v.l.n.r.: Harald Knoll (Stargate Group), Paola Kosch (DOMI), Monica Rintersbacher (Leitbetriebe Austria), Alexander Knechtsberger (DocLX), © Christian Mikes

Leitbetriebe Austria Talk: Marketing für alle Sinne

In Zeiten von Reizüberflutung ist es entscheidend, mit innovativen Maßnahmen hervorzustechen. Sensorisches Marketing bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre Zielgruppen auf einer tieferen Ebene zu erreichen und nachhaltige Markenerfahrungen zu schaffen. Ein Nachbericht.

Ganzheitliches Markenerlebnis durch die Ansprache aller Sinne
Mit sensorischem Marketing können alle fünf Sinne angesprochen und somit ein ganzheitliches Markenerlebnis geschaffen werden. Heute heißt es, sich von der Masse abzuheben und emotionale Berührungspunkte zu schaffen. Mit gezielten multisensorischen Ansätzen kann eine stärkere Verbindung zu den Kunden aufgebaut werden. Geräusche wie Meeresrauschen lösen beispielsweise Erinnerungen an Entspannung und Erholung aus. Werbung, die mit Songs aufgeladen wird, kann ebenso starke Assoziationen wecken – man denke nur an Bacardi, das Party, Lebensgefühl und Entspannung verkörpert.

Unsere Sinne nehmen pro Sekunde in etwa 100.000 Sinneseindrücke (je nach Quelle kann diese Anzahl auch variieren) wahr, von denen wir jedoch nur einen geringen Teil verarbeiten können. Diejenigen, die Emotionen auslösen, gelangen mit größerer Wahrscheinlichkeit ins Langzeitgedächtnis, da unser Gehirn nach Relevanz filtert und auf Erfahrungen sowie Wahrnehmungen zurückgreift, die wir bereits gemacht haben. Diese Fähigkeit, gezielt Sinne anzusprechen, kann Marken helfen, sich gerade in gesättigten Märkten langfristig bei den Konsumenten zu verankern.

Multisensorische Kommunikation hat extreme Kraft, da Botschaften, die mehrere Sinne ansprechen, bis zu zehnmal intensiver und schneller verarbeitet werden können. Studien wie die Brand Sense-Studie von Brown 2005) zeigen, dass die Ansprache von vier bis fünf Sinnen die Markentreue um ca. 60 Prozent steigern kann – ein enormer Effekt auf Markenloyalität und Umsatz.

Das Ziel ist eine emotionale Verbindung zwischen Marke und Kunde, die in Erinnerung bleibt. Gerade bei ähnlichen Produkten kann dies entscheidend sein, wie etwa beim Beispiel Coca-Cola und Pepsi. Durch Sinnesreize wie das Zischen beim Öffnen der Flasche, das besondere Flaschendesign sowie der audiovisuelle Werbeauftritt von Coca-Cola wurde eine außergewöhnliche Markenwahrnehmung und -loyalität aufgebaut.

Wenn man früher weniger bewusst und strategisch auf ein multisensorisches Erlebnis geachtet hat, so zeigt sich schon immer, dass das Ansprechen aller Sinne einen enormen Effekt hatte. Das weiß auch Stargate Group selbst – denn die einzigartigen Clubbing-Erlebnisse, womit sie vor 30 Jahren starteten und die Sehen, Hören, Fühlen, Schmecken und Riechen miteinander verbanden, sind noch heute in aller Munde.

(Fachlicher Input von Harald Knoll, Geschäftsführer Stargate Group, und Sara Tanzmeister, Account Director Stargate Group)

Emotionen als Schlüssel zu erfolgreichen Kundenansprache
Das Konzept des „fühligen Marketings“ zeigt auf, wie Produkte und Dienstleistungen durch emotionale Aufladung einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Emotionen sind der Schlüssel zu erfolgreichem Marketing, denn sie sorgen dafür, dass man unverwechselbar wird. DocLX, die führende Live Marketing Agentur in Österreich mit Spezialisierung auf Festivals, Eventreisen und Städtekarten in ganz Europa, schafft es, Emotionen auf besondere Weise zu nutzen: Absolventen werden auf eine Insel gebracht, umgeben von Musik, einem All-Inclusive-Angebot – die Emotion ist von Anfang an da. Dies schafft einen neurologischen Moment des „Flows“, bei dem das Gehirn aufnahmebereit ist für alle Botschaften. Jeder erinnert sich daran, wo er seine Maturareise verbracht hat, und diese emotionale Verbindung erzeugt eine nachhaltige Markenbindung.

Auch andere Kunden, wie traditionelle Banken, können von solchen emotionalen Ansätzen profitieren. So hatten Mitglieder einer Bank etwa die Möglichkeit, Superstars kennenzulernen und sogar mit Katy Perry zusammenzusitzen – eine einzigartige Erfahrung, die eine starke emotionale Bindung schuf. Bei einer weiteren Bank, setzt man ebenfalls auf emotionale Bindung. Mitarbeiterfeste, bei denen auch Familien eingeladen werden, halfen dabei, Wertschätzung zu vermitteln und ein positives Arbeitsklima zu schaffen. Diese emotionalen Erlebnisse stärken das Gemeinschaftsgefühl und die Loyalität der Mitarbeiter nachhaltig. Abschließend lässt sich sagen, dass Marketing nicht nur Produkte verkauft, sondern ein Lebensgefühl, Status, Leidenschaft und – wie bei DocLX – unvergessliche Momente schafft.

(Fachlicher Input von Alexander Knechtsberger, Gründer von DocLX)

Duftmarketing: Erinnerungen wecken, Stimmungen verstärken
Düfte haben die außergewöhnliche Fähigkeit, Erinnerungen zu wecken und Empfindungen zu intensivieren. Der Geruchssinn spielt eine wesentliche Rolle für unsere Wahrnehmung und Emotionen, da er eng mit dem limbischen System, dem emotionalen Zentrum des Gehirns, verbunden ist.

Interessanterweise kann der Geruchssinn nicht bzw. schwer abgeschaltet werden, und er löst starke Erinnerungen aus, wie zum Beispiel bestimmte Düfte, die an Weihnachten erinnern.

Laut Studien beeinflussen Düfte uns zu 75 Prozent täglich – sei es der Duft von frischem Kaffee am Morgen, der Geruch der Bäckerei oder im Supermarkt.

Seit der Antike spielen Düfte eine zentrale Rolle und wirken heute in vielen Bereichen wie der Aromatherapie: beruhigend, motivierend oder sogar leistungssteigernd.

Duftmarketing bietet Unternehmen die Möglichkeit, eine emotionale Verbindung zu ihren Kunden zu schaffen, die weit über visuelle oder auditive Eindrücke hinausgeht. Es ergänzt das 360-Grad-Marketing und festigt sowohl Marken als auch deren Bekanntheit. Ein starkes Duftmarketing kann die Markenbindung stärken, und auch Mitarbeiter profitieren – Eukalyptusdüfte zum Beispiel können die Leistung steigern und damit den Umsatz erhöhen. Im Rahmen einer Probebeduftung bei DOMI Sense können verschiedene Duftbeispiele erlebt werden, die die Wirkung dieses faszinierenden Marketinginstruments spürbar machen. Auch eigens kreierte Signatur-Düfte sind möglich.

(Fachlicher Input von Paola Kosch, Marketingleitung DOMI und Michael Donnemiller, Head of Sales bei DOMI)

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