Mag. Anita Frauwallner (Geschäftsführerin Institut Allergosan) / Copyright: Foto Fischer

AllergoSan: Ganzheitliche Medizin im Lokalaugenschein – Interview mit Mag. Anita Frauwallner

Monica Rintersbacher (MR): Ich freue mich, dass ich das Institut AllergoSan besuchen und Geschäftsführerin Mag. Anita Frauwallner interviewen durfte. Wenn man das Institutsgebäude betritt, wird sofort klar, dass es sich bei diesem Unternehmen um weit mehr als bloß einen Nahrungsergänzungsmittelproduzenten handelt. Das Gebäude selbst mit der großzügigen und hellen Lobby, die Ausstattung sowie die Büros und Arbeitsplätze signalisieren Innovationsgeist, Klarheit und Weiterentwicklung. Dennoch ist das Institut ein Ort, der soziale Wärme und Freundlichkeit ausstrahlt. Man merkt, dass die MitarbeiterInnen sich wohl fühlen. Ich habe mit Frau Mag. Frauwallner über die Geschichte des Institut AllergoSan sowie aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen gesprochen:

MR: Das Institut AllergoSan gibt es seit über 30 Jahren, wie sehr ist man heute von der Ursprungsidee entfernt und wie hat sich das Institut innerhalb der letzten drei Jahrzehnte entwickelt?
Ich habe das Institut AllergoSan 1991 gemeinsam mit einer Gruppe integrativ denkender Ärzte und Apotheker gegründet. Seither beschäftigen wir uns mit der wissenschaftlichen Erforschung und Entwicklung von Produkten aus natürlichen Substanzen – allen voran probiotischen Bakterien – aber auch Ballaststoffen, Mikronährstoffen und Pflanzenextrakten. Hieraus sind unsere Produktserien OMNi-BiOTiC®, OMNi-LOGiC® und META-CARE® entstanden.

Durch die intensive Zusammenarbeit mit anerkannten Wissenschaftlern und Kliniken auf der ganzen Welt sind wir mittlerweile zu einem international anerkannten Forschungs- und Kompetenzzentrum im Bereich der Darmgesundheit und der Mikrobiomforschung geworden. Nach wie vor stehen der Darm und vor allem seine für unsere Gesundheit unendlich wichtigen mikroskopisch kleinen Bewohner, die Darmbakterien, im Mittelpunkt unseres Interesses. Mit zunehmender Forschungstätigkeit kamen diese Mikroben weltweit in den Fokus der Medizin, und zwar nicht nur in der Gastroenterologie, sondern auch in der Neurologie, der Pädiatrie und sogar in der Rheumatologie und der Krebsforschung.

MR: Investiert man, so wie das Institut AllergoSan viel in Forschung, geht man automatisch auch immer ein Risiko ein. Warum sind Sie bereit, dieses Risiko einzugehen, obwohl Sie bereits zahlreiche Produkte top-positioniert haben?
Ich habe in meinem eigenen Leben sehr bitter erkennen müssen, dass über den Darm und unser Mikrobiom in der Medizin noch viel zu wenig bekannt ist, ja vielfach diese Erkenntnisse modernster Forschung zwar ein enormes Potenzial haben, aber noch immer nicht den Patienten zur Verfügung stehen. Und ich verstehe das sogar, denn das gesamte Potenzial unserer Darmbakterien ist noch lange nicht erforscht. Mein Ziel ist es, mit unserer Forschung den unglaublich großen Nutzen, den unsere Darmbakterien für unsere physische und psychische Gesundheit haben, allen Menschen zugänglich zu machen, und dafür bin ich auch bereit, persönliches Risiko einzugehen.

MR: Woran wird im Moment am intensivsten geforscht?
Aktuell arbeiten wir an 42 hochinteressanten Forschungsprojekten, welche die „großen“ Themen der Medizin umfassen, in Zukunft also vielen Menschen zugutekommen könnten:
In der Schlaganfalltherapie untersuchen wir derzeit, ob die positive Beeinflussung des Darmmikrobioms durch Probiotika das Infarktvolumen reduziert. Wir möchten im Rahmen dieser Studie die Bedeutung des Mikrobioms für die Entstehung von Schlaganfällen genauer untersuchen.
Weiters forschen wir im Bereich der Onkologie, also bei Krebserkrankungen: Durch den Einsatz speziell ausgewählter Probiotika wollen wir die von der Chemotherapie hervorgerufenen Nebenwirkungen reduzieren. Unser Ziel ist es, den Patienten zu mehr Lebensqualität während der Therapie zu verhelfen, dadurch aber auch zu erreichen, dass mehr Patienten erfolgreiche Therapien absolvieren und somit ihre Behandlung nicht aufgrund von starken Durchfällen abbrechen müssen.

Im Bereich des Wundmanagement untersuchen wir derzeit einen komplett neuen Ansatz, nämlich wie weit über die positive Beeinflussung des Darmmikrobioms die Wundheilung beim diabetischen Fuß quasi von „innen“ über den Darm vorangetrieben werden kann und somit vielen Patienten die chirurgische Abnahme der Beine erspart werden kann.
Spannend für die gesamte Welt und wirklich zukunftsweisend ist unsere Mikroplastikstudie: Im Rahmen dieses Projektes soll gemeinsam mit renommierten internationalen Partnern aus der Wissenschaft daran geforscht werden, ob probiotische Bakterien die Fähigkeit besitzen, Mikroplastik im Körper abzubauen, um so Erkrankungen wie den Dickdarmkrebs zu reduzieren.

MR: Das Institut AllergoSan ist ein Familienunternehmen, Ihr Sohn ist auch in der Geschäftsführung. Was sind die Vorteile eines familiengeführten Unternehmens und wo gibt es vielleicht sogar Nachteile?
Der größte Vorteil unseres Familienunternehmens ist der schnelle Entscheidungsweg, den speziell mein Sohn und ich seit dem ersten Tag aufgebaut haben. Wir arbeiten ja Tür an Tür – und wir kommunizieren selbst im Urlaub. So können wir rasch jedes weitere Vorgehen festlegen – das macht uns als Unternehmen besonders flexibel, wir reagieren einfach schneller auf neue Situationen. Mein Sohn und ich lachen und ärgern uns über dieselben Dinge und sind sehr glücklich, dass wir unterschiedliche Interessen und Kompetenzen aufgebaut haben – Nachteile konnte ich da noch nie erkennen.
Zudem sehe ich unser Institut wirklich als meine Familie und das spüren auch unsere Mitarbeiter. Wir haben dieses richtig starke Gefühl von Zusammengehörigkeit, weil wir für dieselben Ziele kämpfen.

MR: Sie haben mittlerweile über 250 Mitarbeiter an diesem Standort. Wie wichtig ist ihnen die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter und wie fördern Sie diese?
Unsere Mitarbeiter können den positiven Einfluss, den unsere Produkte auf Körper und Psyche haben, täglich am eigenen Leib erfahren: In unserer Kantine gibt es eine OMNi-BiOTiC®-Bar, und da stehen all unsere Produkte jedem kostenlos zur Verfügung – und diese erfreuen sich wirklich großer Beliebtheit. Darüber hinaus fördern wir durch kostenlose Sportprogramme wie Yoga, Lauftrainings, Tennis oder Konga, den Bereich der Bewegung für unsere Gesundheit – die meisten von uns verbringen den Tag ja sitzend!

Das Wichtigste – meiner Ansicht nach – ist aber, dass wir auf die individuellen Stärken und Bedürfnisse jeder und jedes Einzelnen eingehen. So ist es bei uns sogar gerne gesehen, wenn sich jemand innerhalb des Unternehmens verändern möchte, um seine Stärken und sein Potenzial voll auszuschöpfen oder sich weiterzuentwickeln. Auch eine Anpassung der Arbeitszeit, z. B. Stundenreduktion, Arbeit nur in den Kernzeiten oder sogar Weiterarbeit nach der Pensionierung ist bei uns problemlos möglich. Wir sind also stets bestrebt, ganz individuell auf die persönlichen Lebensumstände unserer Mitarbeiter einzugehen und so Beruf und Familie ideal zu vereinbaren.

MR: Gerade in der Forschung und Entwicklung braucht es speziell und gut geschultes Personal. Wie geht es ihnen damit, passende MitarbeiterInnen zu finden und wie kann das Institut AllergoSan im Ringen um die besten Köpfe am Arbeitsmarkt mithalten? Wie positionieren Sie sich als attraktiven Arbeitgeber?
Meines Erachtens bieten wir das Beste aus beiden Welten: Die Vorteile eines modernen, international wachsenden Unternehmens gepaart mit den Vorzügen eines Familienunternehmens. Wir erzählen Interessierten von unseren Zielen und Visionen und fragen sie, ob sie hinter den Werten des Institut AllergoSan und der Idee unserer Produkte stehen können. Und am liebsten ist es uns, wenn unsere Mitarbeiter ihre eigenen Freunde oder Familienangehörige ins Institut AllergoSan bringen. Diese kennen bereits die Benefits von OMNi-BiOTiC® selbst, aber natürlich auch die zahlreichen Mitarbeiter-Benefits, wie das tolle Mittagessen am Institut, die gemeinsamen Feiern, die Teilnahme an Sportveranstaltungen oder auch die vielen Rabatte, die uns andere Unternehmen gewähren!
Aber das Wichtigste, das was wirklich zählt für unsere Mitarbeiter, ist das Gefühl mit ihrer Arbeit etwas Sinnvolles zu bewirken. Am Institut AllergoSan erhalten Mitarbeiter tatsächlich die Möglichkeit, positiven Einfluss auf die Gesundheit und die Lebensfreude ihrer Familie und ihrer Mitmenschen zu nehmen.

MR: Nachhaltigkeit ist das Schlagwort der heutigen Zeit – kann aber viele Maßnahmen umfassen. Was macht das Institut AllergoSan in puncto Nachhaltigkeit und Energiewende?
Wir setzen hier auf verschiedene Maßnahmen, im Kleinen wie im Großen. So produzieren wir etwa unsere Produkte in Europa und halten so unsere Lieferwege kurz. Zudem sind wir immer auf regionale Wertschöpfung bedacht.
Bei der Errichtung unserer Bürogebäude haben wir einerseits großen Wert darauf gelegt, dass sich unsere Mitarbeiter wohlfühlen, andererseits aber auch, dass die ausführenden Firmen alle aus der Steiermark kamen. Und natürlich haben wir an unsere Umwelt gedacht: Am Dach unseres Firmengebäudes befindet sich etwa eine Photovoltaikanlage, die einen Großteil unseres Energiebedarfes deckt. Auch bei unserem Neubau, dessen Planung ja bereits weit fortgeschritten ist, wird unser Fokus auf Ressourcenschonung liegen.
Darüber hinaus unterstützen wir im Rahmen des von der EU anerkannten Projekts „BioBienenApfel“ die Schaffung von neuem Lebensraum für Bienen und alle Insekten. Dabei handelt es sich um eine wunderbare Initiative für den Schutz der Natur und der Artenvielfalt. Bereits innerhalb der nächsten fünf Jahre werden mit unserer Unterstützung 25 Hektar neue Blumenwiesen für Bienen in Österreich und Deutschland aufblühen.

MR: Sie beliefern ja mittlerweile rund 40 Länder auf der ganzen Welt. Inwieweit spüren Sie die aktuelle geopolitische Situation im Unternehmen?
Die aktuelle Situation belastet uns alle enorm. Aber wir sind ein global wachsendes Unternehmen und stolz darauf, dass Menschen auf der ganzen Welt unseren Produkten vertrauen. Mittlerweile ist unser OMNi-BiOTiC® – ausgehend vom kleinen Österreich – ja bereits die viertgrößte Probiotikamarke der Welt. Dieser Erfolg beruht darauf, dass wir mit unseren Produkten auf die Ursache einer Erkrankung abzielen, und nicht auf ein Symptom. Und unsere Qualität ist spürbar – an jedem Tag. Dadurch halten uns unsere Kunden die Treue – und da spielt es keine Rolle, wo diese leben oder was rundherum passiert.

MR: Als Leitbetrieb stehen Sie ja auch für Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt und streben nachhaltigen Unternehmenserfolg statt kurzfristigem Gewinn an. Woran erkennt man diese Assets an Ihrem Unternehmen?
Verantwortung ist bei uns gelebte Realität. Wir laufen keinen schnellen, kurzlebigen Produkt-Trends hinterher. Hinter jedem einzelnen unserer Produkte steckt intensive, aufwändige Forschung, womit wir sicherstellen, dass jeder einzelne Anwender nachhaltigen Erfolg mit der Einnahme eines OMNi-BiOTiC®– oder META-CARE®-Produktes hat. Wissenschaft gepaart mit Qualität schafft Vertrauen. Und dass unsere Mission geglückt ist, erfahren wir jeden Tag, wenn Menschen bei uns anrufen, nur um „Danke“ zu sagen.

MR: In vielen Magazinen und Publikationen betonen Sie, dass Ihnen die enge Verbindung von Natur und Wissenschaft ein großes Anliegen ist. Was genau meinen Sie damit?
Wir arbeiten am Institut AllergoSan ausschließlich mit Substanzen, die uns die Natur bereitstellt. Sie ist unsere Quelle und unsere Inspiration. Gleichzeitig nutzen wir die moderne Wissenschaft, um das Optimum aus dem herauszuholen, was die Natur uns bietet. So ermöglichen uns moderne Forschungs-methoden bei der Entwicklung unserer Probiotika beispielsweise, ganz exakt jene Bakterienstämme auszuwählen, die sich am besten für ein bestimmtes Einsatzgebiet eignen.

MR: Liebe Frau Frauwallner, meine letzte Frage ist eine eher persönliche. Wenn Sie sich unsere Medizin in 100 Jahren vorstellen, was ist da Ihr größter Herzenswunsch?
Mein großer persönlicher Wunsch ist, dass die probiotische Medizin jenen Stellenwert erhält, den sie aufgrund ihres enormen Potenzials verdient – aktuell aber noch nicht überall innehat. Sie soll die Schulmedizin ideal und ergänzend begleiten, z. B. bei Patienten, die unter den Nebenwirkungen von schweren Medikamenten leiden, das Wohlbefinden erhöhen. Ich selbst und mein Team am Institut arbeiten täglich daran, Probiotika möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Mein Herzenswunsch ist, dass in Zukunft alle Menschen vom enormen Nutzen der Probiotika profitieren und am eigenen Leib verspüren, welch unglaubliche Effekte diese auf ihren Körper und ihre Seele haben.

Vielen Dank für die Einladung und das nette Gespräch.

links: Monica Rintersbacher (Geschäftsführerin Leitbetriebe Austria)
rechts: Anita Frauwallner (Geschäftsführerin AllergoSan)

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