- Unternehmen setzen sich intensiv mit der Neugestaltung ihrer Büros auseinander
- Flächenevaluierung und neue Arbeitsplatzgestaltung führen zur Suche nach neuen Standorten
- Hochwertige Refurbishments gewinnen weiter an Bedeutung
- Leerstandsrate fällt auf neues Rekordtief, Fokus auf etablierten Bürolagen
Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt in den vergangenen zwölf Monaten maßgeblich beeinflusst und geprägt. Insbesondere größere, bonitätsstarke Unternehmen setzen sich intensiv mit der Neugestaltung ihrer aktuellen Bürosituation auseinander, um nachhaltig für künftige Herausforderungen gerüstet zu sein. Die Evaluierung des tatsächlichen Flächenbedarfs, die Implementierung zeitgemäßer Büronutzungskonzepte und die Integration von Remote-Working sorgen für Aktivität im Markt.
Mit einem Vermietungsvolumen von ca. 47.000 m² konnte das 1. Quartal des heurigen Jahres das Volumen des Vergleichszeitraumes des Vorjahres (20.000 m²) mehr als verdoppeln. Dabei wurden neun Vermietungen mit mehr als 1.000 m² Mietfläche registriert, Hotspot war der Cluster Hauptbahnhof, auf den sechs der neun größten Abschlüsse > 1.000 m² entfielen. Nummer 1 war allerdings die Anmietung von 9.100 m² durch die AUVA am Wienerberg. Fertiggestellt wurden hingegen nur zwei Objekte (Tower Canettistraße, Operngasse 6) mit 19.000 m². Das führte zu einem weiteren Rückgang der Leerstandsrate, die am Ende des 1. Quartals nur mehr 4,5 Prozent betrug.
Der Trend zum hybriden Arbeiten wird die Arbeitswelt jedenfalls weiterhin und nachhaltig prägen. Unternehmen und Projektentwickler sind gefordert, die neuen Anforderungen in einer entsprechend gestalteten und organisierten Bürowelt umzusetzen. Das physische Büro wird in Zukunft viel stärker
als bisher zu einem Ort der Kommunikation und der Zusammenarbeit werden und soll mit modernen Bürokonzepten die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen stärken.
Stefan Wernhart, Geschäftsführer der EHL Gewerbeimmobilien GmbH: „Es ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass in Zukunft die ständige physische Anwesenheit im Büro nicht mehr die Regel sein wird. Viele unserer Kunden bieten ihren MitarbeiterInnen auch für die Zeit nach der Pandemie die
Möglichkeit an, ihre Arbeit zumindest teilweise räumlich und zeitlich viel flexibler als bisher zu gestalten.“
„In Zukunft werden nicht zwingend weniger Büroflächen, aber vielfach ganz andere, hybride Bürokonzepte benötigt werden“, so Wernhart. „Neue Konzepte werden das Büro überwiegend zu einem Ort der Kooperation, Innovation und Kreativität machen. Dazu müssen sie für die Mitarbeiter
so attraktiv gestaltet sein, dass sie einen Anreiz bieten, nicht zu viel im Homeoffice zu verbleiben und das Büro als Plattform für den unverzichtbaren persönlichen Kontakt und Austausch zu nutzen.“ Die Bürosuchen konzentrieren sich derzeit weitgehend auf perfekt erschlossene und repräsentative
Bürocluster. Die größte Vermietung des ersten Quartals wurde am etablierten Business-Standort „myhive am Wienerberg“ realisiert. Dort hat die AUVA rund 9.100 m² topmoderne Bürofläche mit perfekter Infrastruktur angemietet.
Auch der Business-Hotspot Hauptbahnhof erfreut sich hoher Nachfrage, sodass zu Jahresbeginn lediglich im markanten Tower Canettistraße (ca. 17.000 m²) die letzten verfügbaren Erstbezugs Büroflächen zur Vermarktung gelangten.
Generell bleibt die Neuflächenproduktion mit rund 82.000 m² auch 2021 weiterhin verhalten. Sie wird stärker denn je von hochwertigen Refurbishments geprägt, die im heurigen Jahr einen Anteil von 45 Prozent erreichen werden. Als namhafte Beispiele dafür können das Doppio Due (ca. 6.000 m²)
sowie das Haus am Schottentor (ca. 14.500 m²) genannt werden.
Aufgrund der eingeschränkten Flächenreserven wird der Trend zu hochwertig sanierten Bestandsobjekten den Markt weiterhin prägen“, erklärt Wernhart. „Auch Untermietflächen werden in Wien verstärkt zum Thema. Durch die nachhaltige Implementierung von Remote- und Homeoffice erzielen manche Unternehmen deutliche Flächeneinsparungen und werden die freiwerdenden Flächen zum Teil wieder auf den Markt bringen.“
Die verhaltene Neuflächenproduktion der letzten Jahre führt jedenfalls zu einer kontinuierlich sinkenden Leerstandsrate. Diese liegt aktuell auf einem Rekordtief von nur 4,5 Prozent und damit auf einem im internationalen Vergleich sehr niedrigen Niveau.
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