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Austrian Power Grid: Die Transformation des Energiesystems muss ein Gemeinschaftsprojekt sein

Am 9. Juni 2021 lud die APG Experten und Interessierte ein, im Rahmen der Mission-Innovation-Austria Online (MIAOnline) des Klimaschutzministeriums, über das Thema des Energiesystems der Zukunft zu diskutieren. Mehr als 70 Teilnehmer folgten der Einladung und nahmen beim online Workshop mit Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Energiewirtschaft teil. Nach einer Einleitung durch das Klimaschutzministerium erläuterte der technische Vorstand von Austrian Power Grid, Gerhard Christiner welche Herausforderung in der Transformation des Energiesystems zu bewältigen sind. „Wir haben beim Umbau unseres Energiesystems keine zweite Chance. Das bedeutet, wir müssen jetzt die Weichen so stellen, dass sie den neuen Anforderungen standhalten. Unser Energiesystem muss auf völlig neue Beine gestellt werden. Wir müssen im Eiltempo unsere Netze weiter ausbauen, damit die Integration der Erneuerbaren gelingt. Für die sichere Transformation des Energiesystems ist neben dem Ausbau der Strominfrastruktur die Anwendung innovativer State-of-the-Art-Technologien Voraussetzung. Damit kann die Integration der Erneuerbaren und die Nutzung aller Flexibilitätsoptionen von Industrie und Wirtschaft und gleichzeitig deren Elektrifizierung möglich gemacht werden. Das bedeutet eine vollkommene Kundenorientierung der APG.“ (Hier finden Sie die gesamte Präsentation des Vorstands zur Transformation des Energiesystems: https://www.youtube.com/watch?v=cfd4_e3dNGI)

Nach den einleitenden Worten sprach Asetila Köstinger (CMC Koestinger, Innovation Economist) darüber, welche Folgen es für den Klimaschutz hat, wenn unsere Gesellschaft statt einem Eco-System ein Ego-System weiter fortsetzt. „Corona hat uns gezeigt, dass wir nicht nachhaltig leben. Schon wenige Wochen nachdem Corona das gesellschaftliche Leben lahmgelegt hat, tummelten sich wieder Delfine an den Küsten von Venedig. Das bedeutet, dass jeder von uns einen Beitrag zu einer nachhaltigen Umwelt leisten kann. Wir sitzen alle im selben Boot und sollten das gleiche Ziel verfolgen. Wir brauchen eine echte Transformation.“ Darauf folgten Fachvorträge zu den drei Themen: Nutzung der Flexibilitäten im Energiesystem, hochdynamische Systemeigenschaften für die Stabilität des Stromsystems und Innovationen im APG-Netzbetrieb. Im ersten Vortrag referierte Tara Esterl (Head of Competence Unit Integrated Energy Systems, AIT Center for Energy) über die Chancen und Barrieren bei der Nutzung dezentraler Flexibilitätsoptionen für Industriebetriebe sowie Endkunden insbesondere für die Unterstützung beim Redispatch, also für die Entlastung der Stromleitungen. Wolfgang Gawlik (TU-Wien) sprach im Anschluss über die Bedeutung ausreichender Momentanreserve und wie diese künftig zur Systemstabilisierung bei geändertem Erzeugungsmix dem Stromnetz zur Verfügung gestellt werden können.Zum Finale stellte APG-Betriebsverantwortlicher Klaus Kaschnitz die Frage, wie gläsern das Stromsystem werden muss? Kaschnitz: „Der Aufwand um die sichere Stromversorgung zu wahren, wird immer größer. Wir werden künftig mehr Daten benötigen und uns noch intensiver abstimmen. Unterm Strich bedeutet das für alle Teilnehmer im System einen höheren Aufwand für die Dienstleistung Strom. Energieversorgung muss noch stärker zu einem Gemeinschaftsprojekt werden.“

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