Die österreichische Wirtschaftsszene ist stark von Familienunternehmen geprägt. Annähernd 160.000 Betriebe sind in der Hand von Familien und damit für gut 2 Millionen Arbeitsplätze und einem Umsatzvolumen von 500 Milliarden Euro verantwortlich.
Mehr als die Hälfte aller landesweiten Betriebe haben also die DNA von Familien in ihrem Erbgut. Wenn wir dazu noch die Ein-Personen-Unternehmen hinzufügen, werden rund 90% der Unternehmenslandschaft von „Menschen zum Angreifen & Fühlen“ geführt. Man weiß also, im Unterschied zu Publikumsgesellschaften deren Anteile zum Teil breit gestreut sind, mit wem es zu tun hat.
Die Bandbreite der Familienunternehmen reicht vom kleinen Handwerksbetrieb bis hin zum weltweit erfolgreichen Großkonzern. Eine respektierliche Anzahl sind bereits Mitglieder im exzellenten Kreis der Leitbetriebe Austria.
Familienunternehmen sind per se ein geniales Konstrukt. Schnell, wendig und ideenreich und typische Merkmale von Familienbetrieben sind deren Langlebigkeit, das hohe Wertebewusstsein, die Nachhaltigkeit und das damit verbundene verantwortungsvolle Schaffen, die langfristige Unternehmensplanung als auch die fundierte Verankerung und Tradition des Unternehmens gewissenhaft abzusichern.
In alle Tugenden und Werten zusammengefasst sind sie ein Garant für Stabilität und nachhaltigem Wachstum. Auch schwierige Zeiten werden von Pragmatismus und nachhaltigem Denken bravourös gemeistert.
Im globalen Family Business Ranking 2023 (EY, März 2023) konnten sich sieben österreichische Betriebe (Spar, Red Bull, Benteler, XXXLutz, ALPLA, Egger, Mayr-Melnhof AG) unter den Top 500 Familienunternehmen weltweit platzieren.
Die USA dominieren mit 118 Unternehmen und Walmart bleibt die umsatzstärkste Organisation. Unser Nachbar Deutschland nimmt mit 78 Familienbetrieben den zweiten Platz ein.
Im Durchschnitt sind die österreichischen Familienunternehmen 76 Jahre alt und liegen somit etwas unter dem Wert der analysierten TOP 500 Unternehmen von 85 Jahren.
Ein kleiner Wermutstropfen ist dennoch gegeben. Der Frauenanteil in der Führungsspitze ist sehr dünn gesät. Mit gerade einmal sechs Prozent nimmt sich diese Quote mehr als bescheiden wahr.
Das ist nicht mehr zeitgemäß und für Unternehmen sollte es beim Werben um Fachkräfte immer wichtiger werden, dass weibliche Vorbilder in den Führungsetage den ausgewogenen und verdienten Anteil einnehmen.
Auch dies stellt wieder eine enorme Chance für Familienunternehmen dar, beispielhaft in dieser Frage voran zu gehen und den dadurch lukrierten Wettbewerbsvorteil einmal mehr geschickt für sich nutzen zu können.
Wer die österreichischen, familiengeführten Leitbetriebe kennt weiß, dass das nicht nur ein Lippenbekenntnis bleibt, sondern tatkräftig und zeitnah auch umgesetzt wird.
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Lesetipp: Studie „Familienunternehmen auf dem Prüfstand“ (2022)