Fotovoltaik-Module am Dach von Hagleitner / copyright: Werner Krug

Green Building: Hagleitner setzt auf nachhaltige Produktion

Mitten in der Pandemie hat der Pinzgauer Hygienespezialist sein Werk erweitert. Nachhaltigkeit und bewusster Umgang mit Energie seien bereits bei der Planung entscheidend gewesen, heißt es seitens des Unternehmens.

Fotovoltaikanlage
Schon seit 2014 funkeln auf dem Dach der Spenderproduktion Fotovoltaikpaneele. Hagleitner hat die Anlage seither kontinuierlich erweitert, mittlerweile zählt sie über 1.000 Module – und es sollen noch mehr werden. An Sonnentagen deckt die Anlage den Strombedarf 2022 bereits zur Hälfte ab. Seit 2015 musste Hagleitner keine einzige Kilowattstunde ins Stromnetz einspeisen. Das Unternehmen setzt aber nicht nur bei der Stromproduktion auf Nachhaltigkeit, auch vorhandene Ressourcen nutzt es bestmöglich.

Schichtenspeicher
Hagleitner hat im Mai 2022 ein neues Werk für Hygiene und Desinfektion eröffnet. Neben den Abfüllanlagen und zahlreichen Rohstofftanks ist dort auch ein gewaltiger Schichtenspeicher untergebracht, er fasst 100.000 Liter Wasser und liefert dem Neubau Wärme. Bei der Herstellung von Hygiene- und Desinfektionsprodukten braucht es Wärme, denn bestimmte Rezepturbestandteile lassen sich nur im warmen Zustand verarbeiten. Es gibt aber auch Produkte, bei deren Herstellung Wärme entsteht – sie müssen wieder abkühlen, ehe sie abgefüllt werden können. Die Abwärme der drei Kältemaschinen fließt in den Schichtenspeicher, damit sie später wieder zur Verfügung steht. Wärme wird nicht nur in der Produktion gebraucht: Hagleitner verwendet sie auch, um die hauseigene Academy, die Cafeteria sowie die Büros zu heizen.

Kühlbrunnen
In Ternitz in Niederösterreich hat Hagleitner 2015 ein Spritzgusswerk übernommen, hierbei sind sämtliche Anlagen geradewegs nach Zell am See verlegt worden. Der Weg der Kunststoffkomponenten zur Spendermontage hat sich somit von über 300 Kilometer auf 25 Meter verringert. Denn das Spritzgusswerk in Ternitz hatte vor 2015 die Kunststoffkomponenten für Hagleitner im Auftrag gefertigt. Hagleitner spart mit dieser Übersiedelung jährlich 20 Tonnen CO2 ein. Ein Grundwasserbrunnen kühlt überdies das Spritzgusswerkzeug: Durch das Kühlsystem rauschen bis zu fünf Liter Wasser pro Sekunde, es ist nicht wärmer als acht Grad. Über Sickerschächte verläuft sich das Wasser dann wieder im Boden. Als Ausfallversicherung kommen Kühlmaschinen hinzu, die bei Bedarf anlaufen; ihre Abwärme wiederum speisen Wärmetauscher ins Heizsystem ein.

Abfallmanagement
Fünf Müllpressen reduzieren den Luftraum im Abfall automatisch auf ein Minimum; um Fehlwürfe zu vermeiden, sind sie farblich gekennzeichnet. Ihre digitale Füllstandsmessung ruft den Entsorgungs-LKW genau dann nach Zell am See, wenn der Container praktisch restlos voll ist. Das erspart den Straßen 250 LKW-Fahrten, der Atmosphäre zehn Tonnen CO2 im Jahr.

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