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44. Sicherheitsverdienstpreise für Niederösterreich: Auszeichnungen für Polizei und Privatpersonen

Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien und Niederösterreichische Versicherung zeichnen Menschen aus, die Verbrechen verhindern oder tatkräftig bei der Aufklärung mithelfen konnten.

In den vergangenen zwei Jahren haben besondere Menschen durch ihren Einsatz für mehr Sicherheit in Niederösterreich gesorgt. Da im Vorjahr die Preisverleihung Corona-bedingt nicht stattfinden konnte, wurden heuer die Sicherheitsverdienstpreise für die Jahre 2019 und 2020 im Raiffeisenhaus Wien verliehen und die Preisträger gebührend geehrt. Insgesamt bekamen 45 Beamte und neun Privatpersonen eine Auszeichnung. Für besondere dienstliche Leistungen wurden zwei Sonderehrungen ausgesprochen. Unter den Zivilpersonen waren ein Schulwart, mit dessen Hilfe eine Reihe von Diebstählen aufgeklärt werden konnte, und zwei Kurgäste, die eine ältere Dame aus einem Moor retteten.

Erwin Hameseder (Obmann Raiffeisen-Holding NÖ-Wien und Aufsichtsratsvorsitzender Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien), Stefan Jauk (Generaldirektor Niederösterreichische Versicherung) sowie Franz Popp (Landespolizeidirektor NÖ) vergaben die Preise.

Mit Courage gegen Kriminalität und Gewalt
„Die Raiffeisenlandesbank unterstützt die Sicherheitsverdienstpreise seit Beginn und pflegt die stabile Partnerschaft“, erzählt Hameseder, der sich auch als Präsident des Kuratoriums Sicheres Österreich intensiv für dieses Thema einsetzt: „Mit den Preisen möchten wir Menschen, durch deren besonderen Einsatz Niederösterreich sicherer geworden ist, wertschätzen. Wir zeichnen sowohl Exekutivbeamte als auch Zivilpersonen aus, denn beim Thema Sicherheit kann jeder Einzelne einen Beitrag leisten.“

„Die Niederösterreichische Versicherung ist ein verlässlicher Partner des Bundeslandes und seiner Menschen. Sicherheit und Zuverlässigkeit stehen für uns an oberster Stelle“, betont Jauk: „Mit der Verleihung der Preise holen wir Personen vor den Vorhang, für die Engagement und soziale Verantwortung keine Fremdworte sind und die sich für ihre Mitmenschen einsetzen. Unsere Gesellschaft braucht mutige Bürgerinnen und Bürger, die oft auf selbstlose Weise mit ihrem Einsatz einen wichtigen Beitrag zu unserem sicheren und lebenswerten Land leisten.“

Weniger Straftäter, Internetkriminalität als Herausforderung
„Die angezeigten, gerichtlich strafbaren Handlungen haben auch aufgrund der Corona-Pandemie mit Abstand den niedrigsten Wert seit Beginn der elektronischen Erfassung. Das ist sehr erfreulich“, hält Popp fest: „Der professionelle und tägliche Kontakt der Polizei mit der Bevölkerung trägt dazu bei, dass wir Informationen erhalten, die dazu führen, dass Straftaten entweder rasch aufgeklärt werden können oder es überhaupt beim Versuch bleibt.“

Eine immer größere Herausforderung ist die Internetkriminalität. „Vorwiegend handelt es sich um Betrugshandlungen und erpresserische Massenmails“, erläutert Popp und sagt: „Die Polizei setzt hier verstärkt auf Aufklärungsarbeit, weshalb viele Tathandlungen ebenso beim Versuch blieben. Ermittlungen gestalten sich hingegen schwierig und erfordern internationale polizeiliche Zusammenarbeit sowie eine permanente Weiterentwicklung im technischen und personellen Bereich.“

Melk / Teppichbetrug: Trio ergaunerte 1,4 Millionen Euro Gewinn
Drei Männer haben Teppiche zu Wucherpreisen gereinigt und gestohlen. Dabei gaben sie sich als Unternehmer einer Reinigungsfirma aus und behaupteten, sie wären im Besitz wertvoller Orientteppiche. Dann verlangte das Trio bis zum tausendfachen Preis für die Reinigung oder verkaufte die Teppiche weiter. So wurden rund 1,4 Millionen Euro erbeutet. Die Gruppeninspektoren Erich Steinauer und Richard Schopf konnten den Beschuldigten Taten in ganz Österreich nachweisen.

Neunkirchen / Home-Invasion: Vier Verdächtige in Haft
Nachdem es zwei mit Sturmhauben maskierten Tätern gelang, in eine Wohnung in einem Mehrparteienhaus im Bezirk Neunkirchen einzudringen, forderten diese mit vorgehaltener Pistole Geld von den drei anwesenden Personen.  Mit einer Beute von 250 Euro flüchtete die insgesamt vierköpfige Bande ins Burgenland. Die Opfer blieben unverletzt, standen aber unter Schock und konnten kaum Angaben zu den Männern machen. Trotz der geringen Informationen schafften es die Gruppeninspektoren Günter Haller und Johann Lechner, mit Hilfe der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt und der burgenländischen Polizei, die Verantwortlichen aufzuspüren. Die vier Beschuldigten legten Geständnisse ab.

Baden / Polizei rettet Pensionistin das Leben
Eine Pensionistin (81) wollte in Bad Vöslau von ihrem Balkon springen und sich das Leben nehmen. Als die Gruppeninspektoren Martin Niederhametner und Christian Wanzenböck am Einsatzort eintrafen, äußerte die Frau ihre Suizidgedanken und gab nun an, sich in der Küche erhängen zu wollen. Die Polizisten reagierten schnell und brachen mit großer Mühe in die Wohnung ein. Beim Betreten der Räumlichkeiten war die Frau bereits bewusstlos, sofort leisteten die Beamten Erste Hilfe. Rettung und Notarzt übernahmen die weitere Versorgung, bis die Pensionistin in lebensbedrohlichem Zustand in das Landesklinikum Baden gebracht werden konnte.

Mödling / Cyber Trading-Betrug aufgeklärt
Gemeinsam mit deutschen Ermittlungsbehörden ist dem LKA Niederösterreich unter Bezirksinspektor Martin Grasel ein Schlag gegen Internet-Betrüger gelungen. Eine Bande hat Anleger europaweit um mehrere Millionen Euro gebracht. Durch die grenzüberschreitenden Ermittlungen konnten mehrere Täter ausgeforscht werden. Einer der Haupttäter soll über 1.000 Menschen in Österreich betrogen haben. Der Schaden beläuft sich europaweit auf über 50 Millionen Euro. Ein weiterer Täter soll weltweit zehntausende Personen überlistet haben. Die Schadensumme betrug auch hier über 50 Millionen Euro.

St. Pölten / Erfolgreicher Kampf gegen Kindesmissbrauch
Das Landeskriminalamt Niederösterreich verzeichnete einen bedeutenden Erfolg im Kampf gegen Kindesmissbrauch: Ein Mann bot auf einem Portal ein siebenjähriges Mädchen gegen Geld für sexuelle Handlungen an. Er konnte nach einem Hinweis vom Ermittlungsbereich Menschenhandel ausgeforscht werden. Der Mann ist nicht geständig. Auf seinem Handy wurden jedoch Videos und Bilder mit kinderpornografischen Inhalten gefunden. Der Beschuldigte leitete diese Dateien auch weiter, fünf Männer wurden als Empfänger ausgeforscht und angezeigt.

Mödling / Experte im Bereich Waffenwesen
Günter Krenn arbeitet seit vielen Jahren bei der Bezirkshauptmannschaft Mistelbach als Sachbearbeiter im Waffenwesen. Diese Arbeitsgruppe erstellt und verwaltet unter anderem Dokumentenvorlagen für alle niederösterreichischen Waffenbehörden. Dadurch werden zahlreiche Bearbeitungsschritte erleichtert. Krenn wirkte auch maßgeblich bei der Gestaltung des „Zentralen Waffenregisters“ des Bundes mit. Somit hat er durch seine Leistung seit vielen Jahren den Bereich Waffenwesen in ganz Niederösterreich maßgeblich geprägt.

Bruck a. d. Leitha / Einbrecherbande in Mannersdorf gefasst
Dank der aufmerksamen Zeugin Birgit Mihaly konnte eine Einbrecherbande in Mannersdorf am Leithagebirge festgenommen werden. Die Frau beobachtete zwei Männer, die sich auffällig verhielten und offenbar die Gegend ausspionierten. Da Mihaly wusste, dass hier erst kürzlich ein Einbruch stattfand, fotografierte sie das Auto der Männer. So konnte die sogenannte „Reebokbande“ ausgeforscht und festgenommen werden. Die Polizei ordnet dieser Bande 47 Wohnhauseinbrüche in Niederösterreich, Burgenland und der Steiermark mit einer Gesamtschadenssumme von ca. 150.000 Euro zu.

Thomasberg (Bezirk Neunkirchen) / Mörder verfolgt
Im September 2019 ermordete ein ehemaliger Finanzmanager (61) seine Kundin (85) in deren Haus in Thomasberg. Dem Nachbarn Kurt Lamp und seinem Sohn Curtis Lamp ist es zu verdanken, dass die Tat rasch aufgeklärt werden konnte. Denn als die beiden bei einem Spaziergang seltsame Geräusche aus dem Haus der Pensionistin hörten, hielten sie Nachschau. Obwohl sie an Fenster und Türen klopften, meldete sich niemand. Kurz darauf sahen sie einen Mann aus dem Fenster springen und flüchten. Kurt und Curtis Lamp verfolgten den Unbekannten und verständigten die Polizei. Aufgrund der genauen Beschreibungen zum Täter und zur Fluchtrichtung konnte der Mann bald gefasst werden.

Ober-Grafendorf (St. Pölten) / Polizei schnappt Sprayer
Nachdem Ingrid Ille beobachtete, wie drei Jugendliche in Ober-Grafendorf eine Parkbank in einen Bach warfen, erstattete sie Anzeige. Eine Polizeistreife fuhr umgehend zum Tatort und nahm die jungen Burschen fest. Da in den vergangenen Monaten in der Umgebung vermehrt Graffiti-Sprayer ihr Unwesen trieben, wurden die Jugendlichen durchsucht. In deren Rucksäcken war Cannabis und eine Spraydose. Einer der Jugendlichen gab zu, für zumindest 22 Sachbeschädigungen in Pressbaum, Tullnerbach und Purkersdorf verantwortlich zu sein. Er beschmierte Stromkästen oder Wände mit dem Schriftzug „ELFO“. Es entstand ein Schaden von mindestens 10.000 Euro.

St. Pölten / Neumeyr kämpft erfolgreich gegen Suchtmittelhandel
Zahlreiche erfolgreiche Ermittlungen gegen den Missbrauch von Suchtmitteln gehen auf das Konto von Gruppeninspektor Josef Neumeyr vom Stadtpolizeikommando St. Pölten. Bei einem Drogendeal kam es etwa zu einer Messerstecherei. Dank Neumeyr konnte der Täter rasch ausgeforscht werden. Auf Grund seiner herausragenden Kenntnisse wurde beispielsweise eine Tätergruppe in der Suchtgiftszene festgenommen. Zwei Tätern wurden nach einem Diebstahl sechs weitere Taten in Niederösterreich, der Steiermark und dem Burgenland zur Last gelegt. Auch die Aufklärung dieses Falls wurde dank Neumeyrs Arbeit rasch umgesetzt. 

Tulln / Teenie-Räuber dank Instagram-Video gefunden
Im Sommer 2019 gab es in Tulln vermehrt Diebstähle. Als auf Instagram ein Video von einer brutalen Schlägerei auftauchte, konnte die Polizei zahlreiche Jugendliche ausforschen. Insgesamt wurden sieben Teenies und ein Unmündiger angezeigt. Ein 13-Jähriger und ein 15-Jähriger waren an fast jeder Tat beteiligt. Ihnen werden unter anderem schwerer Raub, Körperverletzung, Diebstähle und Sachbeschädigungen zur Last gelegt. Es entstand ein Schaden von ca. 15.000 Euro.

Die Ermittlungsgruppe besteht aus AbtInsp. Clemens Jungwirth, BezInsp. Christian Rechberger, RevInsp. Claudia Berger, RevInsp. Martin Jenny, RevInsp. Andreas Röhrbacher, RevInsp. Corina Stich, BezInsp. Dominik Leser, Insp. Konstantin Prinz und Insp. Georg Gruber.

Amstetten / Jugendliche Diebesbande gefasst
In den Bezirken Amstetten, Melk und Scheibbs ereignete sich eine Serie von Einbruchsdiebstählen in Gasthäuser, Konditoreien, Tankstellen, Fitnesscenter und Tattoo-Studios. Gestohlen wurde vor allem Bargeld, Schmuck und Zigaretten. Bei einem Einbruch in ein Fast Food-Restaurant wurden dann Spuren gefunden, die zu einem der Beschuldigten führten. Dank umfangreicher bezirksübergreifender Ermittlungen wurden weitere Personen aus dessen Umfeld ausgeforscht. Den Jugendlichen werden unter anderem 27 Einbruchsdiebstähle zur Last gelegt. Ihre Taten verursachten insgesamt 57.000 Euro Schaden. Fünf Personen wurden zu mehrmonatigen Freiheitsstrafen verurteilt.

Zur Ermittlungsgruppe zählen GrInsp. Martin Pollak, RevInsp. Bianca Baumgartl, GrInsp. Reinhard Müller, ChefInsp. Ferdinand Humpl, BezInsp. Peter Kashofer, BezInsp. Stefan Kalteis, RevInsp. Christian Palatka, ChefInsp. Franz Huber, KontrInsp. Marina Hinterreither, AbtInsp. Markus Doppler, AbtInsp. Thomas Wutzl, GrInsp. Harald Hubmayer, GrInsp. Sabine Berger und RevInsp. Leopold Stippinger.

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