Mit neuen gezielten Programmen hilft das Berufspädagogische Institut der ÖJAB Jugendlichen und Erwachsenen bei Berufseinstieg und Qualifizierung
In der aktuellen Pandemie sind Projekte gegen Arbeitslosigkeit wichtig. Der gemeinnützige Verein ÖJAB – Österreichische Jungarbeiterbewegung startet daher neue Bildungsangebote an seinem Berufspädagogischen Institut (BPI der ÖJAB). Das Institut unterstützt seit über 50 Jahren Jugendliche und Erwachsene auf ihrem Bildungsweg.
Benisha und Ibrahim würden sehr gerne an einer HTL einen technischen Beruf erlernen oder eine Lehre beginnen. Doch alleine schaffen sie den Sprung in eine gute Ausbildung nicht. Benisha weiß nicht genau, welche technischen Berufsfelder sich überhaupt eignen könnten. Ibrahim hat schon mehr Erfahrung, denn er hatte in seinem früheren Heimatland eine technische Ausbildung begonnen. Doch diese wird in Österreich nicht anerkannt, daher kann er nicht darauf aufbauen. Außerdem sprechen beide nicht gut genug Deutsch, um in ein normales Bildungsprogramm einsteigen zu können.
Für beide ist MANA gemacht. Diese Abkürzung steht für „Migration – ANschluss – Anerkennung“. Das Bildungsangebot richtet sich an Jugendliche ab 16 Jahren und Erwachsene zumindest mit einem Pflichtschulabschluss, die ihre Talente und Qualifikationen bisher nicht voll entfalten konnten. Es bietet sprachliche Förderung und fachliche Vorbereitung für technische Berufe und hilft dabei, den Anschluss an die technische Berufsausbildung zu finden. Der Lehrgang MANA startet am 8. Februar 2021 und dauert ein bis drei Semester zu je 5 Monaten und mit 14 bis 32 Wochenstunden. Er findet an der Schule des Berufspädagogischen Instituts (BPI) der ÖJAB in der Dr. Bruno Buchwieser-Gasse 1 in Mödling bei Wien und an der benachbarten HTL Mödling, der größten technischen Schule Österreichs, statt. Die Teilnahme an MANA ist kostenlos. Der Einstieg ist flexibel möglich, je nachdem, welche Kompetenzen schon mitgebracht werden. Anmelden sollte man sich jetzt schon. Kontakt: Marc Odic, 0660 201 14 23, .
Auch Selina kommt aus einem anderen Land, und vieles ist ihr noch fremd in der neuen Heimat Österreich. Sie ist sprachlich unsicher, sucht Orientierung und fragt sich, was und wo sie arbeiten könnte. Für sie ist SET gemacht, ein zweiwöchiger Workshop speziell für Frauen und Mädchen ab 16 Jahren mit Migrationshintergrund. SET ist die Abkürzung für „Selbsterhaltung Empowerment Teilhabe“. Der Workshop vermittelt Orientierung im neuen Land, Kommunikation sowie Wissen über Beruf und Familie, über Aus- und Weiterbildung in Österreich, über Frauen- und Arbeitsrecht. Ergänzt wird dies durch Einzelcoachings mit Selbstreflexion, Berufsorientierung und durch Schnuppertage in der Berufswelt. SET wird vom BPI der ÖJAB in Wien durchgeführt und durch den Österreichischen Integrationsfond finanziert. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung jederzeit per E-Mail an oder telefonisch 0664 88 53 65 24 (Sabrin Ibraheem).
Franz ist ein wirklich guter Spenglerei-Mitarbeiter. Dass er den Lehrabschluss nie geschafft hat, ärgert ihn. Er verdient ohne Abschluss sehr wenig und lebt nahe der Armutsgrenze. Doch den Lehrabschluss jetzt nachzuholen, neben seiner vollen Berufstätigkeit, stellt er sich schwierig vor. Für Franz ist die Modulare Lehrabschluss-Vorbereitung des BPI der ÖJAB gemacht. Modular heißt: Dann, wenn Franz trotz Berufstätigkeit Zeit hat, lernt er nur genau das nach, was ihm noch fehlt. Derzeit wird dies für Lehrberufe aus den Bereichen Spenglerei, Metallbearbeitung, Metall-, Elektro-, Glasbau- und Karosseriebautechnik angeboten. Oft gelingt es schon nach einem halben Jahr Lernen an Abenden und an Wochenenden, die Lehrabschlussprüfung positiv zu absolvieren. Gelernt wird praxisnah in den Werkstätten und Werkstattlaboren am Ausbildungszentrum des BPI der ÖJAB in der Längenfeldgasse 27/A/3, 1120 Wien. Diverse Förderprogramme machen die Teilnahme für jeden leistbar. Kontakt: 01 81 07 382-17, .
Details über diese Programme für Benisha und Ibrahim, Selina und Franz sowie für viele andere Jugendliche und Erwachsene findet man im Internet: www.oejab.at/bpi.
„Mit Bildungs- und Brückenmaßnahmen wie diesen wollen wir einen gesellschaftlichen Beitrag leisten“, betont Ing. Ernst Traindt, ÖJAB-Bereichsleiter für Jugend- und Erwachsenenbildung. „Gerade jetzt ist es wichtig, Menschen durch eine berufliche Weiterentwicklung vor Armut und Langzeitarbeitslosigkeit zu bewahren und ihre Integration zu unterstützen. Darüber hinaus tragen unsere Bildungsprogramme dazu bei, den Fachkräftemangel zu verringern.“
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