– Internettelefonie und Social Media-Nutzung im Halbjahr mehr als verdoppelt.
– Erhöhte Inlandsnutzung kompensiert Roaming-Ausfälle nur zum Teil.
– Kundenzahlen in allen Vertragsbereichen gestiegen, DSL-Internet +18 %.
– Linz großflächig mit 5G versorgt.
– Zahl der Mitarbeiter konstant. Drei verzichtete auf Kurzarbeit.
Die Österreicher nutzen Handy und Internet auch nach dem ersten Höhepunkt der Coronakrise weiter deutlich intensiver als bisher. Beim Telekommunikationsanbieter Drei haben die Kunden im gesamten ersten Halbjahr um ein Drittel mehr Daten verbraucht und um knapp ein Fünftel mehr telefoniert. Weil die meisten Kunden aber über unlimitierte Tarifpakete verfügen, hat sich das auf die Umsätze des Unternehmens kaum ausgewirkt. Nach einem stabilen Ergebnis im ersten Halbjahr und Kundenzugewinnen in allen Vertragsbereichen ist Drei trotz Coronakrise fit für den weiteren raschen 5G-Ausbau im Herbst.
Jan Trionow, CEO von Drei: „Coronakrise und Babyelefant hinterlassen in unserem Leben nachhaltige Spuren. Wir können jetzt schon sagen, dass Video- und Internet-Telefonie gekommen sind, um zu bleiben. Fast alle Drei Business Kunden haben in den vergangenen Monaten einen sichtbaren Digitalisierungssprung vollzogen. Wir sind stolz darauf, dass wir in dieser Phase bei Privatkunden Marktanteile gewonnen haben wie kein anderer Anbieter und wir die Kundenzahlen im Festnetz-Internet sogar um 18 Prozent steigern konnten.“
Bei Privatanschlüssen im Mobilfunk hat Drei seinen Marktanteil laut marketmind-Daten von 29,8 auf 30,7 Prozent ausgebaut, sogar stärker als die reinen Diskont-Anbieter. Die Zahl der Internetkunden gesamt (LTE, DSL, Hybrid) erhöhte sich um rund 4 Prozent, bei den Business-Kunden legte Drei um mehr als 2,3 Prozent zu. Dass die Kundenzahl insgesamt (ohne Berücksichtigung von M2M, MVNOs und Submarken) dennoch um 1,7 Prozent auf 3,8 Millionen zurückging, ist auf eine weitere Bereinigung der Wertkarten-Basis um inaktive Gratis-Internet SIM-Karten (Initiative 100%) und infolge der Registrierungspflicht zurückzuführen.
Der Gesamtumsatz lag im ersten Halbjahr 2020 mit 417 Mio. Euro um 1,9 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Der praktisch vollständige Wegfall der Roaming-Einnahmen konnte durch zusätzliche Inlandsumsätze nur teilweise kompensiert werden. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBITDA) erhöhte sich – primär aufgrund bilanzieller Einmal-Effekte nach der Übernahme von Tele2 – um 5,1 Prozent auf 189 Mio. Euro; das Betriebsergebnis (EBIT) wuchs um 1,0 Prozent auf 114 Mio. Euro.
Digitalisierung in Privat- und Berufsleben angekommen.
Auf dem Höhepunkt der Krise haben die Drei Kunden um fast zwei Drittel (63 %) mehr telefoniert und das Internet um ein Drittel intensiver genutzt. Während in vielen Lebensbereichen Normalität einkehrt, sind die meisten neuen Online-Gewohnheiten geblieben. So blieb die Nutzung selbst im Juli dieses Jahres deutlich über dem Verbrauch im Vorjahreszeitraum: Social Media +135 %, Messaging +36 % und Gaming +30 %. Beim Fernsehen via Drei TV stieg die Nutzung um ein Drittel, die Streaming-Nutzung allgemein legte um 15 Prozent zu.
Auch die Unternehmenskunden haben sich in vielen Bereichen sprunghaft weiterentwickelt. So wurde Internettelefonie (Voice-over-IP) nach einem Anstieg Mitte März um das Dreizehnfache auch im Juli noch um 138 % stärker verwendet als im Vorjahr.
Auch der Transfer von Dateien blieb mit einem Plus von 40 Prozent auf einem hohen Niveau. Viele Betriebe haben nicht nur bei der technischen Infrastruktur aufgerüstet, auch Sicherheit sowie Cloud-Produkte spielten bei dem Umstieg auf Homeoffice eine große Rolle. Im August startet Drei mit SD-WAN eine flexible software-basierte Vernetzung für Firmen, die über jede IP-Netz Architektur ausgerollt werden kann und bisherige, teure Mietleitungen ersetzt.
5G bei Drei. Relevante Versorgung statt reine PR.
Flaschenhals für die rasante Entwicklung ist allerdings derzeit an vielen Orten die Internet-Kapazität. „Unsere Netze haben den Härtetest im Lockdown gut bestanden. Wer aber etwa längere Videokonferenzen abhält, erkennt rasch, dass es für den schnellen Ausbau von 5G und die Schaffung neuer Internetkapazitäten höchste Zeit ist. Wenn wir überlegen, mit welchen Investitionen wir die Wirtschaft wieder ankurbeln wollen, dann sollte neben dem Klimaschutz die Digitalisierung an oberster Stelle stehen“, so Trionow.
Aktuell hat Drei 140 5G-Sendeanlagen in Echtbetrieb in allen Bundesländern, bis Jahresende soll sich diese Zahl mehr als verdoppeln. Beim Ausbau setzt das Unternehmen anders als der Mitbewerb auf die technisch herausfordernde Versorgung der Ballungszentren. Beinahe flächendeckend versorgt sind bereits Linz und Wörgl. Dazu kommen weite Teile von Wien und Wien-Umgebung bis Bad Vöslau.
Mit der QCell von ZTE bietet Drei als erster Betreiber in Österreich die vollständige Indoorversorgung von Firmen-Standorten mit 5G an.
Für den weiteren Ausbau von 5G wird aber noch mehr Zusammenarbeit notwendig sein, betont Trionow: „Um den 5G-Turbo zu zünden, braucht es jetzt rasch noch mehr Koordination zwischen Telekomindustrie, Bund, Ländern und Gemeinden. Jeder Euro, den wir jetzt in die Digitalisierung investieren, wirkt doppelt und dreifach.“
Zahl der Mitarbeiter konstant. Drei verzichtete auf Kurzarbeit.
Die Zahl der Drei Mitarbeiter blieb mit rund 1.500 Beschäftigten im ersten Halbjahr konstant. Auf Kurzarbeit hat Drei anders als die meisten anderen Unternehmen trotz Roaming-Wegfall und teilweiser Shop-Schließungen verzichtet. „Gerade ein funktionierendes Kundenservice ist jetzt ein großes Thema. Nichts ist im Moment unangenehmer als ein defektes Handy oder ein Internet-Ausfall. Deshalb haben wir alle Mitarbeiter, deren Arbeit vorübergehend weggefallen ist, in die Kundenbetreuung versetzt und damit unser Service-Level selbst am Höhepunkt des Lockdowns gehalten“, so Trionow.
Diesen Umstand haben auch die Kunden gewürdigt. Bei einer Mitte April durchgeführten Umfrage des Branchenmagazins connect erzielte das Unternehmen bei der Kundenzufriedenheit den 1. Platz.