Doris Pulker-Rohrhofer © Feel Image

Hafen Wien: Digitalisierung bedeutet immer Umdenken – auf allen Ebenen …

Höchste Service- und Resilienzlevels, Nachhaltigkeit und die dafür erforderliche Digitalisierung stehen beim Hafen Wien in einer konstruktiven „Kollaboration“.

„Wir waren weder Pionier*innen der Digitalisierung noch sind wir Expert*innen für Künstliche Intelligenz – das kann man ganz offen sagen. Aber der Hafen Wien arbeitet seit jeher ‚kollaborativ‘ mit den besten Vordenker*innen, Logistiker*innen, Eisenbahnverkehrsunternehmen, Verlader*innen usw. zusammen.“

Gastkommentar von Doris Pulker-Rohrhofer, technische Geschäftsführerin Hafen Wien.

In diesem Sinne entwickeln wir maßgeschneiderte Lösungen, um unseren Kunden die beste Performance zu bieten. Dafür optimieren wir laufend unsere Prozesse und drehen auch an der Digitalisierungsschraube. Auch die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz wenden wir intuitiv praktisch an, aber immer nach dem Prinzip „idea follows need

Der Hafen Wien will nicht in digitalen Welten aufgesogen werden, sondern seine Prozesse dort digital digitalisieren, wo es wirklich Sinn macht, um letztlich mehr persönliche Servicezeit für unsere Kund*innen und Geschäftspartner*innen zu haben.

Im Zusammenhang mit „Chat GPT und Co“ geht es, da schließe ich mich vielen Expert*innenmeinungen an, darum, die richtigen Fragen zu stellen, um sinnvolle Antworten zu bekommen. Das ist genau das Erfolgsrezept unseres Prinzips der „maßgeschneiderten Lösung für jeden individuellen Kunden“.

Die zweite Stoßrichtung der Transformation ist der Weg in eine CO2-freie Zukunft, den wir im Schulterschluss mit Dutzenden anderen Unternehmen der Wien Holding und der Stadt Wien konsequent beschreiten. Das stößt auf viel positives Echo, wie die Verleihung des EL-MO Awards für unsere – im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts von Hafen Wien und dem Trailer-Innovator Helrom umgesetzte – neue Verladetechnologie für Trailer zeigt.

Wir setzen unter anderem aber auch stark auf alternative Energie und werden im Jahr 2025 die bereits 6. Photovoltaik-Anlage in Betrieb nehmen, somit erzeugen wir 34 % unseres Strombedarfs selbst.

Außerdem setzen wir alternative Treibstoffe ein, beispielsweise werden sämtliche Container-Stapler der Hafen-Wien-Tochter WienCont mit HVO 100 betrieben. Die E-Fahrzeug-Flotte wächst ebenfalls zusehends und bei der Beschaffung von neuen Geräten spielt das Thema Energieeffizienz eine große Rolle.

Einen wesentlichen Digitalisierungsschub durchlebten wir – wie viele andere auch – natürlich in der Corona-Zeit 2020.  Home Office, Online-Meetings, virtuelle Workspaces, digitales Terminhandling  usw. sind beim Hafen Wien  nicht mehr wegzudenken. Aus diesem Grund wurden all unsere Mitarbeiter*Innen mit mobilen Geräten (Notebook, Handy) ausgestattet. Dank zuverlässiger Cloud Technologien ist nun eine sichere Zusammenarbeit gewährleistet.

Durch Security Labels und Data Loss Prevention Richtlinien schützen wir künftig den Missbrauch unserer Dokumente. Mit diesen Technologien bleiben wir stehts „Herr der Lage“ und können gezielt unsachgemäßen Gebrauch unserer Daten sicherstellen.

Diese Entwicklung wurde durch unsere neue IT-Führung, die zur jüngsten Generation von IT-Experten zählt, begünstigt.

Die zunehmende Digitalisierung bedeutet ein Umdenken im Führungsstil, verlagert doch der digitale Wandel viel mehr Verantwortung zu jedem Mitarbeiter und jeder Mitarbeiterin und erfordert gesteigertes Selbst-Management.

Darüber hinaus beteiligt sich der Hafen Wien über das hier angesiedelte urbane Mobilitätslabor thinkport Vienna auch an internationalen Projekten. Ein Best Practice-Beispiel dafür ist MultiRELOAD , zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Güterverkehrsknoten in Europa als Schlüssel für multimodale Transportketten. Dabei wurde unter anderem ein digitaler Zwilling für das Containerterminal WienCont entwickelt, wobei automatische Positionsbestimmungen von Ladeeinheiten die Automatisierung von Umschlagsprozessen und die damit verbundene Abstelloptimierung im Terminal WienCont unterstützen.

Ein weiterer wichtiger Digitalisierungsschritt ist das von unserem Container-Terminal WienCont im Jahr 2024 errichtete schienenseitige OCR-Gate. Mithilfe des Fotogates können sämtliche Waggons inkl. der dazugehörigen Ladeeinheiten bereits bei der Ein- und Ausfahrt am Terminal digital erfasst werden. Die Daten werden anschließend in einem Terminal-Operating Managementsystem digital verarbeitet und somit entsteht ein wesentlicher Beitrag zur Effizienzsteigerung und somit Kapazitätserhöhung.

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