Auch die 3-D-Drucker des Berufspädagogischen Instituts der ÖJAB stehen nun in den neuen Räumlichkeiten im Wiener Quartier Wolfganggasse im dortigen Lebenscampus. Im Bild der stellvertretender Institutsleiter Mario Jakic;

Berufsorientierung neben Pflegewohnhaus und Studierendenheim

Die ÖJAB übersiedelte ihre Berufspädagogik und „AusbildungsFit“ in den neuen intergenerativen Meidlinger Stadtteil Wolfganggasse

Das BPI der ÖJAB – Berufspädagogische Institut der Österreichischen Jungarbeiterbewegung (https://www.oejab.at/bpi) unterstützt in seinem Wiener Ausbildungszentrum rund 900 Jugendliche und Erwachsene. Sie erhalten berufliche Orientierung, technische und kaufmännische Berufsausbildungen, Deutschkurse und fachsprachliche Schulungen. Zusätzlich werden die Teilnehmer:innen sozialpädagogisch begleitet und dabei unterstützt, ihre vorhandenen Kompetenzen anerkennen zu lassen und am österreichischen Arbeitsmarkt anzukommen. Zu diesen Themen arbeitet das BPI der ÖJAB mit verschiedenen Förderern, Auftraggebern, Firmen und Einrichtungen im arbeitsmarktpolitischen Kontext in Österreich sowie mit zahlreichen europäischen Partnerorganisationen zusammen.

Neben dem BPI wendet sich die ÖJAB in einer zweiten Einrichtung gezielt an rund 70 benachteiligte Jugendliche ab 15 Jahren mit besonderem sozialpädagogischen Förderbedarf: In „AusbildungsFit ÖJAB – Bildung, Perspektive, Integration“ (https://www.oejab.at/ausbildungsfit) holen sie versäumtes Schulwissen nach, lernen Berufsfelder kennen, erhalten persönliches Coaching und stärken mit Sport ihre körperliche Gesundheit. So finden sie ihren Weg in ein selbstständiges Leben. „AusbildungsFit“ ist eine Maßnahme im Rahmen des Netzwerks Beruflich Integration – NEBA und wird vom Sozialministeriumservice gefördert.

Beide Maßnahmen, die bisher in der Wiener Längenfeldgasse 27 zu finden waren, sind nun in den neuen inklusiven Wiener Stadtteil Wolfganggasse in Wien Meidling übersiedelt, in den dortigen „Lebenscampus“. Das BPI der ÖJAB ist nun am Hermi-Hirsch-Weg 3 und „AusbildungsFit“ am Hermi-Hirsch-Weg 1 zu finden.

Pflege und Handwerk in der Praxis kennen lernen

Im Lebenscampus Wolfganggasse sind bereits seit 2022 das ÖJAB-Pflegewohnhaus Neumargareten, ein Stützpunkt für Hauskrankenpflege und das Studierendenwohnheim ÖJAB-Haus Remise in Betrieb.

Das BPI der ÖJAB plant dementsprechend auch Projekte, die dem Fachkräftemangel in der Pflege entgegenwirken sollen. Das könnten beispielsweise fachsprachliche Schulungen für Pflegekräfte sein, für die das BPI bereits Erfahrungen und Knowhow mitbringt. Denn oft ist die benötigte Sprachkompetenz eine wesentliche Hürde für den Beginn einer Ausbildung oder Berufstätigkeit. Außerdem könnten in der Berufsorientierung junge Menschen gleich vor Ort Pflegeberufe entdecken und vielleicht sogar in einem Buddy-System von Senior:innen lernen. „Wir haben viele Ideen, mit unseren neuen Nachbarn zusammenzuarbeiten. Unser Ziel ist, inhaltlich und sprachlich auf eine Berufsausbildung, auf den Berufseinstieg und auf die Bewältigung des Arbeitsalltags vorzubereiten. Dafür bringen wir Fachkompetenz und langjährige Erfahrung in den Lebenscampus mit“, fasst der stellvertretende Institutsleiter Mario Jakic zusammen.

„AusbildungsFit“ arbeitete schon vom alten Standort aus intensiv mit den Lebenscampus-Einrichtungen zusammen: 12 Jugendliche verbringen abwechselnd jeweils zwei ganze Wochen im Pflegewohnhaus, lernen Pflegeberufe kennen, schenken alten, kranken Menschen Zeit und Zuwendung und helfen z.B. bei Betten- oder Rollstuhl-Transporten oder Aktivitäten der Senior:innen-Betreuung mit. Dutzende weitere Jugendliche begleiten Fachfirmen bei ihren Arbeiten im Studierendenwohnheim und im Pflegewohnhaus und lernen so bauliche, technische, handwerkliche und gärtnerische Berufsbilder kennen. „Durch die Übersiedlung in den Lebenscampus sind wir jetzt vor Ort, dort wo die Jugendlichen praktische Berufsorientierung erleben. Sie begegnen nun noch intensiver einerseits pflegebedürftigen alten Menschen und andererseits Studierenden. Das ist eine interessante Erfahrung für alle Seiten, die Toleranz und Selbstreflexion fördert“, freut sich „AusbildungsFit“-Leiterin Sabrina Nill.

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