„Zeit für neue Sichtweisen“: Changemaker-Meeting im Café Landtmann zum Thema Unternehmertum neu denken und gestalten.
Die Coronakrise mischt die Karten für uns alle neu, und vor allem „nicht-systemrelevante“ Branchen und das Unternehmertum stehen nicht erst mit dem zweiten Lockdown vor so nicht gekannten Herausforderungen und der Notwendigkeit, sich mit neuen Sichtweisen zu befassen. Eine Woche vor dem Shutdown, und zwar am 11. November 2020, trafen sich 20 Unternehmer und leitende Manager zu einem Future Arbeits-Meeting um sich Zeit für ebensolche neue Sichtweisen zu nehmen.
Irmgard Querfeld-Miko, Miteigentümerin der traditionellen Wiener Querfeld Kaffeehäuser lud gemeinsam mit Gerald Ziegler und Marcus Josef Weiss vom „theChangemaker“ zu diesem Arbeitstreffen in das traditionsreiche Café Landtmann ein – und alle sind gekommen.
„Es geht um nicht weniger als um die Zukunft der Betriebe“
Es ging um nicht weniger als um die Zukunft von, ums Überleben kämpfender Betriebe, aus der Gastronomie, Kaffeehäuser, Handelsbetriebe sowie dem Kunst- und Eventbereich. Alle Teilnehmer vereinigte, dass sie mit einer noch nie dagewesenen Situation zu kämpfen haben und kein Ende in Sicht zu sein scheint. Da liegt auch das Problem: Wir versuchen eine derartige Situation mit den Mitteln der alten und überholten mechanistisch-rationellen Denkweise zu beherrschen. Und genau dieses „Beherrschen“ auf der rein logischen Ebene reicht bei Weitem nicht aus, so die Einleitung in die zukunftsweisende Krisensitzung im Café Landmtann.
Gerald Ziegler vom theChangemaker sagt dazu: „Wir Menschen haben überaus wirksame Gestaltungsmöglichkeiten, wenn wir die Handbremse unseres rein intellektuellen Denkens lösen und mit dem intuitiven und inspirierenden Denken kombinieren. Dies ist für uns Neuland, da wir das so nicht gelernt und praktiziert haben.“
Nach einer sehr persönlichen Einführung von Frau Querfeld führten Weiss und Ziegler die Teilnehmer sehr einfühlend und inspirierend durch einen mehrstufigen Erkenntnis-Prozess. Dieser Prozess wurde einerseits aus der Theory U von Claus Otto Scharmer vom MIT und andererseits aus dem Modell des Tripple Loop Learning von Markus Peschl, Universität Wien, abgeleitet.
„Zukunftskompetenz ist ein organisationaler Mindshift in eine neue Bewusstseinsdimension“
Eine weitere Grundlage war die wissenschaftliche Forschungsarbeit vom theChangemaker (2019) in Kooperation mit der Hochschule Luzern und der Universität Linz. „Zukunftskompetente Organisationen handeln proaktiv und antizyklisch und die Zukunftskompetenz ist ein organisationaler Mindshift in eine neue Bewusstseinsdimension,“ erläuterte Gerald Ziegler die zwei zentralsten Erkenntnisse aus der Studie.
„Absicht und Intention war es, auf einer sehr tiefen und daher nachhaltig wirkenden Ebene, eben einer neuen Bewusstseinsebene, neue Gedankensamen zu sähen“ erläuterte Marcus Josef Weiss, der u.a. auch Emotions- und Bewusstseinsforscher ist. Und weiter, „das gelang uns sehr gut, da sich die Teilnehmer wunderbar auf den Prozess eingelassen haben.“
Zutiefst persönliche Prozesse
Die Teilnehmer durchliefen sehr persönliche Prozesse in dem sie sich mit Ihren Ängsten, Sorgen aber auch Hoffnungen und Wünschen konfrontieren konnten. Ein wesentliches Element dabei war eine kurze, angeleitet Achtsamkeits-Meditation, die hilft in neue Gedankendimensionen vorzudringen.
Es fielen Sätze wie: „Ich schaue gerade zu, wie dreißig Jahre meines Unternehmertums gerade den Bach hinunter rinnen“, oder: „Wir sind Unternehmer in der dritten Generation. Man sagt, die dritte Generation führt das Unternehmen in den Bankrott, wir stehen nun wie Jungunternehmer da, die neu starten müssen“. Es wurde aber auch viel Raum für Positives frei: „Danke für die tolle Veranstaltung, es hat wieder Mut und Hoffnung gebracht, wir schaffen das.“
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