Wasser bedeutet Leben und Freude in Burkina Faso – Szene in einem Waisenhaus in Samandeni. / Copyright: ÖJAB

Berufsausbildung, Wasserversorgung und Photovoltaik für Burkina Faso

Neue Perspektiven für die unter der Corona-Krise leidenden Menschen brachte ein Projektbesuch der ÖJAB in dem westafrikanischen Land.

Seit 60 Jahren engagiert sich die gemeinnützige NGO ÖJAB – Österreichische Jungarbeiterbewegung in der Entwicklungszusammenarbeit (EZA) in Burkina Faso. Das westafrikanische Land zählt zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Mehr als 40% der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze von 1,90 US-Dollar pro Tag.

Auch unter den aktuell schwierigen Rahmenbedingungen setzt die NGO ihre Entwicklungszusammenarbeit fort. Von 28. März bis 19. April 2021 traf ein ÖJAB-Team bestehend aus Projektmanager Oliver Böck, MA, und Konsulent Stephan Armbruster in Burkina Faso ProjektpartnerInnen, evaluierte bestehende Projekte und brachte neue Initiativen auf den Weg.

„Die Pandemie hat die weltweit ungleiche Verteilung von Ressourcen und Chancen verstärkt. Daher brauchen die Menschen in Burkina Faso gerade jetzt neue Perspektiven“, betont Oliver Böck. „Wir verfolgen dabei drei Schwerpunkte: Berufsausbildung, WASH – dies steht für Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene – sowie erneuerbare Energien.“

In der Hauptstadt Ouagadougou bereitete das ÖJAB-Team gemeinsam mit lokalen Partnern eine Berufsausbildung für Installateurinnen und Installateure vor. Dies ist ein Mangelberuf in Burkina Faso. Im Herbst 2021 können nun die ersten 20 SchülerInnen mit der Ausbildung starten, welche nach drei Jahren mit dem staatlich anerkannten „Certificat de Qualification Professionnelle“ (CQP) endet.

Im Projekt „Frauen – Bildung – Zukunft“ erhalten junge Frauen in Ouagadougou eine Schneiderinnen-Ausbildung, welche ihnen eine selbstständige Berufsausübung und mehr Unabhängigkeit ermöglicht. Der Besuch des österreichischen Teams zeigte, dass diese bereits seit 2010 laufende Ausbildung weiterhin erfolgreich und nachhaltig ist.

In der ländlichen Gemeinde Nanoro wurde ein Brunnen eröffnet, der mit Photovoltaik betrieben wird. In Samba besprach das österreichische Team ein Projekt für nachhaltige Kompostlatrinen und Handwaschanlagen. Eine Musterlatrine nach den Standards der nationalen Wasserversorgungsgesellschaft (ONEA) wurde errichtet.

In Burkina Fasos zweitgrößter Stadt, Bobo-Dioulasso, besuchte das ÖJAB-Team das Waisenhaus „Den Kanu“: Wie sich zeigte, funktioniert die 2017 auf dem Dach errichtete Photovoltaikanlage bestens. Sogar Kühlgeräte können betrieben werden, um z.B. selbst angebautes Gemüse zu lagern.

„Viele Absolventen der Dr. Bruno Buchwieser-Schule, welche die ÖJAB 1970 in Ouagadougou gegründet hat, haben heute Verantwortung in der Berufsbildung und als erfolgreiche Unternehmer übernommen“, ergänzt Oliver Böck. „Es ist eine große Freude, zu sehen, wie Bildung nachhaltig wirkt!“

Die Entwicklungszusammenarbeit der ÖJAB wird teils durch Förderungen der österreichischen Länder und Gemeinden und teils durch Spenden finanziert. Benefizevents veranstaltet die ÖJAB u.a. in den 21 Studierendenwohnheimen, welche sie in Österreich betreibt. Spenden an: ÖJAB/EZA, IBAN: AT09 3200 0050 0351 9105, BIC: RLNWATWW.

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