Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen – auch wenn dieses Sprichwort derzeit wohl inflationär genutzt wird, so trägt es doch viel Wahrheit in sich. Jede und jeder Einzelne ist derzeit einer noch nie dagewesenen Herausforderung ausgesetzt.
Das gesellschaftliche Leben ist für Wochen zum Erliegen gekommen. Der Lebenswandel, den wir alle bisher für selbstverständlich gehalten haben, wurde massiv eingeschränkt: Schulen, Parks, Geschäfte wurden geschlossen – persönliche Kontakte auf ein Minimum reduziert.
Solche einschneidenden Maßnahmen wirken sich selbstverständlich auch auf die Wiener Linien aus. Und auch für uns gilt die eingangs erwähnte Weisheit: Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen!
2,6 Millionen Fahrgäste nutzen täglich U-Bahn, Bim und Bus. Mehr als 4.000 FahrerInnen und LenkerInnen sorgen dafür, dass alle sicher, schnell und bequem an ihr Ziel kommen. Nicht so in den vergangenen Wochen. Die Fahrgastfrequenz brach um 80 Prozent ein, die Fahrpläne wurden entsprechend angepasst.
Menschenleere U-Bahn-Stationen, wo zu Stoßzeiten hunderte Menschen auf die nächste Garnitur warten. Busse, die ohne Fahrgäste ihre Runden drehen und Straßenbahnen, in denen man die Fahrgäste an einer Hand abzählen kann: So etwas hat es in der jüngeren Vergangenheit noch nicht gegeben.
Die Infrastruktur der Wiener Linien wird trotzdem benötigt
Aber es ist richtig und wichtig, dass Züge und Busse auch in dieser Zeit unterwegs waren und nach wie vor sind. „Systemkritische Infrastruktur aufrecht erhalten“ klingt so theoretisch. In der Praxis bedeutet das, dass ohne einzelne Berufsgruppen ein Leben unter diesen Bedingungen schlichtweg nicht möglich wäre. Begonnen bei der Versorgung in den Spitälern, über die Strom- und Wasserversorgung bis hin zu Abfallentsorgung und vielen weiteren Rädchen, die das große Ganze am Laufen halten. Und viele von genau diesen SystemerhalterInnen nutzen das Angebot der Wiener Linien.
Stillstand war und ist definitiv keine Option
Die Wiener Linien waren und sind in dieser Zeit doppelt gefordert: Wir haben eine große Verantwortung gegenüber unseren Fahrgästen aber auch gegenüber unseren MitarbeiterInnen. Alle müssen sowohl geschützt als auch unterstützt werden. Die Öffis sind die Lebensader der Stadt. Stillstand war und ist also definitiv keine Option. Die Herausforderung ist, wie bringen wir alle Erwartungen unter einen Hut. Wir müssen für unsere Fahrgäste da sein, unsere MitarbeiterInnen – die ja wie jede und jeder Andere auch mit persönlichen Ängsten zu kämpfen hat – haben ein Recht auf Schutz und Arbeit. Es war von Anfang an klar: Nur gemeinsam schaffen wir das!
Unseren MitarbeiterInnen muss wirklich großes Lob und ein noch größeres Danke an dieser Stelle ausgesprochen werden. Es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass die ganz große Mehrheit der Wiener-Linien-Familie – vom Betrieb über diverse Bau- und Instandhaltungsabteilungen wie die Werkstätten bis hin zum Ticket-, Service- und Sicherheitsbereich – da sein möchte: für unsere Fahrgäste aber auch für KollegInnen.
Information & Auskunft
Priorität Nummer eins in dieser Situation ist ein schneller, durchgehender und vor allem korrekter Informationsfluss. Fahrgäste und MitarbeiterInnen fühlen sich nur dann sicher, wenn sie auch wissen, was passiert. Die Informationsweitergabe erfolgt bei den Wiener Linien bereits seit vielen Jahren über unterschiedlichste Kanäle. Durchsagen, Anzeigen, digitale Angebote (Social-Media-Kanäle und Webseite bzw. Intranet) aber auch klassische Aushänge und die telefonische Auskunft wurden und werden intensiv genutzt. Und wir merken: Es gibt viele Fragen. Diese gehen weit über die eigentlichen Aufgaben der Wiener Linien hinaus. Darf ich mit meinem Hund zum Spazierengehen mit der U-Bahn fahren? Ab wann gilt die Maskenpflicht? Warum setzt sich ein Fremder so nahe an mich ran, wenn doch die 1-Meter-Abstand-Regel derzeit gilt? Oft brauchen die Menschen nur jemanden, der zuhört. Manchmal um ihren Frust abzulassen. Das ist für unsere MitarbeiterInnen nicht immer leicht. Doch selbst in diesen Situationen ist ein starker interner Zusammenhalt zu spüren.
Egal, wie lange diese außergewöhnliche Zeit noch anhält. Alle, die sich bisher auf uns verlassen haben, können das auch in Zukunft tun.
Wien bleibt mobil, weil die Wiener Linien einen guten Job machen.
Titelfoto Copyright: Johannes Zinner
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