RLB OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller, Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger, Berglandmilch-Generaldirektor Josef Braunshofer / © RLB OÖ

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig bei Minister im Dialog in der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich: Landwirtschaft kommt gut durch die Krise und ist danach stärker als zuvor

Steigende Energiekosten, hohe Inflation, Versorgungssicherheit sowie Klimaschutz – über diese Herausforderungen und Chancen für die österreichische Landwirtschaft diskutierte Norbert Totschnig, Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, am vergangenen Montagabend in der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) mit Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger und Berglandmilch-Generaldirektor Josef Braunshofer.

Schaller: Herausfordernde Zeiten gemeinsam bewältigen
RLB OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller begrüßte rund 200 Gäste im RaiffeisenForum: „Der Raiffeisen-Sektor ist aus dem landwirtschaftlichen Bereich heraus gewachsen und sozusagen ‚von Geburt an‘ mit ihm verbunden. Gerade in schwierigen Zeiten ist es uns daher besonders wichtig, Schwerpunkte im Agrarbereich zu setzen“, so Schaller in seinem Eingangsstatement. Die aktuellen Themen wie Energieknappheit und Inflation treffen auch die Landwirtschaft massiv.  „Wir dürfen uns hier nicht nur auf die Politik verlassen, sondern müssen alles daran setzen, die derzeitigen Herausforderungen auch als Gemeinschaft in den Griff zu bekommen. Der Solidaritäts- und Genossenschaftsgedanke von Raiffeisen gilt ganz besonders in der aktuellen Zeit“, so Schaller.

Totschnig: Lebensmittelversorgungssicherheit hat höchste Priorität
„Die Teuerung und die gestiegenen Betriebsmittelkosten bringen unsere bäuerlichen Familienbetriebe unter Druck. Als Bundesregierung haben wir in Österreich rascher als alle anderen EU-Länder reagiert und wirksame Entlastungspakete umgesetzt“, so Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. Neben dem 28 Milliarden Euro-Anti-Teuerungspaket wurde zusätzlich ein 110 Millionen Euro-Versorgungssicherungspaket geschnürt, wovon zirka 27 Millionen Euro an 22.500 bäuerliche Betriebe in Oberösterreich gehen. Um die Lebensmittelversorgung in Österreich zu sichern, müsse man den bäuerlichen Betrieben auch bei den Stromkosten unter die Arme greifen. „Im Ministerrat haben wir daher einen 120 Millionen Euro-Stromkostenzuschuss für Bäuerinnen und Bauern beschlossen“, erklärte Totschnig. Trotz der bestehenden Herausforderungen zeigte sich der Landwirtschaftsminister sehr zuversichtlich, was die Zukunft der Landwirtschaft betrifft: „Wir kommen gut durch die Krise und sind danach stärker als zuvor.“

Langer-Weninger: Landwirtschaft durch gezielte Förderungen stärken
„Oberösterreich ist das Agrarbundesland Nummer 1. Wir sind stark in der Veredelung, im Ackerbau, aber auch im Bio-Landbau und der Energie-Landwirtschaft. Damit das so bleibt, sind gezielte Fördermaßnahmen zu setzen“, betonte Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger. Die Invest-Förderung etwa ermögliche zukunftsweisende Projekte in den Bereichen Tierwohl, Klimaschutz und Versorgungssicherheit. Die Agrar-Landesrätin forderte zudem ein klares Bekenntnis zur heimischen Landwirtschaft: „Schließlich sind es die Konsumentinnen und Konsumenten, die mit dem Griff ins Regal über die Existenz der bäuerlichen Familienbetriebe und damit den Fortbestand der krisensicheren heimischen Lebensmittelproduktion entscheiden. Wer in guten Zeiten die Regionalität und die heimische Land- und Lebensmittelwirtschaft fördert, darf sich auch in Krisenzeiten auf sie und eine gesicherte Versorgung mit qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln verlassen!“

Braunshofer: Lebensmittel nicht auf den Preis reduzieren
Berglandmilch-Generaldirektor Josef Braunshofer betonte die Top-Qualität der oberösterreichischen Milchprodukte. Angesprochen auf die auch hier erfolgten Preiserhöhungen, etwa bei Butter, entgegnete er, dass „Butter jetzt endlich den Preis hat, den er seit langem verdient. Der Wert von Lebensmitteln darf nicht nur auf den Preis reduziert werden. Qualität und Herkunft der Rohstoffe machen ein Lebensmittel aus.“ Hinsichtlich der Energieproblematik erläutert er, dass die Produktion bei Berglandmilch „an dem Tag steht, an dem kein Gas mehr fließt. Wir bauen derzeit an unserem Standort in Feldkirchen bei Mattighofen eine Hackschnitzelanlage und haben dabei die Erfahrung gemacht, dass es zwar technisch relativ rasch geht, auf erneuerbare Energien umzustellen. Was allerdings dauert, sind die behördlichen Freigaben und Wege. Hier sollten wir als Gesellschaft schneller werden.“

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