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Jede fünfte Frau mit beruflicher Situation heute unzufriedener als vor der Pandemie. 40 Prozent offen für Jobwechsel.

  • 21 Prozent der weiblichen Erwerbstätigen sind mit ihrer beruflichen Situation nach zwei Jahren Pandemie unzufriedener als zuvor
  • Frauen bevorzugen freie Arbeitsplatzwahl gegenüber Geld
  • Sandra Bascha, Leitung Kommunikation Österreich NEW WORK SE: „Unternehmen müssen sich stärker auf die Bedürfnisse weiblicher Beschäftigter einstellen, sonst verlieren sie in Zukunft einen Großteil ihrer qualifizierten Fachkräfte.“

21 Prozent, und damit mehr als ein Fünftel, der weiblichen Erwerbstätigen in Österreich sind mit ihrer beruflichen Situation unzufriedener als vor der Pandemie. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie, die das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von XING E-Recruiting durchgeführt hat. Ein weiteres Zeichen der zunehmenden Unzufriedenheit ist der hohe Anteil der Arbeitnehmerinnen in Österreich, die sich eine neue Tätigkeit vorstellen können. 40 Prozent der österreichischen Frauen zeigen in diesem Jahr Interesse an einem Jobwechsel, was einen ähnlichen Stand wie im Vorjahr zeigt, wo 44 % der Arbeitnehmerinnen in Österreich Interesse zeigten, ihren Job zu wechseln. Die Fragen waren dieses Jahr Teil der Wechselbereitschafts-Studie von Beschäftigten, die forsa im Auftrag von XING E-Recruiting erhebt und dabei die Arbeitnehmerzufriedenheit sowie die Gründe, die zur Mitarbeiterfluktuation beitragen, untersucht. Befragt wurden insgesamt 2.523 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland, Österreich und in der deutschsprachigen Schweiz, davon 510 in Österreich.

Gesundheitliche Aspekte für Frauen wichtiger als für Männer
Frauen schätzen gesundheitliche Aspekte wichtiger ein als Männer. So sagen 39 Prozent der Frauen, dass es ihnen wichtig sei, dass ihr Arbeitgeber auf das psychische Wohlergehen achte (Männer: 27 %). 28 Prozent der Arbeitnehmerinnen in Österreich wünschen sich Maßnahmen zur Unterstützung der Gesundheitsvorsorge von ihrem Arbeitgeber – bei den Männern geben das nur 23 Prozent an. „Die Ergebnisse sind ein Warnschuss für alle, die die unterschiedlichen Bedürfnisse ihrer Beschäftigten nicht im Blick haben. Unternehmen müssen sich stärker auf ihre weiblichen Beschäftigten einstellen, sonst verlieren sie in Zukunft einen Großteil qualifizierter Fachkräfte“, sagt Sandra Bascha, Leitung Kommunikation Österreich NEW WORK SE.  

Die Umfrage zeigt auch, dass Frauen darüber hinaus den sogenannten weichen Faktoren mehr Bedeutung beimessen als Männer. Während sich Männer und Frauen bei der Wichtigkeit guten Führungsverhaltens mit 49 bzw. 47 Prozent weitgehend einig sind, sind flexible Arbeitszeiten (Frauen: 63 %, Männer: 57 %) für Frauen tendenziell wichtiger als höheres Gehalt (Frauen: 60 %, Männer: 67 %). Ein weiterer Unterschied zwischen beiden Geschlechtern manifestiert sich beim Wunsch, von Zuhause oder einem anderen Ort aus arbeiten zu können. Während dieser Aspekt für 40 Prozent der Frauen wichtig ist, ist er es nur für 32 Prozent der Männer.

Wahlfreiheit statt Geld – für die Hälfte der Frauen ist ein finanzieller Anreiz kein Lockmittel
Die Antwort auf die Frage, ob Beschäftigte – vor die Alternative gestellt – sich eher für die freie Wahl des Arbeitsplatzes oder ein weiteres Monatsgehalt und Präsenzpflicht entscheiden würden, zeigt, dass knapp die Hälfte der Frauen (49 %) die freie Arbeitswahlplatzwahl bevorzugt. Männer hingegen würden sich eher für den finanziellen Anreiz entscheiden als für die freie Arbeitsplatzwahl: mehr als jeder Zweite wählt Gehalt statt freier Wahl des Arbeitsplatzes (53 %). Aber: „Geld allein macht nicht glücklich. Das gilt auch im Arbeitsleben vieler Österreicherinnen und Österreicher. Kulturelle Faktoren wie Vertrauen, Flexibilität und Freiheit spielen eine große Rolle“, so Bascha. „Alle, die neue Arbeitskräfte suchen, wissen das und müssen im Recruiting neue Wege gehen. Wir brauchen New Hiring mit zukunftsfähigen Konzepten – Unternehmen sollten ein mitarbeiterorientiertes Klima schaffen und auf die unterschiedlichen Wünsche potenzieller Beschäftigter eingehen.”

Vorteile flexibler Arbeitsmodelle
Rund die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher wünscht sich, auch nach der Pandemie zumindest teilweise im Home-Office zu arbeiten. Insgesamt plädieren 53 Prozent dafür, mindestens ein Viertel der Arbeitszeit außerhalb des Büros verbringen zu können; bei den Frauen sind es 51%, bei den Männern 54%, die es sich wünschen, teilweise oder 100% remote arbeiten zu können. Besonders bei den Jüngeren (18- bis 29-jährigen) ist der Wunsch nach Flexibilität beim Arbeitsort groß. Hier favorisiert die Hälfte der Befragten (50 %) die Option, mindestens die Hälfte der Arbeitszeit zuhause bleiben zu können. Vorteile sehen die Befragten in der wegfallenden Fahrzeit zum Büro (66 %), in niedrigeren Ausgaben sowie der freien Zeiteinteilung. Auch der Schutz vor Corona spielt in diesem Jahr eine Rolle.  

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