OLN News | 18.03.2019
Verwaltungsgerichtshof hat Einsprüche von Bürgerinitiativen und Anrainern abgelehnt.
Die dritte Piste auf dem Flughafen Wien-Schwechat darf gebaut werden. Der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) hat am Montag bekannt gegeben, dass die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) abgeschlossen sei und die Einsprüche (Revisionen) von Bürgerinitiativen sowie Anrainerinnen und Anrainern abgelehnt wurden.
„Lärmentlastung für Wiener Bevölkerung“
Hauptthema des Verfahrens war der von den revisionswerbenden Bürgerinitiativen und Anrainern befürchtete zusätzliche Fluglärm, der bei Inbetriebnahme einer dritten Piste am Flughafen Wien-Schwechat zu erwarten sei, und zwar insbesondere bei Landeanflügen über das Wiener Stadtgebiet.
Der Verwaltungsgerichtshof stellte jedoch klar, dass die dritte Piste nach dem Genehmigungsantrag des Wiener Flughafens nicht für Landungen vorgesehen ist, die bei Normalbetrieb über das Wiener Stadtgebiet führen. Aus diesem Grund deckt die nun erteilte Genehmigung eine solche Benützung der Piste auch nicht ab, was die Austro Control GmbH bei der künftigen Festlegung der Anflugrouten auf die dritte Piste wird beachten müssen.
Ausgehend davon soll durch die dritte Piste, wie ein Lärmgutachter im Verfahren dargestellt hat, vielmehr eine Lärmentlastung der Wiener Bevölkerung erreicht werden, während zusätzliche Belastungen nur in wesentlich weniger dicht besiedelten Gebieten erwartet werden.
Freude bei Mikl-Leitner
Als „guten und wichtigen Tag“ bezeichnet Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner die Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes: „Diese endgültige Entscheidung fördert zusätzliche Beschäftigung und stärkt den Wirtschaftsstandort im gesamten Bundesgebiet – ganz besonders bei uns in Niederösterreich.“
Der Flughafen Wien kommentiert die Entscheidung wenig überraschend ebenfalls positiv. „Heute ist ein wichtiger, positiver Tag für den Wirtschafts- und Tourismusstandort Österreich. Ein allzu langes Verfahren hat nun mit einer unanfechtbaren, positiven Entscheidung seinen Abschluss gefunden. Diese Entscheidung sichert die langfristige Wachstumsperspektive und Wettbewerbsfähigkeit nicht nur für den Flughafen Wien, sondern für Österreichs Wirtschaft, Industrie, Tourismus und Arbeitsmarkt“, halten die Vorstände der Flughafen Wien AG, Julian Jäger und Günther Ofner, fest.
Weniger erfeut zeigt man sich von Seiten der Umweltschutzorganisation WWF. Die dritte Piste sei „ein teurer Irrweg“. Wer in „klimaschädliche Infrastruktur“ investiere, lande in „einer fossilen Sackgasse“, so Karl Schellmann, WWF-Klima- und -Energiesprecher, in einer Aussendung. (as)
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