Willibald Kofler, Country Head von Strategy& Österreich, der Strategieberatung; © Strategy&

PwC Global Consumer Insights Studie: Weltweit planen 96% der Konsument:innen Kosteneinsparungen

  • Finanzielle Sorgen: 50 % der Konsument:innen sind um ihre persönliche finanzielle Situation „sehr“ oder „extrem“ besorgt
  • Veränderter Lifestyle: Die Segmente Luxus-Produkte, Reisen und Mode werden in den nächsten sechs Monaten vermutlich am stärksten von Einschnitten betroffen sein
  • Regionalität im Vormarsch: Über drei Viertel (78 %) sind bereit, mehr für regional produzierte Produkte auszugeben
  • Virtuelle Realität: 26 % der Konsument:innen haben in den letzten sechs Monaten an Aktivitäten im Metaverse teilgenommen
  • Rückgang der hybriden Arbeitsweise: 56 % der Befragten müssen sich ständig physisch an ihrem Arbeitsplatz aufhalten 

Mit dem weltweiten Anstieg der Lebenserhaltungskosten kommt es zu deutlichen Veränderungen im Kaufverhalten. Die Hälfte der befragten Konsument:innen gibt an, um ihre persönliche finanzielle Situation „sehr“ oder „extrem“ besorgt zu sein. So planen 96 % der Befragten, in den nächsten sechs Monaten Kosten einzusparen. Zu diesen Ergebnissen kommt die PwC Global Consumer Insights Pulse Studie – Februar 2023, welche ein Stimmungsbild von 9.180 Konsument:innen aus 25 Ländern erfasst. Konsument:innen möchten ihre Ausgaben in den kommenden sechs Monaten in allen untersuchten Einzelhandelsbereichen reduzieren, wobei der stärkste Rückgang für Luxus-/Premium- oder Designer-Produkte (53 %), Reisen (43 %), Online-Veranstaltungen und -Kurse (42 %) und Mode (41 %) prognostiziert wird. Mit 24 % wird im Bereich Lebensmittel die geringste Kostenreduktion geplant. 

„Die Explosion der Lebenshaltungskosten beeinflusst das Kaufverhalten von Konsument:innen wesentlich – sowohl im stationären als auch im Onlinehandel. Aufgrund der Preisanstiege reduzieren Konsument:innen weltweit ihre nicht-essentiellen Ausgaben und investieren mehr Zeit in die Suche nach günstigeren Alternativen. Obwohl für alle untersuchten Sektoren ein Rückgang der Ausgaben in den nächsten sechs Monaten prognostiziert wird, bevorzugen Käufer:innen dennoch weiterhin Produkte, die fair und nachhaltig produziert wurden. Das bedeutet für Handels- und Konsumgüterunternehmen, dass sie einen schwierigen, aber nötigen Spagat zwischen günstigen und gleichzeitig grünen Produkten finden müssen“, so Willibald Kofler, Country Head von Strategy& Österreich, der Strategieberatung von PwC.

Nachhaltige Produkte sind bei Konsument:innen gefragt
Trotz des geplanten Rückgangs an Ausgaben und dem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld geben Verbraucher:innen an, dass sie weiterhin offen dafür sind, für nachhaltige Produkte mehr zu bezahlen. Über drei Viertel (78 %) sind bereit, mehr für ein Produkt auszugeben, das regional produziert wurde, oder aus recycelten, nachhaltigen und umweltfreundlichen Materialien hergestellt wurde (77 %). 75 % der Befragten würden mehr für ein Produkt von einem Unternehmen ausgeben, das für seine ethischen Praktiken bekannt ist. 

Metaverse in der Evolutionsphase: Jede:r Vierte nutzt es bereits
Das Metaverse als Einkaufsmedium befindet sich noch in der Entwicklungsphase. Dennoch haben weltweit 26 % der Konsument:innen in den letzten sechs Monaten an Aktivitäten im Metaverse teilgenommen. 10 % haben ein VR-Headset benutzt, um Spiele zu spielen, einen Film zu sehen oder damit zu arbeiten. Fast ebenso viele gaben an, dass sie ein Geschäft oder ein Konzert virtuell besucht haben oder ein NFT (Non-Fungible-Token) gekauft haben (jeweils 9 %).

Bernadette Fellner, Head of XR bei PwC Österreich, über die Chancen des Metaverse: „Als immersive Plattform bietet das Metaverse eine entscheidende Möglichkeit zur Business Transformation. Es kann beispielsweise zur Erweiterung des Shoppingerlebnisses vor und nach einem Kauf genutzt werden sowie zur Markenbindung von jüngeren Generationen. Gleichzeitig achten User:innen immer mehr auf Datensicherheit. Wenn österreichische Händler:innen im Online-Handel wachsen wollen, müssen sie daher sicherstellen, dass ihre Angebote den Bedürfnissen ihrer Zielgruppe entsprechen und ein Mindestmaß an Sicherheit erfüllen.“

Nutzung des Homeoffices nimmt ab
In dieser wie auch in der vergangenen Umfrage von Juni 2022 haben die Studienautor:innen Konsument:innen nach ihrer Art zu arbeiten gefragt. 36 % gaben an, dass sie hybrid arbeiten, d. h. abwechselnd von zu Hause aus, im Büro oder an anderen Arbeitsplätzen tätig sind. Zum Vergleich: 41 % gaben in der Juni 2022 Ausgabe an, hybrid zu arbeiten. 56 % der Befragten müssen sich ständig physisch an ihrem Arbeitsplatz aufhalten – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 47 % in der vorherigen Studie.

Weitere Informationen zur Studie finden Sie unter:

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