Seit mehr als sechs Jahrzehnten kooperieren die ÖBB und Plasser & Theurer: Mit der weltweit ersten teilautonomen Universalstopfmaschine auf Basis von künstlicher Intelligenz sowie dem schnellsten Messfahrzeug der Bahnbranche schlagen die Unternehmen ein neues Kapitel der innovativen Partnerschaft auf.
Eine wichtige Rolle – und das schon seit 65 Jahren – nehmen die Technologien von Plasser & Theurer bei den ÖBB und damit weltweit in der Bahnindustrie ein: Mit 1.900 Mitarbeitern allein in Österreich und mehr als 16.300 ausgelieferten Großmaschinen in 109 Länder spielt das Linzer Familienunternehmen mit Maschinen und Systemen für Neubau, Umbau und Instandhaltung von Gleisen und Oberleitungen seit Jahrzehnten in der Königsklasse der Bahnzulieferindustrie. Mittlerweile sind tausende Linzer Nivellier-, Hebe- Richt- und Stopfmaschinen zur Wartung von Bahngleisen weltweit im Einsatz – den ÖBB kommt dabei eine Vorreiterrolle zu: „Die seit vielen Jahren andauernde Partnerschaft mit Plasser & Theurer ist eine mit besonderer strategischer Bedeutung für die ÖBB. Das Unternehmen ist für uns ein wichtiger Partner, wenn es darum geht, neue sichere, wirtschaftliche und umweltschonende Maschinen und Systeme einzusetzen“, betont ÖBB Holding-CEO Matthä. „Darüber hinaus sorgen wir in Wechselwirkung für Innovationen und Technologietransfer auf höchster Ebene. Damit sichern wir den Bahnstandort Österreich ab“, betont Matthä. Johannes Max-Theurer, CEO des Familienunternehmens, hebt hervor: „Wir sind stolz, mit der ÖBB einen innovativen und weltweit führenden Partner an unserer Seite zu haben.“
Vorreiter ÖBB
Mit der gemeinsamen Präsentation der neuesten Generation der Universalstopfmaschine, dem weltweit ersten teilautonomen System dieser Art mit Hybridantrieb, sowie eines hochinnovativen Messfahrzeugs sei „ein weiteres bedeutsames Kapitel zwischen Plasser & Theurer und den ÖBB aufgeschlagen worden“, betont Max-Theurer. „Wie schon in der Vergangenheit finden beide Technologie-Produkte auch dieses Mal zunächst am österreichischen Markt bei den ÖBB Anwendung“, sagt der Plasser & Theurer-Geschäftsführer.
Universalstopfmaschine mit künstlicher Intelligenz
Konkret handelt es sich bei der Universalstopfmaschine um die erste automatische Weicheninstandhaltungstechnologie, die nicht nur emissionsarm via Oberleitung energieversorgt wird, sondern auch wesentlich leiser im Vergleich zu herkömmlichen Systemen funktioniert – und sich daher insbesondere für den urbanen Bereich anbietet. Kerntechnologie ist ein von Plasser & Theurer entwickeltes Assistenzsystem, das auf Basis von künstlicher Intelligenz und Sensorik-Daten, gesteuert wird. Das Prinzip der Stopfung bleibt unverändert: Der Schotter unter der Bahnschwelle wird durch die Maschine verdichtet, sodass ein stabiles und sicheres System aus Schienen, Schwellen und Schotter entsteht. „Mit der Entwicklung der neuen Technologie wurden nicht nur wichtige, bestehende Arbeitsplätze in Oberösterreich abgesichert, sondern insgesamt auch 50 neue Arbeitsplätze geschaffen“, betont der Plasser & Theurer-Geschäftsführer.
Messfahrzeug: Mehr Sicherheit und Geschwindigkeit
Nicht nur die Universalstopfmaschine gleicht einem technologischen Quantensprung: Auch das vorgestellte Messfahrzeug EM 100 VT bringt mit mehr als 100km/h etwa 20 Mal so viel Geschwindigkeit auf die Schiene als vergleichbare Messtechnologien. Messarbeiten, die als Entscheidungsbasis für umfangreiche Wartungsmaßnahmen herangezogen werden, können dadurch um ein Vielfaches schneller durchgeführt werden. Das schafft nicht nur Wirtschaftlichkeit bei den Bahnbetreibern, sondern sorgt auch für mehr Sicherheit und Verfügbarkeit von Strecken, betont CEO Max-Theurer: „Das Messfahrzeug ermöglicht eine höhere Messgeschwindigkeiten und Präzision. Durch die Technologie wird darüber hinaus die Dauer reduziert, in der sich Messtechniker im Gefahrenbereich der Gleise bewegen.“
Über Plasser & Theurer
Das Unternehmen Plasser & Theurer wurde 1953 gegründet. CEO ist Johannes Max-Theurer. In Österreich beschäftigt das Familienunternehmen 1.900 Mitarbeiter (das Stammwerk befindet sich in Linz, die Firmenzentrale in Wien), weltweit sind es rund 4.000 Beschäftigte. Plasser & Theurer entwickelt und produziert Maschinen und Systeme für Neubau, Umbau und Instandhaltung von Gleisen und Oberleitungen. Seit 1953 wurden mehr als 16.300 Maschinen in über 109 Länder ausgeliefert. Die größten Absatzmärkte sind Deutschland, USA, Österreich, Großbritannien, Japan, Indien, Frankreich, Spanien, Brasilien und Australien. Das Unternehmen gilt als hochinnovativ und hat mehr als 2.000 aufrechte Patente.
Titelfoto: Fortsetzung der Innovationspartnerschaft: Plasser&Theurer-CEO Johannes Max-Theurer mit ÖBB Holding-CEO Andreas Matthä
Copyright ÖBB/Foto Fischer