Bei der aktuellen Trend-Umfrage von Leitbetriebe Austria und dem ausgezeichneten Leitbetrieb P8 Marketing zeigt sich eine große Priorität des Krisenmanagements in österreichischen Unternehmen. Leitbetriebe sind demnach sehr gut auf Krisen aller Art vorbereitet, die Maßnahmen sind allerdings noch ausbaufähig.
Krisenmanagement ist business als usual
Für 76% Prozent der befragten Unternehmen hat das Krisenmanagement einen hohen bzw. sehr hohen Stellenwert – Tendenz steigend. Krisenmanagement wird von den Unternehmen in erster Linie operativ gesehen. Die Hauptgründe liegen demnach darin, finanziellen Schaden abzuwenden und den operativen Betrieb aufrechtzuerhalten. An dritter Stelle nennen die Unternehmer die Imagereputation. Zu den häufigsten Krisen zählen Ereignisse im Umfeld des Unternehmens, z.B. Umweltereignisse oder Marktereignisse.
Cyber-, ESG- & Employerthemen gewinnen an Bedeutung
Unternehmen sind gut auf Krisen vorbereitet, allerdings bereiten Cybercrime-, ESG- oder Employerthemen zunehmend Sorgen. So geben 67% an, dass Cyberthemen künftig mehr Vorbereitung benötigen. Unternehmen müssen laufend am Puls der Zeit bleiben und diese potenziellen Krisentreiber als wesentliche Image-Themen begreifen, so das Fazit der Umfrage.
Auch wenn die Verantwortlichkeiten bei 75% der Befragten klar definiert sind, bleiben strukturelle Maßnahmen wie Schulungen, Vorlagen und Web-Vorbereitung noch stark ausbaufähig. Auch eine Dark Side ist bei 2/3 der Unternehmen nicht vorgesehen.
Hohe Awareness für das Image, keine Angst vor Medien
Der Befragung zur Folge wird die Bedeutung der Krisenkommunikation in Unternehmen weiter steigen.
Image, Glaubwürdigkeit und Professionalität werden als Hauptgründe für Krisenkommunikation genannt. Markenimage, die Verantwortungsträger oder Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind künftige Treiber. Journalisten klassischer Medien, Social Media oder Fake-News zählen eher nicht dazu.
Speed kills, factfulness wins
Knapp 80% der Unternehmen kommunizieren Krisen innerhalb der ersten zwei Stunden. Eine aktive, schnelle, sachliche Informationsweitergabe ist nach Angaben der Befragten der entscheidende Faktor für die Erstkommunikation. Bei Privatunternehmen wird die Krisenkommunikation als wesentlich besser wahrgenommen als bei öffentlichen bzw. politischen Institutionen. Besonders positiv werden die Branchen Industrie, Banken und Versicherungen gesehen.
Klassische Tools & Mitarbeitende im Fokus
In der Krisenprävention setzen Unternehmen in erster Linie auf Handbücher, Szenarien und Schulungen. Workshops oder Simulationen werden noch wenig durchgeführt. Bei der Kommunikation greifen sie auf direkte Gespräche (persönlich oder Anruf), klassische Mails und interne Informationssysteme (Intranet) zurück. Mitarbeitenden kommt dabei eine entscheidende Rolle zu. 65% geben an, Mitarbeitende bei Krisen als erstes zu informieren. Sie werden klar als Informationsübermittler, – beurteiler- und -verstärker gesehen.
Über die Befragung:
- Ziel: Abfrage von Trends und Praktiken der Krisenkommunikation
- Zugang: nicht representative Trend-Befragung zu relevanten Themen
- Gesamttteilnehmer = 112
- Zeitrahmen: April und Mai 2024
- Branchen: Industrie, Tourismus, Handel, Öffentliche Institutionen
- Durchführung der Befragung über Market Insight Plattform Quantilope
(Fachlicher Input: Florian Heiß, Standortleiter P8 Innsbruck)