Sandra Bascha / Copyright: Rafaela Pröll

Österreicher sind sich einig: Es braucht neue Modelle zur Honorierung von Leistung und Arbeit

New Work verändert unsere Lebens- und Arbeitsbedingungen und macht auch vor dem Tabuthema Gehalt keinen Halt. Flexiblere Arbeitsmodelle und die Erkenntnis, dass Arbeitszeit nicht kontrolliert werden kann, beflügeln die Diskussion um neue Vergütungsmodelle.

Rund zwei Drittel der österreichischen Arbeitnehmer stimmen der Aussage voll oder eher zu, dass Geld nicht die einzige Möglichkeit ist, um Leistung und Arbeit zu honorieren. So das Ergebnis der aktuellen XING Studie, durchgeführt von marketagent, im Rahmen derer die aktuelle Situation und Zufriedenheit mit dem Gehalt erhoben wurde.

Die gute Nachricht: die Österreicher sind mit ihrem Gehalt zufrieden. Gleichzeitig sind die Befragten aber auch der Meinung, dass eine Diskussion über neue Honorierungsmodelle dringend nötig ist.

„Mehr als die Hälfte der Österreicher ist der Meinung, dass wir dringend über neue Modelle der Honorierung von Arbeit nachdenken sollten. Das zeigt: New Work braucht New Pay“, so New Work Expertin Sandra Bascha, Senior Communications Managerin NEW WORK SE.

Präsenzzeit nicht das Maß der Dinge
Es gibt auch schon konkrete Ideen, welche Parameter zur Honorierung von Arbeit herangezogen werden sollten: mehr als jeder zweite Befragte meint, dass Leistung und das Erreichen von Zielen ausschlaggebend sein sollten, ebenso sollten Kollegialität und gute Zusammenarbeit berücksichtigt werden, wie auch Kreativität und Ideenreichtum. Eine große Mehrheit ist sich einig, dass die Präsenzzeit nicht das Maß aller Dinge bei der Festsetzung der Höhe des Gehaltes sein kann.

Auch lassen die Österreicher gerne mit sich über nicht-monetäre „Zahlungsmittel“ sprechen: zusätzliche Ferientage statt Geld erachtet beinahe die Hälfte (48%) als interessant, Sachleistungen in Form von (vergünstigten) Produkten und Dienstleistungen sind auch noch hoch im Kurs. Immer weniger interessant wird die Nutzung eines exklusiven Firmenwagens: während noch fast ein Drittel der männlichen Befragten ein Firmenauto schätzt, sind es bei den Frauen nur knapp über ein Fünftel.

Hohe Zufriedenheit mit Gehalt und Wunsch nach mehr Transparenz
Rund 70 Prozent der erwerbstätigen Österreicher sind mit ihrem Gehalt sehr oder eher zufrieden. Mehr als die Hälfte wünscht sich mehr Gehaltstransparenz im Unternehmen und nur ein Viertel kennt das Gehalt der Kollegen. „Dass in vielen Unternehmen rund um das Gehalt noch immer ein Geheimnis gemacht wird, entspricht nicht einer modernen Arbeitswelt. Da sind wir bei anderen New Work Parametern in Österreich bereits weiter“, so Bascha, die auch hervorstreicht, dass das Gender Pay Gap mit Gehaltstransparenz rascher geschlossen werden könnte – diese Meinung teilen übrigens rund 60 Prozent der Arbeitnehmer.

„Dass noch immer fast 30 Prozent der Arbeitnehmer angeben, dass Männer in ihren Unternehmen in Bezug auf Gehalt und Chancen bevorzugt behandelt werden, ist im Jahr 2021 eigentlich unglaublich, wenn auch nicht überraschend“, so Bascha weiter. Mehr Gehaltstransparenz würde – so die Annahme von rund 30 Prozent der Befragten – das Gehalt positiv beeinflussen, wobei sich mehr Frauen als Männer einer Steigerung des Gehaltes durch mehr Transparenz erwarten.

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