v.l.n.r: Simon Panholzer, Reinhard Hanusch, Monica Rintersbacher, Gottfried Buchinger, Karoline Klezl, Georg Horacek © cityfoto / Roberta Pelzl

Lehrlingsausbildung & Retention Management im Fokus der Leitbetriebe

Die Lehrlingsausbildung ist für einen Großteil der österreichischen Unternehmen unerlässlich. Oft stellen sich jedoch Fragen: Wie können junge Menschen für die Lehre begeistert und gewonnen werden? Welche Möglichkeiten bieten sich nach dem Lehrabschluss? Welche Maßnahmen helfen, Mitarbeitende möglichst lange im Unternehmen zu halten?

In Zusammenarbeit mit der Lehrlingsinitiative z.l.ö. – zukunft.lehre.österreich. fand Mitte September 2023 nach einer kurzweiligen Hafenrundfahrt (FOTOGALERIE) und der Besichtigung der beeindruckenden Mural Harbor Galerie ein intensiver Businesstalk zum Thema Lehrlingsausbildung & Retention Management bei DONAULAGER LOGISTICS im Hafen Linz statt.

Eine zukunftsreiche Perspektive bieten
Bei DONAULAGER LOGISTICS sind derzeit 15 Lehrlinge beschäftigt. Besonders erfreulich ist es, dass rund 90 Prozent der Mitarbeiter nach Lehrabschluss im Unternehmen bleiben und die Fluktuation damit sehr gering ausfällt. Die Lehre ist eine Ausbildungsform, die eine zukunftsreiche Perspektive bieten kann. So haben es Lehrlinge aus dem Unternehmen bereits bis zur Lehrlingsmeisterschaft (AUSTRIAN SKILLS) geschafft und sind heute in führenden Positionen des Unternehmens vertreten. Neben der fachlichen Ausbildung steht bei DONAULAGER LOGISTICS auch die Persönlichkeitsentwicklung auf dem Programm. Es werden z.B. Tanz- oder Sportkurse angeboten, Jugendliche bei privaten Themen unterstützt und ein höflicher Umgang miteinander geübt. Die Lehrlinge werden im Betrieb als wertvolle Mitarbeitende wahrgenommen, die großes Engagement an den Tag legen und denen stets mit Wertschätzung begegnet wird.
(Best Practice von Gottfried Buchinger, MBA, Geschäftsführer DONAULAGER LOGISTICS)

Leistungen der Lehrlinge wertschätzen
Beim Luft- und Raumfahrtunternehmen FACC nimmt die Lehre einen hohen Stellenwert ein. Um die Leistungen der Lehrlinge zu honorieren, wurde ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt. So gibt es die Möglichkeit, neben der Lehre die Matura zu absolvieren. Des Weiteren bietet die FACC den Lehrlingen zwei Wochen zusätzlichen Urlaub an und übernimmt die Kosten für den Führerschein. Für eine gute Mitarbeiterbindung wurde zudem eine eigene Arbeitskleidung mit dem Motto „Future Team“ designt sowie Freizeitzeitkleidung mit dem Firmenlogo angeboten. Am Geburtstag bekommen Mitarbeiter ferner einen freien Tag geschenkt. Neben der Wertschätzung der Arbeit geht es in der Lehrlingsausbildung vor allem darum, jungen Menschen eine Perspektive zu geben, ihnen zuzuhören und deren Anliegen wichtig zu nehmen.
(Best Practice von Georg Horacek, HR-Manager FACC)

Lehrlinge in der Branche halten
Derzeit werden an zehn Standorten der Familie Querfeld 50 Lehrlinge ausgebildet. Ziel ist es, junge Menschen für die Gastronomie zu begeistern und gemeinsam für die Branche auszubilden. So können Lehrlinge beispielsweise nach Abschluss auch direkt in Partnerbetrieben zu arbeiten beginnen. Mit verschiedenen Maßnahmen ist es dem Familienbetrieb gelungen, Lehrlinge im Betrieb bzw. in der Branche zu halten. Es werden mehrere Formen der Lehre angeboten – von verkürzter, verlängerter oder überbetrieblicher Form bis hin zur Lehre mit Matura. Besonders am Herzen liegt dem Unternehmen die Entwicklungsmöglichkeit der Lehrlinge. Aus diesem Grund wurde die Q-Heldenschmiede mit monatlichen Workshops zu fachlichen und sozialen Themen ins Leben gerufen. Darüber hinaus werden Mitarbeiter mit Events und Benefits belohnt und untereinander vernetzt. Ein weiterer Tipp: Die Eltern mit ins Boot holen! Sie sind oft die Entscheidungsträger, wenn es um die Ausbildung junger Menschen geht. Lehrlinge bekommen daher die Möglichkeit, neuen Lehrlingen sowie den eigenen Eltern den Betrieb selbst vorzustellen.
(Best Practice von Karoline Klezl, Geschäftsführerin Familie Querfeld)

Einbindung junger Menschen ins Recruiting
Bei Lohberger sind aktuell zehn Lehrlinge beschäftigt. Jeder Lehrling bekommt zu Beginn der Ausbildung einen Mentor zur Seite gestellt. Im Betrieb wird versucht, Freude an der Arbeit und Gemeinschaft vorzuleben und zu vermitteln. So können z.B. ältere Mitarbeiter von jüngeren lernen und umgekehrt. Wichtig ist es, ein gutes Betriebsklima aufrecht zu erhalten, Barrieren abzubauen bzw. diese erst gar nicht entstehen zu lassen. Im Unternehmen steht immer der Mensch im Mittelpunkt. Für gute Lehrabschlüsse gibt es Prämien, die eine Wertschätzung gegenüber der geleisteten Arbeit ausdrücken sollen. Die Maßnahmen führen dazu, dass Mitarbeiter bei Lohberger lange im Betrieb bleiben. Im Recruiting-Prozess selbst werden Lehrlinge aktiv miteingebunden. Zufriedene Mitarbeiter sind die besten Botschafter, um geeignetes Personal zu finden.
(Best Practice von Reinhard Hanusch, MBA, CEO Lohberger)

Lehrlingsthemen positionieren
Die z.l.ö. – zukunft.lehre.österreich. ist ein gemeinnütziger Verein, der Lehrlinge vertritt und Lehrlingsthemen in der Öffentlichkeit positioniert. Ein Fokus liegt verstärkt auf Ausbilder:innen, die sich über die Plattform untereinander vernetzen und voneinander lernen können. Einmal im Jahr veranstaltet z.l.ö. zudem einen Lehrlingstag zu gewissen Themen (z.B. Finanzbildung, mentale Gesundheit oder Sport). Für 150 Lehrlinge ist dies eine gute Möglichkeit, sich mit anderen Lehrlingen auszutauschen, aus dem Alltag auszubrechen und verschiedene Zukunftsperspektiven kennenzulernen.
(Simon Panholzer, BA, Büroleiter z.l.ö – zukunft.lehre.österreich.)

RE-ZERTIFIZIERUNGEN
Im Rahmen der Veranstaltung wurden vier Unternehmen als Leitbetrieb ausgezeichnet. Wir gratulieren recht herzlich zur Re-Zertifizierung!

Banner GmbH

Monica Rintersbacher (Geschäftsführerin Leitbetriebe Austria), Robert Sedgwick-Mayr (Marketingleiter Banner GmbH)

„Als Familienunternehmen mit langer Tradition legen wir nicht nur Wert auf Qualität, Kundenorientierung, Effizienz und Leistungsorientierung, sondern fördern auch die Kompetenzen unserer Mitarbeiter, achten auf einen guten Zusammenhalt und entwickeln hochwertige und innovative Kundenlösungen. Wir freuen uns daher, dass unsere Bestrebungen als Vorzeigebetrieb nun erneut in Form einer Rezertifizierung geehrt werden.“
(Robert Sedgwick-Mayr, Leitung Marketing)

Eisberg Österreich GmbH

Monica Rintersbacher (Geschäftsführerin Leitbetriebe Austria), Franco Mühlgrabner (Geschäftsführer Eisberg Österreich GmbH), Reinhard Gassner (Werksleiter Eisberg Österreich GmbH)

„Nachhaltigkeit, Qualität und Produktsicherheit stehen bei Eisberg Österreich an oberster Stelle. Wir freuen uns über die erneute Auszeichnung als österreichischer Leitbetrieb. Als internationaler Spitzenplayer übernehmen wir Verantwortung für unsere Mitarbeitenden und die Gesellschaft. Wir investieren unter anderem in optimale Arbeitsbedingungen und verfolgenden die zukunftsweisende Nachhaltigkeitsstrategie der Bell Food Group. Durch die Zertifizierung sehen wir uns in unserer Vorbildrolle bestärkt und werden diesen Weg konsequent weitergehen.“
(Franco Mühlgrabner, Geschäftsführer)

Kellner & Kunz AG

Monica Rintersbacher (Geschäftsführerin Leitbetriebe Austria), Walter Bostelmann (Vorstandsvorsitzender & Vorstandssprecher)

„Bei Kellner & Kunz möchten wir unsere Produkt- und Serviceprogramm weiter ausbauen, unsere breiten Aktivitäten im Bereich der Nachhaltigkeit noch weiter forcieren, sowie die Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Geschäftspartnern sowie den Zusammenhalt im Unternehmen langfristig stärken. Wir freuen uns über die Auszeichnung als Leitbetrieb und möchten als österreichisches Vorbildunternehmen weiterhin mit gutem Beispiel vorangehen.“
(Walter Bostelmann, Vorstandsvorsitzender & Vorstandssprecher)

Österreichische Donaulager GmbH

Monica Rintersbacher (Geschäftsführerin Leitbetriebe Austria), Gottfried Buchinger (Geschäftsführer Österreichische Donaulager GmbH)

„Wir freuen uns über die Zertifizierung als österreichischer Leitbetrieb und sehen uns dadurch in unserer Vorreiterrolle bestärkt. Als Teil der LINZ AG ist es unsere Verpflichtung, einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten. Wir übernehmen darüber hinaus auch Verantwortung gegenüber unseren Kunden und unseren Mitarbeitern. Als zertifizierter Leitbetrieb möchten wir weiterhin als Vorbild agieren und freuen uns auf den Austausch mit anderen Leitbetrieben.“
(Gottfried Buchinger, MBA, Geschäftsführer)

Nachbericht als PDF zum Downloaden

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