Graz und sein Umfeld verzeichnen momentan prozentuell das stärkste Bevölkerungswachstum Österreichs. Die Zahl der Hauptwohnsitze in der steirischen Landeshauptstadt steigt seit vielen Jahren ungebrochen um rund 4.000 jährlich an.
Im gleichen Ausmaß aber herrscht in Graz seit Jahren ein regelrechter Neubauboom, und es kommen annähernd so viele Wohnungen auf den Markt, wie Einwohner zuziehen. „Dies ist der Hauptgrund für die sehr moderate und teilweise rückläufige Entwicklung der Nettomieten“, berichtet Maximilian Kainz vom Rustler Research-Team, der für die aktuelle Echtdatenanalyse verantwortlich zeichnet.
In diese flossen rund 900 Neuvermietungen von Wohnungen der Ausstattungskategorie A aus den Jahren 2015 bis 2020 ein. Die durchschnittliche Miete über alle Wohnungsgrößen und Bezirke liegt in Graz derzeit bei rund € 8,60 pro Quadratmeter Wohnnutzfläche, und damit rund € 1,50 unter Wien. Aufgrund des hohen Angebots an verfügbaren Wohnungen seien auch in nächster Zeit keine deutlichen Preisanstiege zu erwarten.
„Ein weiteres Spezifikum in Graz ist die Art des Angebotes. Lange Jahre gab es die Problematik, dass überwiegend 2-Zimmer-Wohnungen am Markt angeboten wurden, und diese Immobilien extrem ähnlich gestaltet wurden. Den Mietinteressenten stand somit ein großes Angebot an nahezu gleichwertigen Objekten offen“, erläutert der Standortleiter von Rustler Steiermark Georg Habersatter.
Diese Nachfrage nach Familienwohnungen mit zumindest drei Zimmern konnte hingegen de facto nicht befriedigt werden. Hier zeichne sich erfreulicherweise ein Umdenken ab, dass Bauträger auch vermehrt 3-Zimmer-Wohnungen auf den Markt bringen, berichtet das Unternehmen.