Das Jahr 2020 war der Wendepunkt für die Ausrichtung der Investmentstrategien vieler Investoren – vor allem in Bezug auf ESG (Environmental, Social, Government). Im Rahmen der Global Investor Intention Studie von CBRE gaben im Frühjahr 2021 bereits 60% der befragten Immobilieninvestoren an, dass sie ESG Kriterien in ihrer Investmentstrategie bereits berücksichtigen. ESG Kriterien sind im gesamten Lebenszyklus von Immobilien zu finden, von der Due Diligence bis zur Akquisition und von der Anmietung bis zum Asset Management.
Der national wie international führende Immobiliendienstleister hat in seinem aktuellen globalen Report „ESG & Real Estate: Top 10 Things Investors Need to Know“ die 10 wichtigsten Tipps und Guidelines in Bezug auf ESG – aus allen drei Bereichen Environment, Social, Government – für Immobilien Investoren zusammengefasst:
- Energiesparziele sind das neue Normal.
Die betriebsbedingten Emissionen (Energie zum Heizen, Kühlen und Beleuchten von Gebäuden) machen 28% der globalen CO2 Emissionen aus – der Druck auf Immobilieneigentümer, ihren Kohlenstoff-Fußabdruck zu verringern, wächst also deutlich.
- Der Unterschied zwischen Mieten in „Green Buildings“ und in Immobilien mit schlechter Umwelt-Performance wird größer.
„Green Buildings“ erzielen höhere Mieten und höhere Kapitalwerte als vergleichbare Immobilien mit schlechterer Umwelt-Performance – und sie verursachen gleichzeitig niedrigere monatliche Betriebs- und Wartungskosten. Die Auswirkungen auf die Renditen von Investoren sind evident.
- Umweltfreundliche Baumaterialien sind verfügbar und rentabel.
Eine Alternative zu Beton und Stahl ist beispielsweise Holz: beim Bau eines durchschnittlichen Gebäudes aus Stahl oder Beton werden rund 1.000 bis 2.000 Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen, beim Bau eines Holzgebäudes wird rund die doppelte Menge – ca. 2.000 bis 4.000 Tonnen – Kohlendioxid gebunden und damit Emissionen vermieden. Auch die Kosten für den Holzbau können im Durchschnitt mit den Kosten für herkömmliche Materialien gleichziehen oder diese liegen mitunter darunter.
- Regulatorische Anforderungen für umweltfreundliche Immobilien werden strenger.
Die Zahl der ESG-Vorschriften, die sich auf Immobilieneigentümer auswirken, hat in den letzten Jahren stark zugenommen, da Regierungen und Branchenverbände grüne Berichtsstandards vorschreiben und die Vorschriften für ökologisches Bauen verschärfen. Zudem werden auch höhere Anforderungen an die Nachhaltigkeitsstandards gestellt – Investoren müssen also sicherstellen, dass sie über das nötige Fachwissen verfügen, um in einem sich schnell verändernden regulatorischen Umfeld den Überblick zu bewahren.
- Effektives Risiko- und Kosten-Management kann die Resilienz von Immobilien erhöhen.
Investoren, die ihr Risiko- und Kosten-Management verbessern und ihre Widerstandsfähigkeit stärken wollen, müssen unter anderem auch die Exposition ihres Portfolios gegenüber klimabezogenen Risiken ermitteln und Maßnahmen ergreifen, um die Schwachstellen zu beseitigen. Extreme Wetterereignisse führen häufig zu erheblichen Sachschäden – das gilt es zu vermeiden.
- Leistbares Wohnen eröffnet attraktive „Impact Investing“ Möglichkeiten.
CBRE definiert Impact Investments als Investitionen, die einen signifikanten sozialen und ökologischen Nutzen generieren und gleichzeitig eine hohe finanzielle Rendite erzielen. Entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass es einen Widerspruch zwischen der Schaffung positiver sozialer Aspekte und der Erzielung von guten Renditen gibt, erzielen viele Investoren attraktive Renditen mit ihren Impact-Portfolios.
- Gesundheit & Wellness beeinflussen die Gestaltung und den Betrieb von Immobilien.
Zu Wellness Maßnahmen am Arbeitsplatz gehören unter anderem die richtige Belüftung und Filterung der Luft (nicht nur, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern, sondern auch, um das Energieniveau und die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern). Auch das Bewusstsein für Hygiene wurde durch die Pandemie geschärft – eine intensive und regelmäßige Reinigung, insbesondere von gemeinsam genützten Flächen und Geräten, sowie das Bereitstellen von Desinfektionsmittel und Co. gehören zum guten Ton. Weitere kurzfristige Maßnahmen zur Verbesserung des Wohlbefindens am Arbeitsplatz sind natürliches Licht oder die Bereitstellung gesunder Lebensmittel im Büro.
- Corporate Social Responsibility gehört zu guter Unternehmenskultur.
Durch die Schaffung einer starken ethischen und sozialen Plattform können Unternehmen ihre betriebliche Widerstandsfähigkeit stärken und Krisen (z.B. Zeiten wirtschaftlicher Volatilität, klima- und gesundheitsbezogene Risiken oder disruptiven Wettbewerb) besser überstehen.
- Benchmarks und Reporting werden in Bezug auf ESG essenziell.
ESG-Daten werden der Pass der Zukunft für Gebäude sein, der es Investoren ermöglicht, fundierte Entscheidungen über die Leistung von Immobilien und Anlagen zu treffen. ESG-Ratings oder –Zertifizierungen werden auch als wichtiges Kriterium für die Entscheidungsfindung von Investmentfondsmanagern wirken.
- Technologien unterstützen die Erreichung von ESG Zielen.
Technologien spielen eine Schlüsselrolle bei der Schaffung signifikanter und langfristiger Veränderungen in den Portfolios der Investoren, indem sie die Erfassung und das Reporting von ESG-Daten verbessern.
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