Stefan Chalupnik © Coreth GmbH

Coreth: Nachhaltigkeit in der Verpackungsbranche

Gastkommentar von Stefan Chalupnik, Geschäftsführer der G. Coreth Kunststoffverarbeitungs GmbH.

Ist Nachhaltigkeit in der Verpackungsbranche ein Thema? Ein klares „JA“, sagt Mag. Stefan Chalupnik, Geschäftsführer der G. Coreth Kunststoffverarbeitungs GmbH in Ebreichsdorf bei Wien.
1980 gegründet, produzieren wir als Familienbetrieb Verpackungsmaterial auf einem Areal von 5,5 ha in Unterwaltersdorf, Niederösterreich. Bereits seit 2012 sind wir ein zertifizierter Leitbetrieb Austria.

Geschlossener Wirtschaftskreislauf
Wir sind stolz, den gesamten Wirtschaftskreislauf am Standort abzubilden: von der Folienproduktion (> 25.000 Tonnen jährlich) über Druck und Konfektion bis zum Recycling der Produktionsabfälle.

2018 gründeten wir unser eigenes Recyclingzentrum, in dem Abfälle auf höchstem Qualitätsniveau recycelt und direkt in die Produktion zurückgeführt werden. Recycelt wurde bei Coreth aber schon seit 2009, also lange bevor das Thema richtig bekannt wurde!

Investitionen in nachhaltige Projekte
Auch Investitionen in andere nachhaltige Projekte sind in den letzten Jahren nicht zu kurz gekommen.
Der VERBUND errichtete auf den Dächern von drei Produktionshallen Photovoltaik-Anlagen als Eigenverbrauchsmodell, abgestimmt auf den Stromverbrauch des Betriebs. Im nächsten Schritt wurden alle Diesel-Stapler auf Elektrostapler umgestellt, betrieben mit grünem Strom aus unserer PV-Anlage!

Coreth ist Teil von ECO-NET, einem lernenden Energieeffizienz-Netzwerk zur Umsetzung gemeinsamer Ziele für Energieeffizienz und CO₂-Reduzierung. Das Unternehmen konnte so die Energieeffizienz in drei Jahren um 7,7 % steigern und die spezifischen CO₂-Emissionen um 7,9 % senken.

Kreislauffähige Verpackungen als Ziel
Maßgeschneiderte und kreislauftaugliche Verpackungen sind das klare Ziel bei Coreth, die hinsichtlich Recyclingfähigkeit und Life Cycle Assessment (LCA) unter Berücksichtigung des Produktschutzes optimale, zukunftsorientierte Lösungen bieten.

Einsatz von Post-Consumer-Rezyklat und EU-Vorgaben
Die aktuellen Produktionsergebnisse zeigen, dass der Einsatz von Post-Consumer-Rezyklat in Sekundärpackmitteln wie Schrumpffolien für Getränkeverpackungen zu vielversprechender Folienqualität führt und auch den Carbon Footprint senkt.

Die G. Coreth Kunststoffverarbeitungs GmbH investiert regelmäßig in neueste Technik und ist Vorreiter im Einsatz von Post-Consumer-Rezyklaten (PCR). Die EU-Verordnung PPWR sieht ab 2030 eine Mindestquote von 35 % PCR in Neuprodukten vor.
Coreth hat vorgesorgt: Bereits vor zwei Jahren hatte das Unternehmen mehr als 50 Produkte mit mindestens 35 % PCR-Anteil im Programm, zertifiziert durch DIN CERTCO. Dazu zählen Palettenhauben, Flachfolien, Säcke, Formzuschnitte und Halbschlauchfolien.
2022 gehörten wir zu den ersten in Europa, die mit dem Zertifizierungsprozess begannen.

Gesetzliche Entwicklungen und Ausnahmen
Die aktuelle PPWR sieht eine 100%ige Wiederverwertungsquote für Transportverpackungen vor. Dadurch wäre der Einsatz von Kunststoff bei Palettenverpackungen nicht mehr möglich gewesen. Die EU-Kommission hat bestätigt, dass diese Verpflichtung problematisch ist – u. a. wegen Transporteffizienz, wirtschaftlichen Folgen und Umweltauswirkungen.

Deshalb wird es ein Ausnahmeverfahren mit Erlässen für Mehrwegquoten geben, die im zweiten Halbjahr 2025 rechtskräftig werden sollen.

Ein Grund ist auch, dass Palettenumhüllungen aus Kunststoff bereits vollständig recycelt werden. Sie werden als Gewerbeabfall gesammelt und zu neuem Foliengranulat verarbeitet. Damit sind sie eine wichtige Grundlage für Recyclingziele und künftige Rezyklateinsatzquoten.
So konnten wir zeitgerecht Mehrwert für Kunden schaffen und Umweltressourcen schonen.

Gemeinsam mit dem OFI, dem Kunststoff-Cluster und internationalen Instituten wie dem Fraunhofer Institut München forschen wir bei Coreth zudem intensiv an neuen nachhaltigen Möglichkeiten für Recyclingmaterial in Verpackungen.

Überzeugung und Ausblick
Wir sind überzeugt, dass bei richtiger Entsorgung Kunststofftransportverpackungen nicht nur ökonomisch, sondern vor allem ökologisch die bessere Wahl sind!

Durch unsere Maßnahmen konnten wir diese Werte und Einsparungen erreichen:

  • Steigerung der Energieeffizienz um 7,7 % in drei Jahren
  • Reduktion der spezifischen CO₂-Emissionen um 7,9 %
  • Mehr als 50 Produkte mit mindestens 35 % PCR-Anteil, zertifiziert durch DIN CERTCO
  • Vorreiterrolle bei der Zertifizierung nachhaltiger Verpackungslösungen in Europa

www.coreth.at

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