Plasser & Theurer hat von der DB Bahnbau Gruppe einen Großauftrag über 18 Stopfmaschinen des Typs UnimatExpress 2X-4×4 Dynamic erhalten. Damit verzeichnet das Linzer Traditionsunternehmen einen großen Einzelauftrag für Stopfmaschinen. Mit modernsten digitalen Assistenzsystemen setzen die Maschinen neue Maßstäbe für zukunftsorientierte Gleisinstandhaltung.
Mit steigender Verlagerung von Mobilität auf die Schiene und damit verbundenem Kapazitätsbedarf wächst auch die Anforderung an die Gleisinstandhaltung. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, hat die DB Bahnbau Gruppe Hochleistungs-Stopfmaschinen in Auftrag gegeben.
Markus Egerer, Geschäftsführer DB Bahnbau Gruppe: „Die neuen Stopfmaschinen sind eine Investition in die Zukunft und ersetzen einige in die Jahre gekommene Maschinen. Die Anschaffung von 18 baugleichen, universell einsetzbaren Typen reduziert die vorherrschende Variantenvielfalt in unserer Flotte. Unsere Wartungsstrategie und das Ersatzteilmanagement können wir so noch effizienter gestalten. Die modernen Maschinen laufen mit HVO-Kraftstoffen, so leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit.“
Universaltalent unter den Stopfaggregaten
Mit dem 2X-4×4-Stopfaggregat sind die Stopfmaschinen mit der optimalen Lösung zur Instandhaltung von Gleisen und Weichen ausgestattet. Das Aggregat vereint zwei spezialisierte Hälften in einem System: Eine flexible Einheit passt sich perfekt den komplexen Geometrien von Weichen an, während die zweite Hälfte verschleißoptimiert und für den effizienten Einsatz auf Streckengleisen ausgelegt ist. Dank dieser Kombination kann selbst in weiten Teilen der Weiche im leistungsstarken 2-Schwellen-Modus gearbeitet werden, was die Produktivität steigert.
Integrierte dynamische Gleisstabilisation für bessere Sperrpausennutzung
Integration der dynamischen Gleisstabilisation auf Stopfmaschinen bündelt einen weiteren Arbeitsschritt im Prozess. Zusätzliche Maschinen müssen nicht mehr eingesetzt werden, Langsamfahrstellen werden nach der Instandhaltung deutlich reduziert.
Effizienzsteigerung durch digitale Assistenzsysteme
Seit über zehn Jahren beschäftigt sich Plasser & Theurer mit der Automatisierung von Maschinen zur Gleisinstandhaltung und festigt mit der Entwicklung digitaler Assistenzsysteme seine Rolle als Technologieführer. Diese Systeme optimieren Arbeitsabläufe, entlasten das Bedienpersonal und reduzieren durch teils KI-gestützte Systeme die Fehleranfälligkeit. Gleichzeitig wird die Einarbeitungszeit deutlich verkürzt. Die von der DB Bahnbau Gruppe bestellten Maschinen verfügen über modernste Ausstattung mit zahlreichen Innovationen.
Verbesserte Arbeitsleistung mit Plasser SmartTamping
Der Plasser TampingAssistant ist das erste Assistenzsystem für Stopfmaschinen mit durchgehender Digitalisierung von Vormessung bis Dokumentation. Durch KI und vielfältige Sensoren werden Handlungsempfehlungen generiert, um Arbeitsabläufe zu vereinfachen.
Plasser TampingControl ist ein weiteres digitales Assistenzsystem, das die Grundlage für die Automatisierung des Stopfprozesses schafft und den Maschinenbediener bei der Erzeugung einer präzisen und langlebigen Gleislage unterstützt. Das Stopfaggregat ist mit Sensorik ausgestattet, die einen zustandsbasierten Stopfprozess ermöglicht und dem Bedienpersonal Feedback über das erzielte Arbeitsergebnis in Echtzeit übermittelt.
Moderne Messsysteme für automatisierte Gleisgeometriemessung
Das berührungslose Messsystem Plasser InertialTrackGeometry zeichnet die tatsächliche Gleisgeometrie durch relative 3D-Raumkurven auf, wodurch Abweichungen sofort ersichtlich sind. Einsetzbar für Vor- und Nachmessung vom Stillstand bis zur Maximalgeschwindigkeit der Stopfmaschine, werden dabei die Wellenlängenbereiche D1, D2 und D3 zuverlässig erfasst.
Das Fixpunktmesssystem Plasser ReferencedTrackGeometry ermöglicht die Verifizierung der absoluten Gleislage im Raum. Mit diesen Daten werden die erforderlichen Hebe- und Verschiebewerte berechnet, und die Stopfmaschine kann fixpunktgeführt im Präzisionsverfahren arbeiten. Generiert wird eine Referenz zur Ursprungslage mit Hilfe äußerer Bezugspunkte – dies ermöglicht Vermessungen ohne Gleissperren im Regelbetrieb und ersetzt arbeits- und zeitintensive Handarbeit.
Fit für die Zukunft
Das European Train Control System (ETCS) ist ein zentraler Bestandteil des European Rail Traffic Management Systems (ERTMS) und soll die bisher über 20 verschiedenen nationalen Systeme ersetzen. Ausgestattet mit dem Zugbeeinflussungssystem ETCS nach aktuellen europäischen Interoperabilitätsvorgaben, sind die neuen Fahrzeuge der DB Bahnbau Gruppe zukunftssicher gerüstet.
Mit den neuen Universalstopfmaschinen des Typs Plasser UnimatExpress 2X-4×4 Dynamic setzen die DB Bahnbau Gruppe und Plasser & Theurer ein starkes Zeichen für Steigerung der Kapazität und sicheren Betrieb der Schieneninfrastruktur.
