Füllmaterial; © Kellner & Kunz AG

Kellner & Kunz AG: „Nachhaltigkeit ist kein Schlagwort, sondern eine Haltung“

Die Kellner & Kunz AG ist ein internationales Handelsunternehmen für Werkzeuge, Befestigungstechnik und C-Teile Bewirtschaftung aus Wels in Oberösterreich. Hier befindet sich die Zentrale und Logistikdrehscheibe, von wo aus täglich über 5.000 Lieferungen an Firmen in Österreich und an die europäischen Tochterunternehmen geliefert werden. Nachhaltigkeit ist nicht nur ein höchst notwendiger Trend. Vielmehr sieht Walter Bostelmann, Vorstandsvorsitzender der Kellner & Kunz AG und Executive Vice President der europaweit tätigen RECA Group, darin eine Verpflichtung zu klugen umweltschonenden Lösungen.

„Ich halte nichts davon, Nachhaltigkeit und deren Möglichkeiten in Fragebogen auszufüllen oder theoretische Ansätzen darzustellen, sondern setze mich vielmehr dafür ein, Punkte aus Nachhaltigkeitsthemen in der Praxis auf die Straße zu bringen, argumentiert Bostelmann.

Nachhaltigkeit ist ein strategischer Erfolgsfaktor und ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil. Bostelmann führt drei aktuelle Beispiele an: 30 Prozent weniger Kunststoff bei den C-Teile Behältern, optimierte Verpackungen und konsolidierte Lieferungen, die langfristig weniger LKW-Fahrten bedeuten.

Weniger Kunststoff in den Kanban-Behältern
KLT-Behälter (Kleinladungsträger) für C-Teile bestanden bei Kellner & Kunz früher ausschließlich aus Kunststoff. Allerdings wurde nun dieser Anteil um 30 Prozent reduziert. Das „Ersatzmaterial“ ist heute ein Biogranulat aus Sonnenblumenschalen. Bei Kellner & Kunz sind davon 850.000 Stück im Kreislauf. Durch die optimale Stapelbarkeit der Kanban-Behälter kann mehr Ware auf einer Palette ausgeliefert werden, im Gegensatz zu einer üblichen Palettenlieferung.

Vorstandsmitglied Günther Altenburger: „Wir wollen aber noch einen Schritt weitergehen. Die Kanban-Behälter mit integrierter Wiegetechnik liefern jetzt laufend den aktuellen Füllstand und lösen rechtzeitig Lieferungen aus. Das heißt, wir bekommen riesige Datenmengen und wollen diese in Zukunft mit KI noch besser nutzen. Unser Ziel ist künftig aus den Daten quasi eine Prognose des Meldebestands abzuleiten. Das würde Lieferungen noch besser konsolidieren lassen und LKW-Fahrten reduzieren.“

Aus Altpapier und Altkartonage wird Füllmaterial
Die anfallenden Kartonagen aus Anlieferungen müssen normalerweise mit viel Prozessaufwand über den Altpapierkreislauf entsorgt werden. Bei Kellner & Kunz werden sie zu wertvollem Füll- und Ladungssicherungsmaterial für die Kundenpakete verarbeitet. Eine eigens dafür adaptierte Recycling-Verpackungsmaschine macht es möglich. Kartonagen werden jetzt zerkleinert und in Polsterkissen abgefüllt, die dann als Füllmaterial zum Schutz der Versandware verwendet werden.

Die Verpackung ist also vollständig aus recyceltem Papier. Öffnet ein Kunde nun ein Paket von Kellner & Kunz, so
findet er als Füllmaterial saubere Polsterkissen, die entweder weiter verwendet oder als Altpapier entsorgt
werden können.

Optimierte Verpackung und Beladung: weniger Material und mehr Platz im LKW
Die Paketverpackung erfolgt automatisiert. Das bedeutet, jedes Paket wird automatisch vermessen und in Folge auf die erforderliche Mindesthöhe reduziert. Das reduziert den Bedarf an Füllmaterial um ca. 30 Prozent und durch die kleineren Paketgrößen wird deutlich weniger Frachtraum benötigt. Außerdem wird die Ladung in den LKW optimal genutzt und es sind weniger LKW-Fahrten notwendig. Halbleere LKW kommen nicht in Frage, dafür sorgt ein ausgeklügeltes Beladesystem und angepasste Laderäume, die auch die Höhe im Frachtraum berücksichtigen. Dies bedeutet wiederum weniger CO2-Ausstoß.

Das Kellner & Kunz C-Teile Portfolio umfasst 120.000 Artikel. Täglich werden 23.000 Auftragspositionen kommissioniert und 5.000 Kundenlieferungen verlassen die Welser Logistikzentrale. Die Kellner & Kunz Gruppe hat rund 1.400 Beschäftigte und wies zuletzt einen Gruppenumsatz von 381,7 Millionen Euro aus.

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