Von Brantner green solutions sortenrein sortierte und zu Ballen gepresste Leichtverpackungen warten auf ihre Weiterverarbeitung; © Brantner

Sortierung von Kunststoffverpackungen hat höchste Priorität

Kunststoffverpackungen sind unser tagtäglicher Begleiter. Ihre Robustheit und Vielseitigkeit sind Fluch und Segen zugleich: Gelangen sie in die Natur, werden sie teilweise erst nach Jahrhunderten vollständig abgebaut. Zudem ist die Produktion energie- und emissionsreich. „Möglichst viel verwendete Kunststoffverpackungen in den Kreislauf zurückzuführen, hat daher höchste Priorität. Das klappt nur, indem möglichst effizient sortiert wird“, unterstreicht Stefan Tollinger, Geschäftsführer von Brantner green solutions. Er erklärt, wie der größte Leichtverpackungssortierer Österreichs die durch neue Regelungen („Gelber Sack“) und EU-Quoten seit Jahresanfang um mehr als ein Fünftel gestiegene Sortiermenge erfolgreich bewältigt.

Landet eine PET-Flasche in der Natur, ist sie erst nach etwa 450 Jahren vollständig abgebaut. Zudem verschlingt die Produktion zahlreiche Ressourcen – für ein Kilo PET werden rund zwei Liter Erdöl benötigt. Daher ist es wichtig, die besonders gut recycelbaren PET-Verpackungen und andere Verpackungen in den Kreislauf zurückzuführen und wiederzuverwerten. „Mit der Sammlung von Leichtverpackungen – dazu gehören unter anderem Getränkeflaschen, Getränkeverbundkartons, Joghurtbecher, Waschmittelbehälter, Obsttassen und Folien – ist es nicht getan. Die sorgfältige Sortierung ist das Nonplusultra für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. Nur dann können die Kunststoffe gezielt und sortenrein weiterverarbeitet werden – damit beispielsweise aus einer Getränkeflasche wieder eine Getränkeflasche wird“, sagt Stefan Tollinger, Geschäftsführer von Brantner green solutions.

Die Kunststoff-Sortieranlagen von Brantner in Wölbling (NÖ) und Wulkaprodersdorf (Burgenland), sortieren Leichtverpackungen aus Niederösterreich, dem Burgenland, Wien, Oberösterreich und der Steiermark. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir in unseren Anlagen 16 verschiedene Verpackungsfraktionen sortieren können. Somit leisten wir einen wertvollen Beitrag zur Ressourcenschonung und zur Reduktion des CO2-Ausstoßes.“ Die Sortierkapazitäten von Brantner helfen auch dabei mit, die Recyclingquoten der EU zu erfüllen, die Teil des EU-Kreislaufwirtschaftspaketes sind. Bis 2025 müssen 50 Prozent, bis 2030 55 Prozent der in Verkehr gebrachten Kunststoffverpackungen stofflich rezykliert werden. Weitere Verschärfungen sind wahrscheinlich.

Kunststoff ist nicht gleich Kunststoff
Nach dem Ende der Nutzung werden Kunststoffverpackungen bereits in vielen Teilen Österreichs – ab 2025 bundesweit – im Gelben Sack bzw. in der Gelben Tonne gesammelt. Diese werden künftig überall gemeinsam mit Metallverpackungen wie z.B. Getränkedosen sortiert, die ebenfalls recycelt werden. Die Leichtverpackungen werden in eine der Sortieranlagen von Brantner green solutions transportiert. Ein Teil wird händisch sortiert (Folien, Kanister, Eimer, Becher und Flaschen), der Rest automatisch und mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz. Während des gesamten Sortierprozesses werden an mehreren Stationen Stör- und Fremdstoffe aussortiert.

Die restlichen Kunststoffe, bei denen es sich nicht um Verpackungen handelt, sollten in der Restmülltonne oder in Sammelstellen entsorgt werden. Sie verfügen über andere Eigenschaften und müssen individuellen Verwertungswegen zugeführt werden.

Brantner expandiert
„Die sortenreine Sortierung von Leichtverpackungen ist ein komplexes Unterfangen. Wir setzen unsere Erfahrung, Kompetenz und Technik ein, um mitzuhelfen, die strenger werdenden gesetzlichen Quoten zu erfüllen. Die Sammelmengen in unserem Einzugsgebiet haben sich im ersten Halbjahr um 22 Prozent erhöht. Als Sortierspezialist leisten wir gerne diesen Mehraufwand und haben zuletzt expandiert“, so Tollinger. Brantner green solutions hat im Dezember 2022 zusätzlich zur bestehenden Sortieranlage in Wölbling den Standort in Wulkaprodersdorf übernommen und zur modernsten Sortieranlage in Österreich mit zum Teil KI-gestützter Sortierung ausgebaut. Die beiden Standorte sind insgesamt zur Sortierung von 50.000 Tonnen Leichtverpackungen im Jahr ausgelegt. „Durch diesen Expansionsschritt sind wir für die nächsten Jahre, in denen die Leichtverpackungen in allen Bundesländern gemeinsam im Gelben Sack bzw. der Gelbe Tonne gesammelt werden, gut gerüstet“, so Tollinger abschließend.

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