Ernst Brunner (Geschäftsleiter für kaufmännische Bereiche bei Hagleitner Hygiene International GmbH) spricht im Interview mit Leitbetriebe Austria unter anderem über nachhaltige Hygiene, Hagleitner als Arbeitgeber und darüber, wie Digitalisierung zur CO2-Reduktion beitragen kann.
Leitbetriebe Austria: Hagleitner hat mit Greenovative eine eigene Nachhaltigkeitsmarke geschaffen. Wie funktioniert nachhaltige Hygiene?
Ernst Brunner: Greenovative ist eine Marke – und mehr noch: eine Verpflichtung. Für Hagleitner gilt Nachhaltigkeit in allen Belangen als selbstverständlich, darauf kann sich der Kunde verlassen. Betroffen ist jedes Produkt genauso wie jeder Prozess, der Service genauso wie jegliches Gebäude, das Hagleitner betreibt.
Wie also funktioniert nachhaltige Hygiene? Sie spart Wasser, Energie, Papier, Plastik und CO2. Ein Schlüssel dabei ist die Digitalisierung: Informieren Hygienespender online über ihren Nachfüllbedarf, spart das Weg und Zeit. Dann geht es um Hochkonzentrat, anders als beim fertigen Produkt entsteht der Reiniger damit vor Ort. Ein Dosiergerät vermischt das Hochkonzentrat vollautomatisch mit Wasser: 2,6 Liter bringen es auf bis zu 1.300 Liter fertige Anwendungslösung. So ist weniger Gewicht auf der Straße, auf der Schiene und im Flugzeug unterwegs; entsprechend trägt Hagleitner dazu bei, CO2-Emissionen zu verhindern.
Momentan arbeiten über 700 Menschen bei Hagleitner in Österreich, dennoch sind nach wie vor viele Stellen unbesetzt. Was unternimmt Hagleitner, um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken?
Den Umsatz jedes Jahr im zweistelligen Prozentbereich zu steigern, das ist der Anspruch von Hagleitner. Dieser Anspruch macht es notwendig, auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kontinuierlich zu wachsen. Das wiederum gelingt nur als attraktiver Arbeitgeber, nur so kann sich Hagleitner regional und überregional entsprechend weiterentwickeln. Dennoch gilt es aktuell ein Ungleichgewicht zu überwinden, denn unser Bedarf an qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern übersteigt aktuell tatsächlich die Verfügbarkeit. Umso mehr sind wir gefordert, uns als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Hierzu gehören modernste Arbeitsplätze, professionelle Prozesse sowie ein breites Angebot zur Weiterbildung in der Hagleitner-Academy. Lehrlinge schließen bei Hagleitner übrigens in der Regel mit überdurchschnittlichem Erfolg ab.
Hagleitner hat kürzlich ein neues Dosiersystem auf den Markt gebracht, welches sich über eine App steuern lässt. Welche Rolle spielt die Digitalisierung bei Hagleitner?
Digitalisierung hilft bei Hagleitner dreifach, sie schafft Transparenz, Effizienz und Nachhaltigkeit. In Echtzeit zeigt sich, wie viel Reiniger verbraucht wird. Der Kunde bestellt bedarfsoptimiert, Leerfahrten bleiben aus. Ein RFID-Chip verhindert zugleich jegliche Produktverwechslung. Ins Dosiergerät darf nur, was hineinpasst, sonst blockt es ab. Das gibt dem Kunden Sicherheit.
Welche erweiterten Hygienedienstleistungen bietet Hagleitner?
Hagleitner berät vor Ort: Expertinnen und Experten erheben Bedürfnisse zielgenau. Denn das Ziel der Kunden steht im Mittelpunkt. Sind die Kunden erfolgreich, ist es auch Hagleitner. Hierfür bieten wir jeglichen Wissenstransfer an. Auch diesen Anspruch verfolgt die Hagleitner-Akademie. Ihr Bildungsangebot richtet sich an alle Stakeholder, also gleichermaßen an Mitarbeiter, Partner und Kunden.