Anita Lafer; © Great Lengths

Auf Augenhöhe statt hierarchisch

Co-Creation: Wie die Einbindung von MitarbeiterInnen und KundInnen Prozesse und Produkte verbessert

In Zeiten von Globalisierung und Digitalisierung fällt immer häufiger der Begriff New Work, der im Großen und Ganzen einen Wandel in der Arbeitswelt beschreibt, aber vollkommen unterschiedlich ausgestaltet werden kann. Während Homeoffice, Workation oder die 4-Tage-Woche die äußeren Umstände von New Work umreißen, gehört Co-Creation zu den inhaltlichen, gestaltenden Faktoren. Hierbei handelt es sich um einen Prozess, in den MitarbeiterInnen oder KundInnen einbezogen werden, um die für das Unternehmen bestmögliche Lösung für ein Problem oder ein anstehendes Projekt zu finden. Ziel ist es, nicht von oben nach unten in der Hierarchie zu kommunizieren, sondern Wünsche und Bedürfnisse auszumachen, sie zu verstehen und in die Entwicklung einfließen zu lassen. Die Art, wie Co-Creation stattfinden kann, variiert dabei nach Vorlieben und Gegebenheiten: Von Workshops über Feedback-Schleifen bis hin zu Online-Plattformen sind der Ausgestaltung kaum Grenzen gesetzt.

Co-Creation als Teambuilding
Im Unternehmen bietet Co-Creation die Möglichkeit, die Bindung an den Arbeitgeber zu stärken und das Vertrauen in ihn zu erhöhen. Durch die Einbeziehung der MitarbeiterInnen in Entwicklungsprozesse können auf Fragestellungen nicht nur bessere Lösungen gefunden werden, sondern auch solche, die sich näher an der Arbeitswirklichkeit orientieren. Gleichzeitig trägt Co-Creation dadurch dazu bei, das Risiko von Fehlentscheidungen zu mindern. „Ich habe bei uns im Unternehmen oft erlebt, dass Entscheidungen von der Führungsetage getroffen wurden und direkt nach der Kommunikation an die Mitarbeiter ging das Murren los. Was oftmals frei nach dem Motto ‚Gleich wird wieder gemeckert‘ abgetan wurde, zeigt jedoch vor allem eins: ein Versäumnis der Führungsebene, MitarbeiterInnen im Prozess mitzunehmen. Denn tatsächlich ist es oftmals so, dass es berechtigte Einwände gibt. Was Führungskräften logisch erscheint, spiegelt in den seltensten Fällen die Lebensrealität der Ausführenden wider. Dafür ist Co-Creation ein fantastisches Tool“, erklärt Anita Lafer, Geschäftsführerin der Great Lengths Haarvertriebs GmbH, und ergänzt: „Die Erfahrung zeigt, dass gemeinsam erarbeitete Entscheidungen viel besser angenommen werden, für mehr Zufriedenheit sorgen und gleichzeitig deutlich bessere Ergebnisse liefern.“ Dabei fällt auf, dass das Tool nicht nur zur Optimierung von Prozessen dient, sondern gleichzeitig einen psychologischen Effekt hat. Denn MitarbeiterInnen, die in Entscheidungen mit einbezogen werden, profitieren von der Teilhabe auch insofern, als sie sich wertgeschätzt fühlen und das in sie gesetzte Vertrauen positiv wahrnehmen. „Die Praxis zeigt jedoch, dass die Bereitschaft der Teilnehmenden, die damit einhergehende Verantwortung zu tragen, eine Voraussetzung ist. Denn natürlich ist es einfacher, sich über Entscheidungen, die über den eigenen Kopf hinweg getroffen werden, zu beschweren, als letztlich für Erfolg oder Misserfolg mit verantwortlich zu sein“, ergänzt die Geschäftsführerin des Unternehmens mit Sitz in St. Stefan im Rosental in der Steiermark.

Co-Creation als Betaphase
Nicht nur für unternehmensinterne Prozesse bietet Co-Creation eine Chance, Dinge zu verbessern. „Wenn wir neue Produkte entwickeln, gibt es immer eine Phase, in der langjährige PartnerInnen diese auf Herz und Nieren prüfen. Denn unabhängig davon, wie kreativ unsere Idee war, wenn es den KundInnen den Arbeitsalltag nicht erleichtert und kein besseres Ergebnis erzielt, kauft auch das innovativste Produkt niemand“, beschreibt Anita Lafer den Prozess im eigenen Unternehmen und fügt hinzu: „Ein im besten Fall mehrere Monate andauernder Praxistest ist die Grundvoraussetzung für ein den Kundenbedürfnissen entsprechendes Produkt.“ Durch die damit einhergehende höhere Zufriedenheit entsteht im besten Fall auch eine bessere Identifikation mit der Marke und eine stärkere Kundenbindung.

Fazit: Was kann Co-Creation leisten?
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Co-Creation eine Chance für Unternehmen bietet, sowohl KundInnen als auch MitarbeiterInnen in einen Entwicklungsprozess einzubeziehen. Dabei kann es sich neben den Produkten auch um Dienstleitungen oder aber um interne Prozesse im Unternehmen handeln. „Dadurch, dass diejenigen, die letztlich mit einem Produkt oder in einem Prozess arbeiten müssen, von Beginn an mitgenommen werden, entsteht meiner Erfahrung nach eine größere Zufriedenheit und daraus resultierend eine bessere Performance“, so die Geschäftsführerin von Great Lengths. Es werden innovativere und besser an den Bedürfnissen der KundInnen und MitarbeiterInnen orientierte Lösungen gefunden. Durch das vom Unternehmen übertragene Vertrauen erzielen Unternehmen eine bessere Bindung an sie als Arbeitgeber oder die Marke.

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