BDO: (Familien-)Unternehmen. Zeitgerechte Nachfolgeplanung als Garant für Stabilität und Erfolg

Wer führt das Unternehmen weiter?

„Für viele Unternehmer:innen nimmt die Firma, neben der Familie, einen zentralen Platz im Leben ein“, berichtet Florian Meindl, Partner und Experte für Private Clients bei BDO. „Wenn man sein ganzes Leben in den Aufbau eines Unternehmens investiert hat, stellt sich natürlich früher oder später die Frage, wer dieses Lebenswerk einmal fortführen wird – spätestens, wenn man selbst das Pensionsalter erreicht.“ Angesichts der Debatte um die mögliche Einführung einer Erbschafts-, Schenkungs- oder Vermögenssteuer gewinnen diese Überlegungen zusätzlich an Relevanz. Ob und wann diese Steuern erhoben werden, ist ebenso unklar wie mögliche Ausnahmen für Übergaben im Familienkreis bzw. an die eigenen Kinder. Umso wichtiger sei es, zwar nichts zu überstürzen, aber dennoch zeitnah überlegt und strukturiert an das große Projekt Vermögensübergabe und Nachfolgeplanung heranzugehen, betont der Experte.

Den richtigen Weg finden
„Zu Beginn des Nachfolgeprozesses stehen nicht steuerliche und rechtliche Fragen, sondern die Anliegen der Unternehmerfamilie“, erklärt Florian Meindl. „Es geht darum, herauszufinden, was der:die Unternehmer:in als zentral für die Nachfolge ansieht und ob bzw. wie sich Familienmitglieder einbringen möchten: Übernimmt eines der Kinder die Firma? Oder mehrere Kinder gemeinsam? Haben sie einen anderen Karriereweg eingeschlagen, möchten aber z.B. im Rahmen einer Beiratsfunktion die Geschicke des Unternehmens mitlenken? Sobald klar ist, was die Familie wünscht, entwerfen wir die passenden Rahmenbedingungen.“ Es gibt z.B. die Möglichkeit, das generationenübergreifende Vermögen im Rahmen der Gründung einer Familienholding unter Beteiligung diverser Familienmitglieder in einer Gesellschaft zu bündeln. Gesellschaften sind im Vergleich zu österreichischen Privatstiftungen flexibler in ihrer Ausgestaltung und erlauben mehr Gestaltungsspielraum wie z.B. die Einräumung eines Fruchtgenussrechts oder die Möglichkeit eines Dividendenvorbehalts bei der Übertragung an eine:n Nachfolger:in.

Privatstiftungen
Einen größeren Sicherungseffekt und noch mehr Stabilität bietet hingegen die Organisationsform der Privatstiftung: Auch nach dem Tod des:der Stifter:in lebt dessen:deren Wille durch eine Familienstiftung weiter und kann von den Nachfolgegenerationen fortgeführt werden. Neben dem langfristigen und zweckgebundenen Schutz des Vermögens kann mit einer Privatstiftung auch die Versorgung der Familie als Begünstigte nachhaltig sichergestellt werden. Weiters eignet sich eine Privat- bzw. Familienstiftung durchaus auch als Spitze einer Unternehmensgruppe. In der Praxis wird eine derartige Struktur oftmals mit sogenannten “Golden Shares” zum Erhalt der Stimmrechte der Familienmitglieder (nach einer Übertragung an die Privatstiftung) kombiniert. “Golden Shares” sind mit speziellen Rechten ausgestattete Anteile an Kapitalgesellschaften, die im Privatvermögen gehalten werden und die einen Einfluss der Familie auf die künftige Ausgestaltung des Unternehmens sicherstellen.

Nachhaltige Planung
„Die potenzielle künftige Besteuerung von Vermögen, Erbschaften und Schenkungen birgt viele Unsicherheiten. Wer jedoch spätestens jetzt die Gelegenheit nutzt, den Kurs des Unternehmens für die nächsten Jahrzehnte zu setzen, umgeht mögliche Nachteile“, gibt Florian Meindl zu bedenken. Mit einer auf die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Familie abgestimmten Nachfolgeplanung sind Österreichs Familienunternehmen auch in Zukunft ein Garant für Stabilität, Kontinuität und Arbeitsplätze in der Region.

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