Die Testphase ist beendet. Drei Monate lang wagten die Teilnehmer*innen der Auto-Wette den Selbstversuch, ohne das eigene Auto unterwegs zu sein und haben stattdessen Öffis, Fahrräder, diverse Sharing-Angebote, Taxi und Leihauto genutzt oder Wege zu Fuß bestritten. Nun haben zwei Drittel der Teilnehmer*innen für sich entschieden: Es geht ohne eigenes Auto in der Stadt.
Im Jänner haben die Wiener Linien und der Partnerbezirk Währing die Auto-Wette gestartet. Rund 40 Testpersonen wurden gesucht, die die Wette eingehen. Der Wetteinsatz: das eigene Auto. Von Mai bis inklusive Juli wurde der eigene PKW in die Garage gestellt, dafür gab es ein monatliches Mobilitätsbudget je Haushalt von bis zu 500€ – und die Möglichkeit, andere Mobilitätsangebote auszuprobieren. Schon die erste Resonanz auf die Auto-Wette hat gezeigt, dass viele Wiener*innen sich ein Leben ohne eigenes Auto vorstellen können. Fast 3.000 Haushalte hatten sich um die Teilnahme beworben.
44 Prozent des Mobilitätsbudgets floss in die Öffis
Die Wiener Linien haben sich unter den Teilnehmer*innen umgehört und bereits zwei Drittel der Befragten sind sich sicher: Das eigene Auto brauchen sie eigentlich nicht mehr. Ein Viertel der Testpersonen hat den PKW sogar bereits verkauft. 23 Prozent sind noch unentschlossen und lediglich 9 Prozent wollen sich momentan nicht vom eigenen Auto trennen.
Durchschnittlich haben die Teilnehmer*innen 340€ pro Monat für alternative Mobilität ausgegeben. Vom Mobilitätsbudget flossen 44 Prozent an den Öffentlichen Verkehr, 23 Prozent in Carsharing und 17% in Taxi & Ridehailing (via App oder telefonisch gebuchte Einzelfahrten). Der Rest verteilt sich auf unterschiedliche Mobilitätsangebote.
Insgesamt haben 46 Testpersonen aus 37 Haushalten an der Auto-Wette teilgenommen. Zwei Personen mussten aus persönlichen Gründen ihre Teilnahme vorzeitig beenden.
Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl: „Ich freue mich, dass wir so viele überzeugen konnten, dass Mobilität in Wien ganz ohne eigenes Auto möglich ist. Jede einzelne Fahrt, die nicht mit dem eigenen Auto gemacht wird, ist für uns ein Gewinn und ein Beitrag zum Klimaschutz. Wir haben unser Ziel erreicht: Wir haben Mobilitäts-Alternativen aufgezeigt und diese wurden von den Testpersonen in ihren Alltag integriert.“
Silvia Nossek, Bezirksvorsteherin im 18. Bezirk: „Die Auto-Wette bestätigt, dass es in der Regel kein eigenes Auto braucht, da wir in der Stadt wirklich viele gute Alternativen dazu haben. Und sie macht auch deutlich, was für ein Gewinn das ist – für die Einzelnen, weil sie sich Geld sparen und für uns alle, weil öffentlicher Raum so zur Gestaltung frei wird – und das bedeutet auch mehr Lebensqualität. “
Unterstützt wird die Auto-Wette vom Wiener Klimateam. „Die Auto-Wette ist ein gutes Beispiel für den nachhaltigen Nutzen von Bürger*innenbeteiligung“, sagt Nina Abrahamczik, Vorsitzende des Gemeinderatsausschusses für Klima, Umwelt, Demokratie und Personal. In Währing hatte eine repräsentative Bürger*innenjury im Rahmen des Klimateams 2023 eine Projektidee zu nachhaltiger Mobilität zur Umsetzung ausgewählt. Gleichzeitig bastelten die Wiener Linien an einer ähnlichen Kampagne – gemeinsam entstand so das Projekt Auto-Wette.
Boku wertet Ergebnisse aus
Wie geht es nun weiter? Das Projekt wird von der Universität für Bodenkultur Wien engmaschig wissenschaftlich begleitet. Sie werten die Tracking-Daten aller Wege – mit und ohne Auto – aus und führen im Herbst qualitative Befragungen mit den Teilnehmer*innen durch. Ende des Jahres werden die Ergebnisse in einem Endbericht zusammengefasst.
Für alle, die noch ein eigenes Auto haben, können die Teilnehmer*innen der Auto-Wette Role Models sein. Jetzt sind alle Wiener*innen aufgefordert, zu zeigen, wie der Alltag gut ohne eigenes Auto funktionieren kann. Wer bis 31. August 2025 seine Erfahrungen unter #autowette auf Instagram, Facebook oder TikTok postet, kann ein Brompton Faltrad gewinnen. Vorbeischauen auf autowette.at/bromptongewinnen oder den Social Media-Kanälen der Auto-Wette lohnt sich also. Dort findet man auch vielfältige Erfahrungsberichte der Protagonist*innen, sowie Tipps und Tricks für alle, die auch den Umstieg auf eine Mobilität ohne eigenes Auto testen wollen.