Österreich hat behördlichen Angaben zufolge in der Eindämmung des Coronavirus europaweit eine Vorbildfunktion eingenommen und zumindest die erste Intensiv-Phase scheint überstanden. Heimische Unternehmen waren in den vergangenen Monaten damit konfrontiert, ihren Betrieb in einem Umfeld strikter Maßnahmen am Laufen zu halten. Auf der einen Seite sollte die Sicherheit der Mitarbeiter und auf der anderen Seite der Warenfluss sichergestellt werden. Eine besondere Herausforderung bildeten dabei die Lieferketten. Robert Pfarrwaller, CEO des heimischen Marktführers im Elektrogroßhandel REXEL Austria, erläutert, wie es gelingen kann, die Versorgung für ganze Wirtschaftszweige quer durch Österreich in Krisen-Zeiten zu gewährleisten.
Die Coronakrise hat die Abhängigkeit von globalen Lieferketten offengelegt. Das negative Paradebeispiel waren Gesichtsmasken: Die steigende Nachfrage nach diesen konnte kurzfristig nicht befriedigt werden, folglich stiegen die Preise enorm. Lieferungen wurden an Grenzen beschlagnahmt, Fälle unseriöser Angebote und mangelhafter Produkte häuften sich. Gesichtsmasken stehen exemplarisch für zahlreiche unterschiedliche Güter. Nachdem jahrelang die Globalisierung im Fokus stand, werden von Logistik-Experten nun Themen wie Nearshoring und Regionalität wieder vermehrt diskutiert. Ziel ist es jedenfalls, die Stabilität des Warenflusses auch in künftigen Krisenzeiten sicherzustellen. Ein österreichweit tätiges Unternehmen, für das reibungslose Logistik das A und O des Daily Business bildet, ist REXEL Austria.
Produktkontingente, Mapping und Lieferantenbeziehungen
Als führender heimischer Elektrogroßhändler unterstützt REXEL die Industrie, das Gewerbe und den Elektrohandel tagtäglich mit Warenlieferungen und Dienstleistungsangeboten – rund 200 Mitarbeiter wickeln vom Logistikzentrum in Weißkirchen, Oberösterreich, aus über 20.000 Bestellpositionen pro Tag ab. Immerhin ist die Elektroindustrie in Österreich die nach Umsatz zweitstärkste Industriebranche, mit über 250 Unternehmen und mehr als 60.000 Beschäftigten. „Um in Zeiten von Covid-19 die 24-Stunden-Lieferung für rund 16.000 Kunden von Burgenland nach Vorarlberg zu garantieren, waren neue logistische Ansätze gefordert. Dessen waren wir uns frühzeitig bewusst und haben bereits Anfang des Jahres damit begonnen Szenarien zu entwickeln, die wir anschließend umgesetzt haben“, sagt Robert Pfarrwaller, CEO von REXEL Austria. Straßen- und Gebietssperren wurden laufend in das Mapping-System integriert, um digitale Lieferketten abzubilden. „Die langjährige und faire Partnerschaft mit unseren Logistikpartnern kam uns zugute, ehrliche Kommunikation auf Augenhöhe war und ist immer noch das Nonplusultra. Wir haben Produktkontingente gesichert und standen in ständigem Austausch, sodass wir bezüglich Warenverfügbarkeit und Lieferstatus permanent auf dem Laufenden waren“, führt er weiter aus. In Gebieten, in denen nicht zugeliefert werden durfte, hatte sich wiederum der Kontakt mit den Behörden als wesentlich erwiesen. Getreu dem Motto „Außergewöhnliche Situationen ermöglichen unkonventionelle Lösungen“ übernahm in einem dringenden Fall die Exekutive die Ware und übergab sie an die lokalen Elektrofachhändler.
Verstärkte Nutzung der Live-Chat-Funktion
Neben der Warenlieferung ist für die meisten heimischen Unternehmen auch der stationäre Vertrieb ein wichtiges Standbein. So bilden auch die 14 Vertriebsniederlassungen von REXEL Anlaufstelle für Elektrofachkräfte und Industrietreibende des Landes. Um den Betrieb während Covid-19 fortzuführen und die regulatorischen Vorgaben einzuhalten, mussten auch hier neue Lösungen geschaffen werden. Um den größten Risikofaktor, den persönlichen Kontakt zwischen Händler und Kunde, zu eliminieren, fokussierte der Elektrogroßhändler auf zwei Maßnahmen. Zum einen wurde die kontaktlose Warenübergabe in allen Abholmärkten eingerichtet, indem Übergabezelte, Gitterboxen und Schleusen installiert wurden. Zum anderen werden Kunden immer noch vermehrt darauf hingewiesen, E-Commerce-Möglichkeiten zu nutzen. Pfarrwaller erläutert: „Wir haben bereits vor der Krise rund 50 Prozent unseres Umsatzes über den Web-Shop generiert. Das kam uns zugute und wir waren für den Online-Ansturm gewappnet. Durch unsere Live-Chat-Funktion haben unsere Mitarbeiter die Kunden auch ohne physischen Kontakt persönlich beraten. Hier beobachten wir seit Beginn der Krise eine enorme Steigerung der Nutzung.“ Unternehmen könnten die Chancen, die sich durch Covid-19 in puncto Digitalisierung ergeben haben, langfristig für sich nutzen, um ihre Online-Vertriebswege auszubauen.
Stärke zeigt sich in schlechten Zeiten
Innerhalb weniger Tage wurde auf mobiles Arbeiten, also das Arbeiten außerhalb der Betriebsstätte, umgestellt, die Erreichbarkeit für Kunden war während der normalen Geschäftszeiten stets gegeben. „Es ist kein Geheimnis, dass Unternehmen nach einer Krise daran gemessen werden, wie sie sich in schwierigen Zeiten geschlagen haben. Das ist aber auch eine Chance, um Stärke zu zeigen. Während andere nun wieder aus dem Corona-Nebel auftauchen, waren wir nie weg“, so Pfarrwaller. Allerdings sei ein Unternehmen dem Geschäftsführer zufolge immer nur so gut wie seine Mitarbeiter. „An dieser Stelle möchte ich mich daher beim gesamten REXEL-Team für den Einsatz und deren Verlässlichkeit bedanken. Auch wir waren zwischenzeitlich in Kurzarbeit, welche aber mittlerweile wieder aufgehoben ist. Wir haben es aber geschafft, die Lieferkette aufrechtzuerhalten und unseren Kunden und Lieferanten auch in diesen herausfordernden Monaten als verlässlicher Partner zur Seite zu stehen. Darauf können wir stolz sein“, bekräftigt er abschließend.
Mehr: https://www.rexel.at/
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