Sandra Bascha / Copyright: Rafaela Pröll

New Work braucht New Skills: auf diese Fähigkeiten kommt es in der neuen Arbeitswelt an

  • Leistung, Kommunikation und Neues lernen – Das braucht die Arbeitswelt von morgen
  • Unternehmen sind nicht auf den Wandel in der Arbeitswelt vorbereitet
  • Weiterbildungskosten: knapp die Hälfte würde Trainings nicht selbst bezahlen

Die Arbeitswelt befindet sich einem fundamentalen Transformationsprozess. Digitalisierung und neue Arbeitsmodelle haben durch die Pandemie einen Push erlebt. Dieser Wandel fordert nicht nur Unternehmen, ihre Strukturen, Prozesse und Kulturen anzupassen, sondern auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: neue Kompetenzen sind ebenso gefragt wie intensive Weiterbildung.

Im Auftrag von XING, dem führenden beruflichen Netzwerk im deutschsprachigen Raum, hat marketagent Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Österreich befragt, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten ihrer Einschätzung nach in der Arbeitswelt von morgen gefragt sind.

Leistung, Kommunikation und Neues lernen – Das braucht die Arbeitswelt von morgen
Knapp die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass in der Arbeitswelt von morgen berufliches Know- how und soziale Fähigkeiten bei der Jobsuche die gleiche Wichtigkeit haben werden. Im Detail ist allerdings erkennbar, dass Männer nach wie vor stärker auf die sogenannten „Hard Skills“, also fachliche Qualifikationen setzen, als Frauen.

Leistungsbereitschaft führt das Ranking der wichtigsten konkreten Kompetenzen für das eigene zukünftige Berufsleben an, gefolgt von Kommunikationsfähigkeit, der Bereitschaft Neues zu lernen, und der Fähigkeit mit unterschiedlichen Menschen zusammenarbeiten zu können.

Führen ohne Vorgesetztenfunktion (laterale Führung) wird von den österreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern als am wenigsten wichtig eingeschätzt – und bildet damit das Schlusslicht des Rankings. Dies zeigt, dass die österreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach wie vor bevorzugt direkt von Vorgesetzten geführt werden, wenn es um die Arbeitswelt der Zukunft geht.

Die Top 10 Zukunftskompetenzen im Überblick:

  1. Leistungsbereitschaft
  2. Kommunikationsfähigkeit
  3. Bereitschaft, Neues zu lernen
  4. Fähigkeit, mit unterschiedlichen Menschen zusammenarbeiten zu können
  5. Anpassungsfähigkeit
  6. Konfliktfähigkeit
  7. Veränderungsbereitschaft / mentale Flexibilität
  8. Selbstmanagement
  9. Kritikfähigkeit
  10. Fairness

Unternehmen sind nicht auf den Wandel in der Arbeitswelt vorbereitet
In Summe fühlen sich die österreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf die Schlüsselkompetenzen der Zukunft gut vorbereitet. Ein schlechteres Zeugnis stellen die Österreicherinnen und Österreicher allerdings ihren eigenen Unternehmen aus. Mehr als 50 Prozent der Befragten sind der Meinung, ihr Unternehmen sei nur teilweise oder schlecht auf den Wandel in der Arbeitswelt vorbereitet. Während Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter also bereits die richtigen Kompetenzen für eine erfolgreiche Zukunft besitzen, müssen sich Unternehmen für den kommenden Wandel erst wappnen.

„Um auch in Zukunft erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen den Wandel mittragen und eine DNA aufbauen, in der Veränderungen nicht nur Platz haben, sondern selbstverständlich sind. Dazu müssen neue Unternehmenskonzepte sowie Strukturen kreiert werden. Die Arbeitswelt ist bereits mitten in einem Wandel, bei dem es nicht nur um Tools oder Homeoffice, sondern um einen Struktur- und Systemwandel in der Arbeitswelt geht“, so New Work Expertin Sandra Bascha, XING Österreich.

Weiterbildungskosten: knapp die Hälfte würde Trainings nicht selbst bezahlen
Die Arbeitswelt der Zukunft ist digital, volatil und agil, Weiterbildung und lebenslanges Lernen sind daher essenziell, um fit für die Zukunft der Arbeit zu sein. Während mehr als die Hälfte der Befragten mit den Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Unternehmen zufrieden ist, gibt es auch einen hohen Anteil – rund ein Viertel – von Unzufriedenen.

Weiterbildung ist sowohl Aufgabe der Unternehmen als auch der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer: Knapp die Hälfte der befragten Erwerbstätigen (48%) ist nicht bereit, selbst Kosten für Weiterbildungen zu übernehmen, hingegen würden 52 Prozent der Befragten Trainings zumindest teilweise oder sogar komplett selbst bezahlen. Insbesondere in der jüngeren Altersgruppe der 18-29-Jährigen zeigt sich eine hohe Zahlungsbereitschaft, knapp jede/jeder Dritte (32%) wäre bereit eine Weiterbildung selbst zu finanzieren.

Trotz der Digitalisierung präferiert jede/jeder Dritte ein Präsenztraining zu fixen Zeiten unter der Woche, knapp jede/r Vierte (24%) wünscht sich auch beim Thema Weiterbildung eine Verknüpfung aus analoger und digitaler Weiterbildung. – Vor allem Männer bevorzugen hybride Weiterbildungsangebote.

Übrigens: rund 9 Prozent wollen sich im Job nicht weiterbilden.

„Es ist essenziell, dass sowohl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch Unternehmen die enorme Wichtigkeit neuer Kompetenzen und Weiterbildungen erkennen. Nur so können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre Potenziale voll entfalten, wodurch Unternehmen zukunftsfähig bleiben und mit den konstanten Veränderungen der Arbeitswelt Schritt halten“, Sandra Bascha abschießend.

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