„Wir setzen im Hafen Wien bereits seit Jahren einen großen Schwerpunkt auf Lehrlingsausbildung“, erklärt Fritz Lehr, kaufmännischer Geschäftsführer der Hafen Wien GmbH, „sie ist ein wesentlicher strategischer Erfolgsfaktor unseres Unternehmens.“
Um Lehrlinge in ausreichender Anzahl zu bekommen, ist der Hafen Wien unter anderem auf Berufsmessen präsent. Auf Einladung der Wirtschaftskammer Wien werden auch Bewerbungsgespräche in Form eines „Speed Datings“ abgehalten. Zudem wird eine von der Konzernmutter Wien-Holding zur Verfügung gestellte Recruiting Software genutzt.
Auch Praktika für Schüler und Studierende, aus denen bereits für beide Seiten interessante Dienstverhältnisse entstanden sind, werden vom Hafen Wien regelmäßig angeboten.
Dank dieser umfangreichen Aktivitäten spüre man bisher nichts von einem Lehrlings- und Fachkräftemangel.
Flexible Ausbildungsmodelle
Konkret bietet der Hafen Wien interessierten Jugendlichen eine dreijährige Lehrausbildung als Speditionskaufmann*frau an, nach der in einem weiteren Jahr auch der Lehrabschluss zum/zur Speditionslogistiker*in erworben werden kann. „Auch das flexible Ausbildungsmodell LehrePlusMatura ist bei uns ein Thema“, sagt Lehr, “derzeit wird es von zwei Lehrlingen in Anspruch genommen.“ Sie werden vom Hafen Wien tatkräftig und nicht nur mit motivierenden Worten unterstützt. So bekommen sie an Schultagen bereits ab 15 h frei, wobei die Anfahrtszeit zur Maturaschule als Arbeitszeit gilt.
Jugendliche wollen herausfordert werden
„Je mehr Praxiswissen wir unseren Lehrlingen durch training on the job vermitteln und ihnen bereits in ihrer Ausbildungszeit ein gewisses Maß an Verantwortung übernehmen lassen, umso besser entwickelt sich ihr Potenzial für zukünftige Führungsaufgaben“, ist Lehr überzeugt.
Deshalb durchlaufen sie beim Hafen Wien sämtliche Abteilungen im 3-Monats-Rhytmus. Dadurch zeichnen sich bereits frühzeitig besondere Talente und Interessen der Lehrlinge für ihre spätere Verwendung und Weiterbildung ab.
Besonders wichtig sei es, neu beginnenden Lehrlingen ihre Schwellenangst zu nehmen: „Deshalb führen wir sie gezielt mit Lehrlingen aus fortgeschrittenen Ausbildungsjahren zusammen, die ihnen sowohl fachlich als auch persönlich zur Seite stehen.“
Generell legt der Hafen Wien großen Wert auf einen gegenseitig wertschätzenden Umgang unter und mit den Mitarbeitern. „Dabei ist, wie immer, wenn es um das Generationenthema geht, Kommunikation und ein verständnisvolles Aufeinanderzugehen der Schlüssel zum Erfolg“, ist Lehr überzeugt. Gegenseitige Erwartungen müssen klar ausgesprochen werden, weshalb Lehrlinge im Hafen Wien eine sogenannte „Knigge-Schulung“ bezüglich Umgang, Outfit, persönlicher Stil usw. erhalten.
Internationale vernetzte Ausbildung
„Im Rahmen des EU-Förderprogramms Erasmus+ für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport bewerben sich unsere Lehrlinge regelmäßig für vier bis sechs Wochen dauernde Auslandspraktika“, sagt Lehr. Gerade für ein internationale agierendes Unternehmen wie den Hafen Wien sei ein länderübergreifende Bildungs- und know how-Austausch sehr wichtig.
Neben Bildungsaufenthalten im Ausland finanziert der Hafen Wien seinen Lehrlingen auch regelmäßig Studienreisen mit Logistikbezug, etwa zum wichtigen Mittelmeerhafen Barcelona. Umgekehrt bietet auch der Hafen Wien Lehrlingen (Auszubildenden) aus dem Ausland Praktikumsplätze an.
Prinzip des „lebenslangen Lernens“
Der Hafen Wien bietet sowohl Lehrlingen aus auch seinem sonstigen Personal überdurchschnittliche Aus-, Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten.
Dafür wurde ein – auch sämtlichen Compliance-Anforderungen entsprechendes – Programm entwickelt: „Das geht von sicherheitsrelevanten Schulungen, beispielsweise für Gefahrguthandling, Kranführerkursen bis hin zur Förderung persönlicher Soft Skills-Kompetenzen, Rhetorik, Konfliktmanagement, Zeit- und Stressmanagement und Kommunikationstrainung“, sagt Lehr. Um zukünftige Interessen und Bedarfe auszuloten, findet einmal im Jahr ein Mitarbeiterorientierungs bzw. -entwicklungsgespräch statt.
Der Hafen Hafen Wien setzt auf professionelle Ausbildungspartner, mit denen jahrelange Zusammenarbeiten gepflegt werden: „Sie kennen sowohl unser Unternehmen als auch unser Equipment, was zum Beispiel bei Kranführerschulungen besonders wichtig ist“, betont Lehr.