- Flexible Dienstpläne und Arbeitszeiten als oberste Priorität für heimische Generationen Y und Z
- Gutes Grundgehalt wichtiger als gesellschaftliche Auswirkung der Arbeit
- Standortwechsel: 60 % sind daran interessiert, im Ausland zu arbeiten
- Große Unternehmen gelten als besonders attraktive Arbeitgeber; 40 % würden für Klein- oder Mittelbetriebe arbeiten
Die Ereignisse des letzten Jahres haben die sozialen Werte der jüngeren Generation in Österreich maßgeblich geformt und somit deren Erwartungen an den zukünftigen Arbeitsplatz grundlegend verändert. Vor allem Flexibilität, ein fixes Grundgehalt und interessante Aufgaben sind den heimischen Generationen Y und Z heute besonders wichtig, so die Ergebnisse der aktuellen Studie „Dein idealer Arbeitgeber“ von PwC Österreich. Die Untersuchung zeigt das gegenwärtige Stimmungsbild junger Menschen und verdeutlicht deren Anforderungen und Wünsche an die Arbeitswelt. 667 Österreicher:innen im Alter von 16 und 28 Jahren nahmen an der umfassenden Befragung teil.
Im Vergleich zu früheren Generationen unterscheiden sich die beruflichen Wünsche junger Österreicher:innen heutzutage deutlich. Sie streben nach mehr eigener Kontrolle über ihre Zeit und den Ort, an dem sie ihre Arbeit verrichten. Flexible und planbare Arbeitszeiten sowie die gelegentliche Nutzung von Homeoffice gelten bei den Befragten als die wichtigsten Kriterien, die der ideale Arbeitgeber erfüllen soll. „Aufgrund der Pandemie hat flexibles, remotes Arbeiten weltweit an Fahrt aufgenommen. Junge Menschen erwarten nun mehr denn je, von dieser Möglichkeit weiterhin Gebrauch zu machen. Da diese Art zu Arbeiten aber auch Vertrauenssache ist, gehören gute Beziehungen zu den direkten Vorgesetzten sowie ein guter Führungsstil zu den zentralen Themen“, ordnet Olivia Stiedl, People and Organisation Leader bei PwC Österreich, die Studienergebnisse ein.
Mehr Sicherheit durch gute Bezahlung
In der gegenwärtig unsicheren Wirtschaftslage ist auch besonders die Vergütung in den Vordergrund gerückt: Auf Platz zwei der wichtigsten Kriterien liegt für junge Österreicher:innen daher ein gutes, fixes Grundgehalt. Aber auch die korrekte Bezahlung von Überstunden ist für junge Menschen von entscheidender Bedeutung. Zudem erwarten sich die Befragten von ihrem zukünftigen Arbeitgeber interessante und herausfordernde Tätigkeiten sowie eine leistungsbezogene Beförderung, die auf einer glaubwürdigen und fairen Beurteilung der Vorgesetzten basiert.
Die Anforderungen junger Österreicher:innen an Arbeitgeber im Ranking:
Rang | |
1 | Flexible Dienstpläne und Arbeitszeiten |
2 | Gutes Grundgehalt |
3 | Interessante und herausfordernde Arbeit |
4 | Leistungsbezogene Beförderung – glaubwürdige und faire Leistungsbeurteilung |
5 | Direkte Kolleg:innen (im Team) |
… | |
53 | Gesellschaftliche Auswirkung der Arbeit |
54 | Andere Menschen, mit denen man zusammenarbeitet (Kund:innen; Kolleg:innen außerhalb deines direkten Teams, z.B. verschiedene Abteilungen; etc.) |
55 | Private Nutzung des Diensthandys |
Arbeiten im Ausland – ja, aber nicht langfristig
Die Bereitschaft, für einen Arbeitsplatz den Standort zu wechseln, war historisch betrachtet in Österreich seit jeher gering. 60 % der jungen Studienteilnehmer:innen sind nun jedoch daran interessiert, für ihre Karriere temporär ins Ausland zu ziehen. Die persönliche Entwicklung gilt dabei für 65 % dieser Gruppe als entscheidender Motivationsgrund. Über 50 % der Befragten planen hingegen, langfristig in Österreich zu bleiben. Ein Großteil (69 %) würde für ein höheres Gehalt allerdings auch den Standort innerhalb des Landes wechseln. Besonders multinationale Konzerne (81 %) oder große heimische Unternehmen (63 %) gelten für junge Österreicher:innen als attraktive Arbeitgeber. Weniger interessant sind hingegen kleinere Unternehmen. Nur 40 % können sich vorstellen, für einen Klein- oder Mittelbetrieb tätig zu werden.
Studienergebnisse im Ländervergleich
Insgesamt wurde die Studie in elf EMEA-Ländern durchgeführt, so auch in den Nachbarländern Ungarn und der Slowakei. Ein Vergleich zeigt: Die gesellschaftliche Auswirkung der eigenen Arbeit und eine inspirierende Büroumgebung wird in Ungarn und der Slowakei signifikant wichtiger eingestuft als in Österreich. Diversität und Inklusion am Arbeitsplatz ist in Österreich doppelt so wichtig, in Ungarn sogar drei Mal so wichtig als in der Slowakei.
Der Arbeitskräftemangel sowie der demografische Wandel zählen am Arbeitsmarkt zu den größten wirtschaftlichen und geschäftlichen Herausforderungen. „Für Unternehmen ist es essentiell, die Wünsche und Anforderungen der zukünftigen Mitarbeiter:innen zu verstehen, um einerseits die besten Talente zu finden und andererseits diese im Betrieb zu halten. Im Rahmen der Umfrage haben wir mit zwölf unterschiedlichen Schwerpunkten von Unternehmenskultur bis hin zu den Vorstellungen im Berufsalltag eine umfassende Grundlage geschaffen, um datenbasierte Empfehlungen für Arbeitgeber abzuleiten“, so Expertin Stiedl über die Beweggründe der Studie.