA) als geschäftsführender Vorstand. Das Präsidium des Aufsichtsrats setzt sich wie folgt zusammen: Roland Weißmann (ORF) als Vorsitzender und Thomas Kralinger (Kurier) sowie Markus Mair (Styria) als stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats.