„Wenn die Außentemperatur die gleiche Temperatur wie die innere Zieltemperatur hat, bleibt die Türe länger offen, da es ja jetzt gratis Luft von außen gibt. Es ist schon erstaunlich, was mit KI und Digitalisierung bei einem Produkt wie eine elektrische Eingangstüre möglich ist“, zeigt sich Hermann Niessler, Geschäftsführer ASSA ABLOY, begeistert und verweist auf die hohen Energiesparpotentiale beim Einsatz von Automatiktüren.
Im Interview mit Leitbetriebe Austria spricht Niessler außerdem darüber, wie Energiesparen durch einfache Maßnahmen im Eingangsbereich gelingen kann, wie Automatiktüren nachträglich eingebaut werden können und welche erstaunlichen Vorteile durch den Einsatz von KI bei elektrischen Eingangstüren möglich sind.
Sie sagen, Energiesparen beginnt bereits an der Eingangstür. Welche Möglichkeiten gibt es?
Hermann Niessler: Viele! Wir haben 15 unterschiedliche große und kleine Ideen ausgearbeitet, welches durch ein physikalisches Institut nachweislich mal mehr oder mal weniger Energieeinsparungen verursachen. Alle Ideen sind durch einfache Maßnahmen durch fachkundige Firmen nachrüstbar.
Kann man Automatiktüren auch nachträglich in bestehende Gebäude einbauen bzw. welche Voraussetzungen müssen gegeben sein?
Ja, das geht sogar relativ einfach. Die alten Drehflügeltüren rausnehmen, eine Unterkonstruktion kommt von uns, dann passen wir die automatischen Türen genau ein. Oder, wenn ein Betreiber die alte Drehtür weiterverwenden will, montieren wir nur einen Motor und Sicherheitseinrichtungen und schon ist die Drehtüre barrierefrei und berührungslos zu öffnen.
Was sind die häufigsten Anfragen seitens der Unternehmen?
Die häufigsten Anfragen sind tatsächlich Austauschtüren. Alte Türen, die noch mit alten Rahmenprofilen ausgestattet sind und auch ganz schlechte Wärmedurchgangswerte besitzen, werden täglich in Österreich irgendwo gegen neue Türsysteme ausgetauscht.
Mit der Kampagne „Sei kein Heizschwammerl“ möchte ASSA ABLOY Energiekosten beim Eingang reduzieren. Was hat sich seit Start der Kampagne getan?
Zum Glück sehr viel. Insgesamt über 800 Türen wurden mit den Energiespartipps nachgerüstet und optimiert. Jetzt haben wir sogar einen eigenen Servicelevel mitaufgenommen, wo wir jährlich die Dichtungen an den Türen tauschen und das in der Jahrespauschale integriert ist.
Die Technologien entwickeln sich rasant weiter. Was sind die aktuellen Trends im Bereich der Automatiktüren?
Bleiben wir beim Energiesparen. Die Vernetzung der Türe, in Zusammenhang mit KI und unserer 40jährigen Expertise, hat dazu geführt, dass sich die KI die aktuellen Wetterdaten an der Automatiktüre alle 15 Minuten lädt und der Automatiktüre die Befehle sendet, ob diese schnell oder langsam auf- und zugehen soll. Wenn die Außentemperatur die gleiche Temperatur wie die innere Zieltemperatur hat, bleibt die Türe länger offen, da es ja jetzt gratis Luft von außen gibt. Es ist schon erstaunlich, was mit KI und Digitalisierung bei einem Produkt wie eine elektrische Eingangstüre möglich ist.
Abschließend: Was bedeutet für Sie die Teilnahme bei Leitbetriebe Austria? Was heißt es, ein Vorbildunternehmen zu sein?
Wir sind sehr stolz, dass wir im Bereich Automatiktüren das einzige Unternehmen in Österreich sind, welches die Zertifizierung hat. Und wenn ich sage, sehr stolz, meine ich auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die darauf stolz sind. Mit einem Konzernnamen wie ASSA ABLOY verbindet man nicht unbedingt einen Leitbetrieb – doch das sind wir und zeigen es auch gerne.
Vielen Dank für das Interview!
Infobox:
ASSA ABLOY gehört zum weltweit führenden Anbieter von automatischen Türen in Handelsgebäuden, Unternehmenseingänge oder öffentlichen Gebäuden. Das Portfolio umfasst automatische Schiebetüren, Drehflügeltüren oder Karusselltüren für einen effizienten und sicheren Personenfluss.
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