Der erste AUSTRIAN RETAIL STARTUP REPORT, herausgegeben von Handelsverband und Trending Topics, ist da. Im Zuge der Corona-Pandemie ist die Idee entstanden, den heimischen Retail-Startups eine dauerhafte Bühne zu geben. Der 52 Seiten starke Report versteht sich als Bindeglied zwischen innovationsgetriebenen Händlern und all jenen Startups, die mit ihren Ideen und Lösungen der heimischen Handelsbranche Wettbewerbsvorteile verschaffen.
5 Fokusbereiche. 26 Use Cases. 90 Retail-Startups.
„In Österreich wurden in den letzten 10 Jahren mehr als 2.500 Startups gegründet. Rund 10 Prozent davon lassen sich dem Retail-Sektor im engeren Sinn zuordnen. 90 besonders relevante Retail-Startups haben wir in unserem Austrian Retail Startup Report aufgelistet. Das Ziel ist Vernetzung – wir wollen zusammenbringen, was zusammengehört“, erklärt Handelsverband-Geschäftsführer und Initiator Rainer Will.
Die Kernfrage des Reports lautet: In welchen Bereichen können Startups bei den großen Händlern am stärksten punkten? Daraus haben der Handelsverband und Trending Topics fünf Fokusbereiche destilliert: Retail, Logistik, Payment & Loyalty, eCommerce sowie Security & Datenschutz.
Damit nicht genug: Für den AUSTRIAN RETAIL STARTUP REPORT wurden Interviews mit vielen hochrangigen CEOs und Branchenkennern geführt, u.a. mit Heinrich Prokop (Clever Clover), Markus Kuntke (REWE), Peter Umundum (Post), Nicole Berkmann (SPAR), Harald Flatscher (PSA), Christian Rau (Mastercard), Roland Fink (Niceshops), Katharina Schneider (Mediashop), Jochen Borenich (Kapsch), Gerald S. Eder (CRIF) und Klaus Gheri (Barracuda). Um den Report möglichst praxisnah zu gestalten, wurden für jeden der 5 Fokusbereiche heimische Success Stories ausgewählt und insgesamt 6 Use Cases beschrieben.
Eine Bühne für die Vorreiter:innen
Ein weiteres Ziel des Reports ist es, einen krisenresilienten österreichischen Wirtschaftsstandort zu schaffen, der digitale Geschäftsmodelle mit qualifizierten Arbeitskräften verbindet, um die Chancen der drei Megatrends Digitalisierung, Ökologisierung und Regionalität zu heben. Den heimischen Retail-Startups kommt dabei eine entscheidende Rolle zu.
„Der Handel steht wie kaum eine andere Branche vor der Herausforderung, alte Geschäftsmodelle zu transformieren und sich völlig neu zu erfinden. Glücklicherweise hat unser Land eine rege Gründerszene, die in der Lage ist, diesen Innovationsdurst zu stillen. Gerade jetzt in der Pandemie hat sich gezeigt, dass Startups sehr flexibel auf die Anforderungen der Krise reagieren konnten. Das digitale Denken unserer Retail Startups macht viele Händler:innen zukunftsfit“, ist Rainer Will überzeugt.
„Zahlreiche Jungunternehmen gingen in den letzten Monaten motiviert voran und konnten damit beweisen, wie wichtig Startups für das heimische Ecosystem sind. Unternehmer:innen haben gezeigt, dass sie in Zeiten der Not mit praktischen Ideen, Hands-On-Mentalität und jeder Menge Motivation das Ruder herumreißen können. Genau diesen Vorreiter:innen soll der Retail Startup Report eine Bühne geben – mit dem interessantesten Fällen, wichtigsten Kennzahlen und den besten Storys“, erzählt Oliver Janko, Chefredakteur des Retail Startup Reports bei Trending Topics.
Der AUSTRIAN RETAIL STARTUP REPORT 2021 ist kostenlos als Download erhältlich, liegt in allen relevanten Coworking-Hubs in Wien und Umgebung aus und wird gemeinsam mit dem Handelsverband-Magazin „retail“ auch an sämtliche Abonnent:innen verschickt.
Politische Empfehlungen des Handelsverbandes: Positionspapier 2021
Startups sind gemeinsam mit innovativen KMUs und dem österreichischen Mittelstand der Motor unserer Wirtschaft. Leider stoßen sie hierzulande häufig auf bürokratische und rechtliche Herausforderungen, die es ihnen erschweren, erfolgreich zu wirtschaften. Diese bremsenden Rahmenbedingungen sind nicht mehr zeitgemäß.
Der Handelsverband hat daher gemeinsam mit der Austrian Angel Investors Association (aaia), der Austrian Private Equity and Venture Capital Organisation (AVCO), der Jungen Wirtschaft (JW) und mehr als 40 weiteren Unterstützer:innen das Positionspapier 2021 veröffentlicht – eine Roadmap für die unternehmerische Zukunft in Österreich.
Konkret fordert die Allianz 5 Maßnahmen für eine erfolgreiche unternehmerische Zukunft:
- Mitarbeiter-Beteiligung
Für Innovative KMUs und Startups sind hochqualifizierte Fachkräfte für den Erfolg ihres Unternehmens essenziell. Wir empfehlen daher eine einfachere Form der Beteiligung von Mitarbeitern mit klarer, attraktiver Besteuerung und ohne hohen bürokratischen Aufwand, um internationalen Wettbewerbsnachteilen entgegenzuwirken.
- Neue Rechtsform
Die österreichische GmbH ist leider keine passende Rechtsform für Startups. Sie ist, neben hohen Mehrkosten und bürokratischen Aufwänden, v.a. für internationale Investoren eine große Hürde. Wir empfehlen daher die Einführung einer neuen Rechtsform mit Fokus auf formfreier, digitaler Gründung, einfacher Übertragung von Anteilen und unkomplizierten Kapitalerhöhungen.
- Beteiligungsfreibetrag
Durch die Einführung eines Beteiligungsfreibetrags kann bereits vorhandenes, privates Kapital für Startups und KMUs aktiviert werden. Konkret empfehlen wir die Einführung einer Einkommenssteuergutschrift von mindestens 100.000 Euro je Investor. Für Österreichs Unternehmen bringt das eine Stärkung ihres Eigenkapitals und für potenzielle Investoren zusätzliche Anreize in die heimische Wirtschaft zu investieren.
- Maßnahmen zur Stärkung des Eigenkapitals von Startups und KMUs
Österreich benötigt mehr staatliche Maßnahmen zur Unterstützung des betrieblichen Eigenkapitals. Wir empfehlen die Aufsetzung eines staatlichen Eigenkapitalfonds, der neues Eigenkapital von Startups und KMUs verdoppelt. Die Maßnahme ermöglicht eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung Österreichs.
- Stärkung des vorbörslichen Kapitalmarkts
Mit der Einführung eines Dachfonds lässt sich das in Österreich größtenteils ungenutzte institutionelle Kapital unkompliziert aktivieren. Hierdurch wird eine wichtige Eigenkapitalquelle für unsere Unternehmen geschaffen und die Fondslandschaft unseres Landes belebt.