Viele Experten sehen im Auto der Zukunft ein Handy auf vier Rädern. Und tatsächlich kooperieren zahlreiche Smartphone-Hersteller wie Apple und Google längst mit den etablierten Autokonzernen, um entsprechende vernetzte Fahrzeuge auf den Markt zu bringen. Doch die Zukunft ist längst da: Sprachsteuerung, intelligente Assistenten und Internetfunktionen gehören bei vielen Neuwagen bereits zur Serienausstattung. AutoScout24 wollte deshalb wissen, was Autointeressierte in Europa von den neuen Möglichkeiten halten und hat im Rahmen einer großangelegten Studie 3.000 Nutzern aus fünf europäischen Ländern zum Thema befragt*. Ergebnis: Rund jeder Zweite glaubt, dass im vernetzten Fahren die Zukunft des Automobils liegt. Vor allem in Deutschland und Belgien herrschen allerdings starke Datenschutz-Bedenken. Die beliebtesten Dienste rund um das „connected driving“ sind: Infotainment-Systeme, aktive Sicherheitssysteme und Geschwindigkeitsassistenten.
Unsicherheit über Vorteile des vernetzten Fahrens
Vernetztes Fahren ist die Zukunft des Automobils – in Österreich ist mehr als jeder zweite Befragte (56 Prozent) davon überzeugt. Allerdings fällt es 53 Prozent der Befragten schwer, die Vorteile der neuen technischen Möglichkeiten für sich und das eigene Auto zu erkennen. Dafür tiefer in die Tasche zu greifen würden trotzdem nicht Wenige: Rund ein Drittel (33 Prozent) ist dazu bereit, mehr für ein Fahrzeug zu bezahlen, wenn dieses Extras zum vernetzten Fahren enthält. Bei österreichischen Nutzern, die gezielt nach einem Neuwagen Ausschau halten, ist das Interesse an vernetzten Systemen allerdings deutlich höher. Wer also ein neues Fahrzeug kaufen möchte, erwartet, dass der Stand der Technik „state of the art“ ist – gerade auch beim vernetzten Fahren.
Am wichtigsten: Infotainment!
Was genau wollen Nutzer beim vernetzten Fahren haben? In Österreich stehen für 52 Prozent Infotainment-Systeme, gefolgt von aktiven Sicherheitssystemen (beispielsweise automatische Bremsungen im Notfall) und Abstandsregeltempomaten ganz oben auf der Prioritätenliste. Fahrerassistenzsysteme kommen mit 40 Prozent auf den dritten Platz. International sieht es ähnlich aus. Dabei sind Infotainment-Systeme in allen Ländern am wichtigsten – außer in Italien. Hier stehen die Sicherheitssysteme an der Spitze.
In Italien und Belgien träumt man vom vernetzen Auto
59 Prozent der belgischen und ganze 61 Prozent der italienischen Befragten sind davon überzeugt, dass die Zukunft des Autos in der Vernetzung liegt. Das spiegelt sich auch beim Geld wider: 41 Prozent in Italien und 38 Prozent in Belgien wären bereit, tiefer in die Tasche zu greifen, wenn sie dafür hochmoderne, vernetzte Features im Auto bekämen. Die niederländischen Nutzer sind mit 29 Prozent ähnlich zahlungsunwillig wie die Deutschen mit 27 Prozent.
Bedenken beim Datenschutz
Das größte Manko beim vernetzten Fahren ist aus Sicht der europäischen Autointeressierten das Thema Datenschutz. So sagen 65 Prozent der Österreicher und sogar 68 Prozent der Deutschen und 70 Prozent der Belgier: Ich habe starke Bedenken aufgrund der Weitergabe von Daten bei vernetzten Autos. Dennoch: Ein Großteil der Befragten würde seine Fahrzeugdaten trotzdem teilen, wenn sie dafür entsprechend smarte Zusatzdienste bekämen. So sind in Belgien 61 und in Italien 57 Prozent dazu bereit, Informationen weiterzugeben, Österreich liegt mit 52 Prozent im Mittelfeld. Befragte in den Niederlanden und in Deutschland sind mit rund 46 Prozent vergleichsweise am wenigsten dazu bereit, ihre Daten zu teilen – auch wenn sie dafür vernetzte Zusatzdienste bekämen.