vlnr.: Dr. Günther Ofner, Dr Willi Schoppen, Prof. Elisabeth Stadler, Dr. Elisabeth Krainer Senger-Weiss, Univ. Prof. DDr. Susanne Kalss, LLM, Mag. Birgit Noggler, Dr. Rudolf Krickl, Mag. Philipp Gaggl; © G. Langegger

PwC-Event: „Sparringpartner, Vordenker, Gamechanger – Die Rolle des Aufsichtsrates in der ESG-Transformation“

  • Hochkarätiges Podium mit Expert:innen aus Wirtschaft und Wissenschaft diskutierte im Wiener DC Tower über die ESG-Transformation aus der Sicht des Aufsichtsrates
  • Die Einhaltung und die Sicherung von ESG-Standards und Kriterien stellen künftig eine große Herausforderung für heimische Aufsichtsräte dar, denn diese müssen gemeinsam mit dem Vorstand diskutiert und umgesetzt werden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat und dem Management ist von entscheidender Bedeutung.
  • Ankündigung: PwC Österreich startet ab Herbst mit dem „Salon für Aufsichtsrät:innen“ einen neuen Lehrgang für Aufsichtsratsmitglieder in Wien 

Im Mittelpunkt des ersten Aufsichtsratsforums, das am vergangenen Mittwoch von PwC Österreich im Wiener DC Tower veranstaltet wurde, stand das Thema ESG-Transformation und die Rolle des Aufsichtsrates. Die Veranstaltung bot Expert:innen aus Wirtschaft und Wissenschaft eine Plattform, um Fachwissen auszutauschen und über aktuelle Herausforderungen für den Aufsichtsrat zu sprechen. Diesem zentralen Aufsichtsgremium komme nämlich angesichts steigender Regulierung und eines zunehmenden Kontrollaufwands eine immer wichtiger werdende Rolle bei der Umsetzung und Einhaltung von Nachhaltigkeitsstrategien im Unternehmen zu, so die einhellige Meinung der Expert:innen und Gäste des Abends.

Eröffnet wurde der Abend von einer Keynote des renommierten deutschen Corporate Governance-Experten Dr. Willi Schoppen. In seinem Vortrag stellte er die Stärkung von Corporate Governance-Standards in Unternehmen in den Fokus und wie dieses Ziel erreicht werden könne. „Für Aufsichtsräte ist Kontrolle im engeren Sinne gesetzlich geboten, zugleich ist vorausschauende Überwachung unerlässlich, um die Zukunft von Unternehmen zu sichern. Nachhaltigkeit im Sinne von Verantwortung für Umwelt, Soziales und gute Governance (ESG) spielt in beiden Aufgabenbereichen eine immer größere Rolle. Sie dient einerseits der Sicherung der Ertrags- und Wettbewerbsfähigkeit, andererseits beeinflusst sie infolge der EU-Taxonomie den Kontrollaufwand der Aufsichtsräte. Unvorstellbar ist jedoch, wie sich der Kontrollumfang künftig aufblähen wird. Damit engen die steigenden Ansprüche an die vergangenheitsorientierte Kontrolle den Spielraum für zukunftsorientierte Überwachung, d.h. für die Sicherung der Ertrags- und Wettbewerbsfähigkeit, dramatisch ein“, so Dr. Willi Schoppen.

Hochkarätiges Podium diskutierte über die Steigerung der NachhaltigkeitsperformanceEs folgte eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion, an der sich Expert:innen aus Wissenschaft und Unternehmensberatung, Vorständ:innen sowie Aufsichtsrät:innen aus börsenotierten bzw. Familienunternehmen beteiligten. Univ. Prof. DDr. Susanne Kalss, LLM, Vorständin am Institut für Unternehmensrecht der Wirtschaftsuniversität Wien, führte als Moderatorin durch den Abend. Dabei wurden Themen wie die Integration von ESG-Kriterien in die Unternehmensstrategie, die Rolle des Aufsichtsrates bei der Überwachung von Nachhaltigkeitsrisiken sowie die Bedeutung von Stakeholder-Engagement und Transparenz diskutiert.

Dr. Günther Ofner, CFO der Flughafen Wien AG und Mitglied mehrerer Aufsichtsräte, stellte fest: „Aufsichtsräte tragen eine enorme Verantwortung, denn sie spielen für den strategischen Wandel und die Transformation eine entscheidende Rolle. Die Einhaltung und die Sicherung von ESG-Standards und -Kriterien stellen künftig eine große Herausforderung für heimische Aufsichtsräte dar, denn diese müssen gemeinsam mit dem Vorstand diskutiert und umgesetzt werden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsräten und dem Management ist hierbei von entscheidender Bedeutung.“

Am Podium vertreten waren: Dr. Günther Ofner, CEO Flughafen Wien AG, Prof. Elisabeth Stadler, Generaldirektorin der Vienna Insurance Group, Mag. Birgit Noggler, Stiftungsvorständin B&C Privatstiftung, Dr. Elisabeth Krainer-Senger-Weiss, Rechtsanwältin und Aufsichtsratsmitglied sowie stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, sowie Mag. Philipp Gaggl, Experte für Nachhaltigkeitsberatung bei PwC Österreich, und Dr. Willi Schoppen.

Gute Governance schafft Vertrauen und Sicherheit„Die ESG-Transformation ist eine wichtige Herausforderung für Unternehmen und ihre Aufsichtsräte. Wir müssen sicherstellen, dass Nachhaltigkeitsaspekte nicht nur in der Unternehmensstrategie verankert sind, sondern auch in der täglichen Arbeit gelebt werden. Der Aufsichtsrat spielt hierbei eine wichtige Rolle – nicht nur als vertrauensvoller Sparringpartner auf Augenhöhe, sondern als Mitgestalter, Wegbereiter – eben als ‚Gamechanger‘“, betonte Gastgeber Dr. Rudolf Krickl, CEO und Senior Partner von PwC Österreich.

Die Governance Standards in Unternehmen zu stärken und zu verbessern ist eine zentrale Aufgabe der Aufsichtsrät:innen: „Wir sehen uns heute damit konfrontiert, dass Branchen immer komplexer werden. Damit ändern sich auch die Ansprüche an die Aufsichtsräte. Spezifische Expertise – insbesondere im Bereich Sustainability – sowie ein ausgewogener Mix aus Kontroll- und Sparringfunktion definieren das neue Verständnis von Aufsichtsräten“, so Krickl. Transparenz, Diversität, Professionalität und Nachhaltigkeit seien wesentliche Faktoren für eine erfolgreiche Governance.

Die Veranstaltung zog ein breites Publikum an, darunter Aufsichtsrät:innen, Vorständ:innen, Führungskräfte sowie Vertreter:innen von Finanzinstituten und Regulierungsbehörden. Durch die Zusammenführung verschiedener Interessengruppen wurde ein umfassender Dialog angeregt und ein gemeinsames Verständnis über die Bedeutung von ESG und Aufsichtsrat gefördert. Insgesamt folgten mehr als 70 Entscheidungsträger:innen aus Wirtschaft, Medien, Wissenschaft und Politik der Einladung von PwC Österreich und diskutierten und netzwerkten im Wiener DC Tower.

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