Die internationalen Krisen und die damit verbundenen Verwerfungen und Ausschläge auf den Energiemärkten im Jahr 2022 spiegeln sich auch im Jahresabschluss der Salzburg AG wider. Aufgrund der hohen Preise auf den Großhandelsmärkten lagen die Umsatzerlöse der Salzburg AG mit 2,56 Mrd. Euro über jenen des Vorjahres. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) sank auch aufgrund der Aktionen zur Entlastung der Kund:innen auf 16,8 Millionen Euro, der Bilanzgewinn für 2022 beläuft sich auf 339.100 Euro. Das zentrale Ziel bleibt bestehen: Die Salzburg AG ist Schrittmacherin der Energiewende und setzt sich für mehr Unabhängigkeit in Salzburg ein. Dafür investiert das Unternehmen 2023 rund 252 Millionen Euro u. a. in erneuerbare Erzeugungsanlagen.
Im Rahmen der heutigen Aufsichtsratssitzung wurde auch die Nachfolge von Brigitte Bach als Vorstand für den technischen Bereich geregelt. Mit Herwig Struber, Geschäftsführer der Salzburg Netz GmbH, wurde ein erfahrener Nachfolger und Experte aus dem Unternehmen gefunden.
Landeshauptmann und Aufsichtsratsvorsitzender Wilfried Haslauer: „Das vergangene Jahr hat die gesamte Energiebranche und damit auch die Salzburg AG wie nie zuvor gefordert. Es ist deutlich geworden, wie zentral eine sichere, verlässliche und leistbare Versorgung mit Energie und Wärme für die Menschen in Salzburg ist. Der Salzburg AG ist es als einer der ersten Energieversorger in ganz Österreich gelungen, auf den enormen Kostenanstieg zu reagieren und Entlastungsmaßnahmen für ihre Kund:innen zu setzen. Gemeinsam mit den vom Land und Bund gesetzten Maßnahmen, konnte zumindest ein Teil der Preisanstiege abgefedert werden. Jetzt geht es darum die Herausforderungen der Zukunft insbesondere die Energiewende zu bewältigen.“ Zur Vorstandsbestellung hält Haslauer fest: „ Mit Herwig Struber wurde ein erfahrener und ausgewiesener Experte aus dem Unternehmen bestellt, der gemeinsam mit Michael Baminger die Zukunft gestalten kann. Damit ist gerade im technischen Bereich die Kontinuität gewahrt, die es in dieser schwierigen Phase braucht, um die Aufgaben der Zukunft zu bewältigen.“
Der CEO und Vorstandssprecher der Salzburg AG, Michael Baminger hält zum Jahresabschluss fest: „Die Salzburg AG konnte dieses herausfordernde Jahr gut bewältigen. Uns war wichtig insbesondere für unsere Kundinnen und Kunden das Bestmögliche herauszuholen und die Spielräume in ihrem Sinne zu nutzen .Vor uns liegt mit der Transformation des Energiesystems eine Herkulesaufgabe mit großem Investitionsbedarf. Jetzt gilt es wieder in die übliche Geschäftstätigkeit von vor der Krise zurückzukommen, um auch jene Mittel zu erwirtschaften, die wir für diese Investitionen brauchen.“
Schwierige Rahmenbedingungen für die Energiebranche
Die Energiekrise, insbesondere verstärkt durch den Angriffskrieg in der Ukraine, trifft die gesamte Branche und auch die Salzburg AG. Das historisch hohe Preisniveau und die stark gestiegene Volatilität an den Märkten stellten große Herausforderungen dar. Die Umsatzerlöse für dieses turbulente Geschäftsjahr 2022 betrugen 2,56 Mrd. Euro, was einen Anstieg von rund 48,6 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Dieser ist in erster Linie auf die Preissituation auf den Großhandelsmärkten zurückzuführen. (Bei gleichbleibender bis rückläufiger Mengen, haben sich die Umsätze aufgrund der Preissituation deutlich erhöht.) Das Ergebnis vor Steuern (EBT) sank auf 16,8 Millionen Euro (2021: 60,1 Mio. Euro), der Bilanzgewinn beläuft sich auf 339.100 Euro. Die hohen Großhandelspreise machten auch in der Salzburg AG eine Preisanpassung notwendig. „Mit unserem breit gefächerten Maßnahmenpaket konnten wir als einer der ersten Energieversorger österreichweit, schnell und unkompliziert Hilfe leisten und die Teuerung in allen Lebensbereichen zumindest etwas abfedern. Seit ersten Juni 2023 gilt unser neuer günstigerer Tarif mit 19,90 Cent/kWh netto. Damit haben wir – wie angekündigt – eine Preisanpassung durchgeführt, sobald es Spielräume dafür gab“, sagen die beiden Vorstände der Salzburg AG Michael Baminger und Brigitte Bach.
Salzburg AG als Schrittmacher in der Daseinsvorsorge – Telekom und Mobilität
Neben der Energiesparte ist die Salzburg AG Schrittmacher in der Daseinsvorsorge. Eine flächendeckende Versorgung mit gigabitfähigem Internet ist der entscheidende Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit einer Region und trägt wesentlich zur Stärkung der Wirtschaft bei. Das leistungsfähige Internet der Salzburg AG wurde 2022 erneut von zwei renommierten Fachzeitschriften zum besten Internet im Bundeslandvergleich gekürt. Trotz einer schwierigen Liefer- und Bausituation konnte auch der Ausbau der Fiber-to-the-Home-Technologie (FTTH) sowie des Glasfasernetzes konsequent vorangetrieben werden. Mit Ende des Jahres 2022 waren 130 Glasfaser-/FTTH-Knoten in mehr als 70 Salzburger Gemeinden in Betrieb.
Die Mobilitätswende ist ein Schlüssel zur Energiewende. Im Jahr 2022 ist das Interesse an E-Fahrzeugen massiv gestiegen. Die Nutzer:innen der Ladeinfrastruktur der Salzburg AG sind 2022 von 4.900 auf 8.800 gestiegen – ein Plus von 80 %. Parallel dazu erhöhte sich auch die abgegebene Energiemenge von rund einer Million auf 2,99 Millionen kWh. Um diesem Trend Rechnung zu tragen, treibt die Salzburg AG den Ausbau der öffentlichen und privaten Ladeinfrastruktur konsequent voran. 2022 wurden 24 Hypercharger mit 46 Schnellladepunkten neu errichtet und damit das Angebot stark ausgebaut. Mit rund 900 Ladepunkten bietet die Salzburg AG aktuell die dichteste Ladeinfrastruktur im Bundesland an.
Im Verkehrsbereich hat das Nachlassen der COVID-19-Auswirkungen zu einem Anstieg der Fahrgastzahlen geführt. Die Zahlen liegen aber weiterhin hinter dem letzten Vor-Corona-Jahr 2019. Der Obus transportierte somit 30,1 Millionen Fahrgäste. Dies entspricht einer Steigerung um 21,0 % zum Vorjahr. Im Jahr 2022 wurde weiter in die Modernisierung der Obusflotte investiert und sieben eObusse in Betrieb genommen. Um das Angebot im öffentlichen Stadtverkehr zu verbessern und die Intervalle wieder zu verdichten, setzt die Salzburg AG viele Initiativen, um neue Mitarbeiter:innen zu finden.
Konsequenter Ausbau erneuerbarer Energien wird 2023 fortgesetzt
„Die derzeitige Situation verdeutlicht einmal mehr, dass wir den Umbau unseres bisherigen Energiesystems hin zu erneuerbarer Energieerzeugung schneller umsetzen müssen. Dieser Kraftakt geht auch mit der Notwendigkeit an hohen Investitionsmitteln einher“, erklären die beiden Vorstände der Salzburg AG Michael Baminger und Brigitte Bach und setzen fort „mit mehr als 36 Millionen Euro haben wir heuer unter anderem den Baustart der Wasserkraftwerke Stegenwald und Sulzau finanziert. Davon fließen 2023 16 Millionen Euro in den Ausbau der CO2-freien Wärmeerzeugung und der Fernwärme-Transportleitungen in Salzburg. Weiter forcieren wir Windkraft- und Photovoltaik-Strategien und deren Planungen. Mit genau diesen Projekten machen wir unsere Wärme- und auch unsere Energieerzeugung unabhängiger vom internationalen Energiemarkt und von ausländischen Gasimporten.“ Eng mit dem Ausbau erneuerbarer Energien verknüpft ist auch der Netzausbau: 2023 investiert die Salzburg AG gemeinsam mit ihrer Tochter, der Salzburg Netz GmbH, rund 135 Millionen Euro in stabile Netze.
Herwig Struber neuer Technik-Vorstand für Salzburg AG
Ab 1. Oktober 2023 wird DI Herwig Struber, MSc (51) neuer Technik-Vorstand der Salzburg AG. Struber ist seit 1999 in der Salzburg AG bzw. seit 2006 in der Salzburg Netz GmbH, seit 2016 in der Funktion als Geschäftsführer tätig. Der gebürtige Gollinger hat Elektrotechnik und Wirtschaft an der TU Graz studiert und eine Reihe an Zusatzausbildungen absolviert. Struber ist verheiratet, Vater von drei Töchtern und wohnt in Kuchl.
„Wir stehen vor großen Herausforderungen. Es gilt die große Aufgabe der Energiewende zu bewältigen und die erneuerbaren Energien sowie die Netze auszubauen. Der eingeschlagene Weg soll konsequent fortgesetzt werden und die Salzburg AG weiterhin Schrittmacher der Energiewende bleiben. In den nächsten Wochen und Monaten gilt es gemeinsam mit Michael Baminger und Brigitte Bach die Übergabe vorzubereiten und die entsprechenden Schritte zu definieren. Ich freue mich gemeinsam mit Michael Baminger im Vorstand sowie mit den Kolleginnen und Kollegen in der Salzburg AG die künftigen Herausforderungen anzugehen“, sagt Herwig Struber in einer ersten Reaktion und weist darauf hin, dass er konkrete inhaltliche Aussagen erst mit dem Beginn seiner Funktion im Oktober treffen wird.
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